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Die Auftragsbücher beim Rüstungs- und Industriekonzern Rheinmetall sind prall gefüllt und haben zum Ende des ersten Halbjahres 2023 sogar die magische Marke von 30 Milliarden Euro überschritten. Und auch wenn der Konzern zuletzt über zahlreiche Aufträge aus dem Industriebereich berichtet hatte, bleibt der militärische Bereich bestimmend. Das zeigt sich auch am Konzernumsatz, der zu mehr als 70 Prozent aus diesem Bereich kommt und von den vielen Aufträgen aus Deutschland, europäischen Partnerstaaten oder von der NATO profitiert. Kürzlich konnten sogar in nur einer einzigen Woche Aufträge im Volumen von mehr als 7 Milliarden Euro an Land gezogen werden.

Auf Kurs sieht deshalb auch der Vorstandsvorsitzende Armin Papperger den Rheinmetall-Konzern im laufenden Jahr und weist darauf hin, dass nun der hohe Auftragsbestand umgesetzt und in Umsatz und Gewinn transformiert werden muss. Mit Zuversicht, dass das gelingt, wird auch die bisherige Jahresprognose für 2023 bestätigt.

Dennoch schwächer starten heute die im Leitindex DAX notierten Rheinmetall-Aktien in den Handel, da der Rückgang der Ergebnismarge von den Anlegern heute nicht ganz so positiv aufgenommen wird.

Auftragseingang und Umsatz legen deutlich zu

Der Auftragsbestand von Rheinmetall stieg aufgrund der zahlreichen neu abgeschlossenen Verträge sowie der erwarteten Abrufe aus Rahmenverträgen mit militärischen Kunden und den Potenzialen mit Kunden im zivilen Geschäft zum 30. Juni 2023 um 17 Prozent auf rund 30,1 Milliarden Euro.

Der Konzernumsatz legte im ersten Halbjahr 7 Prozent bzw. 187 Millionen Euro auf 2,861 Milliarden Euro zu. Mit 1,012 Milliarden Euro kam der größte Umsatzbeitrag aus der Division Vehicle Systems, ein Plus von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Division Weapon and Ammunition legte um 6 Prozent auf 598 Millionen Euro zu, die Division Electronic Solutions um 10 Prozent auf 450 Millionen Euro und die Division Sensors and Actuators um 2 Prozent auf 707 Millionen Euro.

Die einzige Division mit einem Umsatzrückgang (von 6 Prozent auf 352 Millionen Euro) war Materials and Trade, hier wirkte sich die Cyberattacke aus dem April besonders heftig aus.

Rückgang bei der operativen Ergebnismarge

Aufgrund von negativen Ergebnisbeiträgen von Beteiligungsgesellschaften in Europa und China ging das operative Ergebnis im ersten Halbjahr 2023 allerdings um 7 Prozent auf 191 Millionen Euro zurück. Ohne diese sogenannten „At-Equity-Beiträge“ hätte das operative Ergebnis bei 208 Millionen Euro. Mit 10 Millionen Euro zusätzlich belastet wurde das operative Ergebnis außerdem durch die Kosten infolge der Cyberattacke.

Durch den Ergebnisrückgang sank die operative Ergebnismarge von 7,7 Prozent auf 6,7 Prozent. 

Gesamtjahresprognose wird bestätigt

Angesichts der prall gefüllten Auftragsbücher bestätigt der Rheinmetall-Vorstand heute seine Gesamtjahresprognose und rechnet für 2023 mit einem Konzernumsatz von 7,4 bis 7,6 Milliarden Euro, mit einer Verbesserung des operativen Ergebnisses und einer Ergebnismarge von ca. 12 Prozent.

Rheinmetall-Aktien geben nach

Vor allem der Rückgang der operativen Ergebnismarge, wenngleich beispielsweise durch die Cyberattacke auf einmalige Effekte zurückzuführen, sorgt heute bei den Anlegern für Enttäuschung. Die im DAX notierten Rheinmetall-Aktien geben bislang 2,4 Prozent auf 260,30 Euro nach und sind damit aktuell auch der zweitschwächste Indexwert.

Rheinmetall Aktie: Chart vom 10.08.2023, Kurs: 260,30 EUR, Kürzel: RHM | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Rheinmetall Aktie: Chart vom 10.08.2023, Kurs: 260,30 EUR, Kürzel: RHM | Quelle: TWS

Quelle:

Rheinmetall: Erstes Halbjahr 2023: Rheinmetall setzt Konzernwachstum fort und verzeichnet deutlichen Zuwachs bei den Aufträgen (10.08.2023); https://www.rheinmetall.com/de/media/news-watch/news/2023/08/2023-08-10-rheinmetall-h1-halbjahresfinanzbericht-pressemitteilung

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