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Der Industrie- und Stahlkonzern Thyssenkrupp hat heute Zahlen für sein Ende September zu Ende gegangenes Geschäftsjahr 2021/2022 vorgelegt und konnte alle zuletzt ausgegebenen Finanzziele erreichen bzw. übertreffen. Angesichts zuletzt wieder rückläufiger Stahlpreise und der Explosion bei den Energie- und Logistikkosten blickt das Management allerdings weitaus vorsichtiger auf das aktuell begonnene Jahr und erwartet eine deutliche Abkühlung der Geschäfte.
Trotz des verhaltenen Ausblicks konnten die im MDAX notierten Aktien von Thyssenkrupp heute mit deutlichen Gewinnen in den Handel starten, geben aber inzwischen in einem insgesamt schwachen Gesamtmarkt alle Gewinne wieder ab.
Thyssenkrupp steigert Umsatz und vervielfacht Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr
Thyssenkrupp konnte dank eines deutlich gestiegenen Auftragseingangs auf 44,297 Milliarden Euro den Konzernumsatz im laufenden Geschäftsjahr um 21 Prozent auf 41,14 Milliarden Euro steigern.
Das operative Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) legte auf Jahressicht sogar um 129 Prozent auf 3,25 Milliarden Euro zu (Vorjahr: 1,4 Milliarden Euro), das bereinigte operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen lag mit 2,06 Milliarden Euro 160 Prozent über dem Vorjahreswert (796 Millionen Euro). Damit sprang die bereinigte EBIT-Marge auf 5,0 Prozent (Vorjahr: 2,3 Prozent).
Der Jahresüberschuss im Thyssenkrupp-Konzern machte im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2021/2022 einen Sprung auf 1,22 Milliarden Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Fehlbetrag von 25 Millionen Euro verbucht werden musste. Pro Aktie sprang das Ergebnis auf 1,82 Euro (Vorjahr: -0,18 Euro).
Für das abgeschlossene Geschäftsjahr sollen die Anleger auch wieder eine Dividende in Höhe von 0,15 Euro pro Aktie erhalten.
Vorstand erwartet im laufenden Geschäftsjahr Umsatz- und Gewinnrückgang
Zeitgleich mit dem Abschluss des Geschäftsberichts hat der Vorstand von Thyssenkrupp seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr vorgelegt und wird aufgrund von sinkenden Stahlpreisen und den deutlich gestiegenen Kosten beim Ausblick vorsichtiger.
Beim Umsatz für die gesamte Gruppe wird für 2022/2023 mit einem deutlichen Rückgang gerechnet. Ebenfalls rückläufig auf einen Wert im mittleren bis hohen dreistelligen Millionenbereich dürfte sich das bereinigte EBIT entwickeln. Auch der Jahresüberschluss wird rückläufig auf einen mindestens ausgeglichenen Wert erwartet.
Thyssenkrupp-Aktien geben nach starkem Handelsstart Gewinne wieder ab
Die Anleger lassen sich heute zum Handelsstart nicht von dem vorsichtigeren Ausblick aus der Ruhe bringen: Die im MDAX notieren Aktien von Thyssenkrupp steigen direkt nach Handelseröffnung um über drei Prozent bis auf 5,79 Euro und bauen damit die auf Monatssicht erzielten Kursgewinne auf rund 15 Prozent aus.
Im weiteren Handelsverlauf setzen allerdings Kursgewinne ein und aktuell liegen die Papiere bereits mit 2,5 Prozent bei 5,46 Euro im Minus.
Baader Bank bestätigt Kaufempfehlung
Da das bereinigte operative Ergebnis die Markterwartungen erfüllt und sich die Bilanz des Stahlkonzerns verbessert hat, haben die Analysten der Münchner Baader Bank als erste Reaktion auf den Geschäftsbericht ihre Einstufung für Thyssenkrupp mit „Buy“ bestätigt und das Kursziel bei 16 Euro belassen.

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