Ernüchternd war in diesem Jahr bislang die Performance der Aktien des Diagnostik-Spezialisten Stratec Biomedical: Die im deutschen Nebenwerteindex SDAX gelisteten Papiere gingen gestern mit einem kräftigen Tagesverlust von 8,9 Prozent bei Kurs von 101,20 Euro aus dem Handel und waren damit auch einer der schwächsten Werte am deutschen Aktienmarkt. Seit Jahresbeginn summieren sich die Kursverluste damit nun bereits auf mehr als 25 Prozent.

Dabei liefen die Geschäfte von Stratec im letzten Jahr gar nicht so schlecht, vor allem dank einer großen Nachfrage nach Produkten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Die Umsatzerlöse legten im letzten Geschäftsjahr um knapp 17 Prozent auf 287 Millionen Euro zu, das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) konnte sogar um 30 Prozent auf 54 Millionen Euro gesteigert werden. Für die EBIT-Rendite bedeutet das einen deutlichen Anstieg auf 18,9 Prozent (Vorjahr: 16,7 Prozent).

Der Konzerngewinn legte 28 Prozent auf 45 Millionen Euro zu und die Dividende für die Aktionäre soll um 5 Cent auf 0,95 Euro pro Aktien steigen.

Getrübt werden die vorgelegten Zahlen allerdings vom ziemlich vorsichtigen Ausblick, denn das Management auf das laufende Jahr macht. Wegen der Kostenexplosion bei Rohstoffen, Vorprodukten und Transportleistungen sowie der Annahme eines schwächeren Produktmixes wird der Umsatz nur auf Vorjahresniveau erwartet, die EBIT-Marge soll auf 16,5 bis 18,5 Prozent zurückgehen.

Übernahmespekulationen holen die Käufer zurück

All das (Fundamentale) rückt heute aber in den Hintergrund, denn die Anleger stürzen sich auf die Aktien, nachdem der Nachrichtendienst Bloomberg über ein mögliches Kaufinteresse durch US-Finanzinvestoren berichtet, zu denen auch Schwergewichte wie EQT, KKR, CVC Capital oder Permira gehören sollen.  

Die Finanzinvestoren sollen sich dabei laut Informationen von „eingeweihten Personen“ vor allem für die Beteiligung des Firmengründers Hermann Leistner und seiner Familie interessieren, die sich in Summe auf über 40 Prozent beläuft. Kämen sie hier zu Zuge, dann würde das ein Angebot an alle restlichen Aktionäre auslösen und könnte nach Meinung vieler Marktteilnehmer ein noch höheres Übernahmeangebot nach sich ziehen. 

Auch wenn es sich bislang um nichts anders als um Gerüchte handelt, die auf vagen Annahmen nicht bekannter Personen basieren: Viele Anleger spekulieren heute auf das beschriebene Szenario, entsprechend groß ist die Nachfrage nach Stratec-Aktien. Die springen zum Handelsstart um 17 Prozent auf 119,00 Euro und sind damit aktuell auch der mit Abstand stärkste SDAX-Wert.

Chart vom 01.04.2022 Kürzel SBS

 

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