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Dass der angeschlagene Kraftwerksbetreiber und Gaskonzern Uniper im ersten Halbjahr tief in die Verlustzone abgerutscht ist, sollte jedem spätestens dann klar geworden sein, als die Bundesregierung Uniper zu Seite springen und mit üppigen Staatshilfen in Form von Beteiligungen und KfW-Kreditfazilitäten in Milliardenhöhe ausstatten musste.

Die tatsächliche Höhe der Verluste, die Uniper im ersten Halbjahr jetzt aber angehäuft hat, war für viele Marktbeobachter dann wohl doch überraschend hoch und entsprechend rauscht der Aktienkurs heute wieder in die Tiefe, nachdem er sich in den letzten Tagen zaghaft von seinem Kurssturz aus der ersten Jahreshälfte erholen konnte.

Halbjahresverlust springt netto auf über 12 Milliarden Euro

Vor allem wegen weiterhin reduzierter russischer Gaslieferungen brach das bereinigte operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (bereinigtes EBIT) im ersten Halbjahr 2022 auf -564 Millionen Euro ein, im vergleichbaren Vorjahreszeitraum konnte hier noch ein Plus von 580 Millionen Euro eingefahren werden.

Ebenfalls ins Minus rutschte der bereinigte Konzernüberschuss, der nach den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres auf -359 Millionen Euro gefallen ist, nachdem auch hier im vergleichbaren Vorjahreszeitraum mit 485 Millionen Euro noch ein ordentliches Plus erzielt wurde.

Richtig heftig ging es aber beim Konzernfehlbetrag nach IFRS zur Sache, der von Januar bis Juni 2022 auf über 12 Milliarden eingebrochen ist. Mit 6,5 Milliarden Euro entfallen dabei mehr als die Hälfte des Verlustes auf erwartete künftige Gaslieferunterbrechungen. Außerdem mussten rund 2,7 Milliarden Euro an Wertminderungen wegen Nord Stream 2 sowie der russischen Stromerzeugung verbucht werden.

Kräftig gestiegen ist die Nettoverschuldung des Konzerns, die sich per Ende Juni 2022 von 324 Millionen Euro auf 2,06 Milliarden Euro vervielfacht hat.

Weiterhin keine konkrete Ergebnisprognose möglich

Und auch der Blick auf den Rest des Jahres fällt alles andere als optimistisch aus. Denn wie Uniper heute mitteilt, kann:

eine Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr aufgrund des volatilen Umfeldes weiterhin nicht in einer adäquaten Bandbreite gegeben werden. 

Dass Uniper aber „aufgrund der deutlich reduzierten russischen Gaslieferungen“ auf für das Gesamtjahr „mit einem negativen Ergebnis rechnet“, dürfte nach den jetzt vorgelegten Halbjahreszahlen wohl niemand überraschen.

Uniper-Aktie bricht wieder ein

Trotz eines erwartbar hohen Verlustes reagieren die Anleger heute dennoch geschockt auf die tatsächliche Höhe und trennen sich von Uniper-Aktien. 

Die im MDAX notierten Papiere brechen heute mehr als sieben Prozent auf 7,10 Euro ein und beenden damit abrupt den in den letzten zwei Wochen gestarteten zaghaften Versuch einer Kurserholung, nachdem die Papiere in den letzten sechs Monaten bereits rund 80 Prozent an Wert verloren haben.

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