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Der Druck auf die neue Porsche Vorzugsaktie war in den ersten beiden Tagen so groß, dass absehbar war, dass sie unter den Ausgabepreis fallen würde. Das passierte auch, aber am Dienstag begann sie stark zu steigen und erreichte gestern neue Hochs. Was steckt dahinter?
Man kann die Dr. Ing. H.C. F. Porsche Vorzugsaktie, wie sie eigentlich ausgeschrieben heißt, durchaus vom VW-Konzern abgekoppelt betrachten. Die Sportwagenschmiede Porsche, um die es hier geht, ist innerhalb des VW-Konzerns eine Renditeperle. Und wer die neue Porsche Vorzugsaktie hat, profitiert daher von höheren Gewinnmargen als beim Konzern insgesamt. Das spricht klar dafür, lieber bei Porsche dabei zu sein als bei der VW Vorzugsaktie oder der Porsche Holding, die ja nur eine Beteiligungsgesellschaft ist.
Andererseits stellt sich die Frage, ob man damit nicht womöglich nur das kleinere Übel kaufen würde, denn man muss damit rechnen, dass die Gewinnmargen in der Automobilindustrie deutlich unter Druck geraten. Die Zeit, in der sich die meisten Autobauer durch immens angehobene Preise dem Druck auf die Gewinne entziehen konnten, ist vermutlich im Lauf des dritten Quartals zu Ende gegangen. Zwar hat Porsche aufgrund seiner traditionell vermögenden Kundenbasis bessere Chancen, das zu kompensieren. Aber steigende Kosten hat man natürlich auch hier. Was zu einer anderen Frage führt:
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Porsche Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Auf welchem Kursniveau könnte man die Porsche Vorzugsaktie ansiedeln, um auf Basis eines vermutlich noch moderaten, aber zunehmenden Drucks auf den Gewinn einen fairen Kurs zu sehen? Das lässt sich nicht ganz leicht beantworten. 2021 hat Porsche alleine 4,43 Euro pro Aktie verdient. Nähme man diesen Gewinn als Basis, läge das Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) bei knapp über 20. Für normale Autobauer viel zu hoch, da sind KGVs von unter 10 normal. Tesla hingegen liegt weit darüber, um die 60. Kann man den Porsche Vorzügen wegen der höheren Gewinnmargen auch ein höheres KGV zubilligen?

Das könnte man in einem Umfeld, in dem man mit kräftig steigenden Umsätzen rechnen könnte. Aber aktuell haben wir ein solches Umfeld ja nicht, da lässt sich Porsche wohl nicht ausklammern. So gesehen haben wir hier ein wenig die Situation, mit der man auch die Luxusgüterkonzerne sehen müsste. Die Stammkundschaft dürfte erhalten bleiben und Umsatz und Gewinn auf der Unterseite abfedern, aber für große Sprünge nach oben müssten zahlreiche neue Kunden hinzukommen. Und das ist derzeit eben nicht gerade die wahrscheinlichste Variante. Damit wäre diese am Dienstag losgetretene Rallye doch eher gewagt. Aber:
Da man bislang noch keine nur auf Porsche selbst bezogenen, neuen Daten nebst Ausblick hat, könnten die Trader bis zum Beweis des Gegenteils die Karte einer von den anderen Autobauern abgekoppelten Aktie weiter spielen. Sie sehen es in den Charts:
Die VW-Vorzugsaktie hatte aufgrund des schwachen Starts der Porsche-Aktie zwei Tage lang massiv an Boden verloren und nur einen kleinen Teil dieser Abgaben wieder aufgeholt. Die VW-Aktie bleibt damit grundsätzlich bärisch. Die Porsche Vorzugsaktie hingegen hat, aufgrund der kurzen Historie von nur sechs Tagen als Chart auf 15 Minuten-Basis abgebildet, einen ultra-kurzfristigen Aufwärtstrend etabliert.
Aber da man nicht absehen kann, wie lange der andauert und wie weit er führt, sollte, wer hier mitzieht oder mitziehen will, unbedingt mit konsequenten Stop Loss arbeiten. Aktuell wäre ein Stop Loss knapp unter dem Hoch des ersten Handelstags (86,76 Euro) sinnvoll. Sollte sich diese Rallye fortsetzen, könnte man ab heute mit dem Stop Loss auf die kurzfristige Aufwärtstrendlinie umschalten, die per Handelsende Donnerstag bei 89,20 Euro lag.

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