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Nachdem zuletzt niedriger als erwartet ausgefallene Inflationsdaten – sowohl auf Verbraucher- wie Erzeugerseite – in den USA viele Anleger bereits auf eine zukünftig nicht mehr ganz so restriktive Geldpolitik durch die US-Notenbank Fed spekulieren ließ, bekommt diese Hoffnung heute einen kräftigen Dämpfer. Denn der Präsident der Fed von St. Louis, James Bullard, meldete sich heute zu Wort und sagte, dass “die Änderung der geldpolitischen Haltung der Notenbank nur begrenzte Auswirkungen auf die Inflation zu haben scheint” und deshalb “der Leitzins noch nicht in einem Bereich liegt, der als ausreichend restriktiv angesehen werden kann“. Bedeutet, dass die Fed noch lange nicht am Ende des Zinserhöhungszyklus angekommen sein dürfte.
Entsprechend schwach präsentieren sich heute die Börsen. Nachdem in den USA der Dow Jones vorbörslich bereits um mehr als 350 Punkte fällt, schaltet auch der DAX in den Rückwärtsgang und gibt seine anfänglichen Kursgewinne vollständig ab. Am späten Nachmittag liegt der DAX rund ein halbes Prozent im Minus bei 14.180 Punkten.
An der US-Börse startet der Dow Jones mit einem Minus von 0,8 Prozent bei 33.294 Punkten in den Handel. Der breiter gefasste S&P 500 verliert anfangs 1,2 Prozent auf 3.910 Punkte und an der Technologiebörse gibt der Nasdaq100 weitere 1,4 Prozent auf 11.541 Punkte nach.
Von Unternehmensseite sorgen heute u.a. die folgenden Nachrichten für Bewegung bei Einzelwerten:
Siemens startet schwungvoll ins neue Geschäftsjahr
Als Nachzügler hat heute der Industriekonzern Siemens Zahlen für das letzte Quartal des im September zu Ende gegangenen Geschäftsjahres vorgelegt. Dank gut gefüllter Auftragsbücher konnte der Umsatz im Schlussquartal um 18 Prozent auf 20,6 Milliarden Euro gesteigert werden. Der Konzerngewinn wurde mit 2,9 Milliarden Euro sogar mehr als verdoppelt, da sich Siemens von seinem Brief- und Paketabwicklungsgeschäft getrennt hat.
Zuversichtlich blickt das Siemens-Management auch auf das laufende Geschäftsjahr und erwartet ein Umsatzwachstum von sechs bis neun Prozent und einen Anstieg des Konzernergebnisses pro Aktie auf 8,70 bis 9,20 Euro (Vorjahr: 5,47 Euro pro Aktie).
Zufrieden zeigen sich heute auch die Anleger, denn Siemens-Aktien legen aktuell 6,1 Prozent auf 128,52 Euro zu.

Rheinmetall: Goldman Sachs bestätigt Kaufempfehlung
Nachdem der Rüstungskonzern Rheinmetall gestern seine Mittelfristziele angehoben hat, sieht Analystin Daniela Costa von der US-Großbank Goldman Sachs „leichtes Aufwärtspotenzial für die Markterwartungen“. Deshalb bestätigt sie ihre Einstufung für Rheinmetall mit „Buy“ und belässt ihr Kursziel bei 264 Euro.
Die im MDAX notierten Rheinmetall-Aktien geben bislang 2,5 Prozent auf 175,90 Euro nach.
Volkswagen-CEO Blume: Trinity-Werk soll wohl nicht gebaut werden
Wie das „Manager-Magazin“ heute berichtet, will der neue Chef des Autobauers Volkswagen, Oliver Blume, das bislang für das Elektromodell „Trinity“ geplante Werk in Wolfsburg nicht bauen. Das zumindest soll Oliver Blume gegenüber vertrauten Personen angekündigt haben. Zudem soll wohl der für 2026 geplante Produktionsstart des Trinity-Modells um vier Jahre nach hinten verschoben werden.
Eigentlich sollte der Werksneubau im nächsten Jahr beginnen, VW hatte dafür mit Kosten von bis zu zwei Milliarden Euro gerechnet.
Volkswagen-Vorzugsaktien legen heute leicht um 0,1 Prozent auf 137,52 Euro zu.
Nvidia: Quartalsumsatz geht deutlich zurück, Gewinn bricht ein
Enttäuschende Quartalszahlen hat gestern nachbörslich der Chipkonzern Nvidia vorgelegt. Der Umsatz ging gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode um 16,4 Prozent auf 5,93 Milliarden US-Dollar zurück (Vorjahreswert: 7,1 Milliarden US-Dollar). Vor allem im Bereich der Grafikkarten, eigentlich das starke Standbein von Nvidia, fielen die Rückgänge mit 51 Prozent besonders deutlich aus, während im Bereich Rechenzentren der Umsatz sogar um 31 Prozent wuchs.
Noch größer war die Enttäuschung beim Quartalsgewinn, der um 50 Prozent auf 0,58 US-Dollar pro Aktie einbrach. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 0,71 US-Dollar gerechnet.
Die im S&P 500 und Nasdaq100 notierte Nvidia-Aktie, die gestern im regulären Handelsverlauf an der US-Börse 4,5 Prozent auf 159,10 US-Dollar verloren hat, legte trotz enttäuschender Zahlen nachbörslich rund drei Prozent auf 164,10 US-Dollar zu. In den neuen Handelstag starten die Papiere heute an der Nasdaq mit einem Minus von einem Prozent bei 157,67 US-Dollar.
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