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Kein anderer Wert aus der zweiten deutschen Börsenreihe mittelgroßer Unternehmen (also des MDAX) ist in den letzten 12 Monaten so stark gefallen, wie die Aktien des einstigen Börsenlieblings TeamViewer, auf Jahressicht summieren sich die Kursverluste auf rund 70 Prozent.
Vor allem hohe Marketingausgaben – u.a. im Zusammenhang mit dem Sponsoring des Premier League Clubs Manchester United sowie in der Formel 1 – sorgten für große Verstimmung bei den Aktionären und damit einhergehend kräftige Kursverluste der TeamViewer-Aktien.
Heute allerdings legen die Papiere kräftig zu, nachdem TeamViewer gute Zahlen für das erste Quartal 2022 vorgelegt hat und damit die Anleger auf eine Trendwende hoffen lässt.
Billings und Umsatz legen zu, Ergebnis geht weniger stark zurück als erwartet
Kräftig zulegen konnte TeamViewer im Auftaktquartal 2022 bei den sogenannten Billings, die um 12 Prozent auf 163,5 Millionen Euro gesteigert werden konnten. Währungsbereinigt lag der Anstieg noch bei acht Prozent. Vor allem im Enterprise-Geschäft war die Wachstumsdynamik hoch, hier legten die Billings gegenüber dem Vorjahr um 51 Prozent auf 35,2 Millionen Euro zu.
Die Umsatzerlöse im Konzern verbesserten sich von Januar bis März 2022 um 14 Prozent auf 134,5 Millionen Euro.
Das bereinigte operative Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) ging zwar um acht Prozent auf 83,2 Millionen Euro zurück, der Rückgang fiel aber bei weitem nicht so stark aus, wie allgemein erwartet. Damit sank zwar die EBITDA-Marge um 10 Prozent auf nur noch 51 Prozent (Vorjahr: 61 Prozent), aber auch hier gingen die meisten Beobachter von einem deutlicheren Rückgang aus.
Ausblick 2022: Jahresprognose wird bestätigt
Aufgrund des Angriffskrieges von Russland in der Ukraine hat TeamViewer sein Geschäft in Russland und Belarus vollständig eingestellt und erwartet dadurch negative Auswirkungen auf die Billings von rund einem Prozentpunkt.
Trotzdem bestätigt der Vorstand von TeamViewer heute seine Gesamtjahresprognose und erwartet Billings im Bereich von 630 bis 650 Millionen Euro. Der Konzernumsatz soll zwischen 565 und 580 Millionen Euro liegen.
Bei der bereinigten EBITDA-Marge wird eine Range von 45 bis 47 Prozent angepeilt.
TeamViewer-Aktien reagieren mit Kurssprung
Wie eingangs bereits erwähnt, mussten TeamViewer-Aktionäre in den letzten Monaten ziemlich herbe Kursverluste verkraften.
Mit den heute vorgelegten Zahlen sowie dem Ausblick auf das Gesamtjahr schöpfen Anleger aber offensichtlich wieder Mut und spekulieren auf einen möglichen Turnaround.
Die im MDAX gelisteten TeamViewer-Aktien springen heute zum Handelsstart um rund zehn Prozent nach oben und liegen kurz vor Handelsschluss noch mit rund sieben Prozent im Plus bei 12,50 Euro. Damit sind sie – zumindest für den heutigen Tag – auch der stärkste MDAX-Wert.

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