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Mit einem echten Paukenschlag beginnt die neue Handelswoche für Deutschlands zweitgrößten Softwarekonzern, der Software AG. Denn am Wochenende hat der US-Technologieinvestor Silverlake angekündigt, die Software AG mehrheitlich übernehmen zu wollen und will dafür einen deutlich über den letzten Schlusskurs liegenden Übernahmepreis bezahlen.
Für die Aktionäre der Software AG dürften das ziemlich gute Nachrichten sein, denn die Aktien, die weit entfernt von früheren Höchstständen notieren und in diesem Jahr bereits rund 17 Prozent an Wert verloren haben, machen heute einen kräftigen Kurssprung in Richtung Übernahmepreis und dadurch wird aus dem bisherigen Minus sogar ein Jahresplus.
Silverlake gibt öffentliches Übernahmeangebot für Software AG ab
Am Samstag hat der Technologieinvestor Silverlake über seinen Fonds „Blitz 22-449 SE“ ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für alle auf den Namen lautenden Stückaktien der Software AG abgegeben, das vom Vorstand und dem Aufsichtsrat des Softwarekonzerns unterstützt wird. Dazu wurde bereits eine Investorenvereinbarung unterzeichnet und das Management empfiehlt seinen Anteilseignern, das Angebot anzunehmen.
Silverlake will den Aktionären der Software AG 30,00 Euro pro Aktie bezahlen, was einem Aufschlag von 50 Prozent gegenüber dem letzten Kurs vom vergangenen Freitag von 19,97 Euro entspricht. Gegenüber dem volumengewichteten Drei-Monats-Durchschnittskurs (VWAP) liegt der Aufschlag bei 48 Prozent, gegenüber dem Median des Broker-Zielkurses (liegt laut Bloomberg bei 22 Euro) bei 36 Prozent.
Weiter teilt Silverlake mit, dass sich der Investor bereits die Unterstützung der Software AG-Stiftung gesichert hat und ein verbindlicher Aktienkaufvertrag über den Verkauf der 25,1 Prozent der Stiftungs-Anteile unterzeichnet wurde. Zudem unterstützt die Stiftung das Übernahmeangebot ebenfalls „uneingeschränkt“.
Damit das Übernahmeangebot auch tatsächlich zustande kommt, müssen die Aktionäre der Software AG mindestens 50 Prozent plus eine Aktie ihrer Anteile (Mindestannahmeschwelle) an Silverlake verkaufen. Zudem müssen auch alle Wettbewerbsbehörden der Übernahme zustimmen. Die Software AG-Stiftung soll nach einer erfolgreichen Übernahme weiterhin 5 Prozent des Grundkapitals an der Software AG halten. Kommt der Deal zustande, dann würde das die Software AG mit rund 2,2 Milliarden Euro bewerten.
Bereits im Februar 2022 hatte Silverlake über eine Wandelanleihe 344 Millionen Euro bei der Software AG investiert, wodurch der Finanzinvestor im Wandlungsfall bereits 9 Prozent der Anteile der Software AG besitzt.
Software AG-Aktien starten mit Kurssprung in die Handelswoche
Wie kaum anders zu erwarten, springen die im SDAX und TecDAX notierten Aktien der Software AG heute zum Handelsstart direkt in Richtung des von Silverlake gebotenen Übernahmepreises von 30 Euro. Aktuell legen die Papiere 49,4 Prozent auf 29,88 Euro zu und liegen damit auf Jahressicht jetzt sogar mehr als 20 Prozent im Plus.
Beim aktuellen Kurs dürfte es jetzt nicht wenige Aktionäre geben, die nach der Performance der letzten Jahre heute ihre Anteile verkaufen. Denn erst Anfang des Jahres hatte der Vorstand der Software AG für das laufende Geschäftsjahr eine mit 16 bis 18 Prozent unter dem Vorjahreswert (18,6 Prozent) liegende bereinigte Marge für das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Firmenwertabschreibungen in Aussicht gestellt. Die meisten Experten hatten dagegen mit einer Marge im Bereich von rund 20 Prozent gerechnet. Vor noch nicht allzu langer Zeit lagen die mittelfristigen Planwerte des Konzerns sogar noch bei 25 bis 30 Prozent.
Deshalb hatte der Vorstand auch ein Sparprogramm angekündigt, dem auch zahlreiche Stellen zum Opfer fallen sollen. Man darf gespannt sein, ob nach einer erfolgreichen Übernahme unter dem neuen Investor die zuletzt eingeleitete Rückkehr zu einem stärkeren Unternehmenswachstum gelingt.

Quelle:
Software AG: Software AG schließt Investmentvereinbarung mit Silver Lake, Absicht Abgabe freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot (22.04.2023); https://www.pressetext.com/news/20230422002
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