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Wenig Grund zur Freude hatten in den letzten Wochen die Aktionäre des Windanlagenbauers Nordex. Allein in den letzten drei Monaten haben die im TecDAX und SDAX notierten Papiere rund 30 Prozent an Wert verloren und gehören damit in beiden Indizes zu den schwächsten Werten.
Dabei gewann die Abwärtsbewegung in den letzten Wochen nochmal an Dynamik, nachdem Nordex zum einen seine Jahresziele kräftig zurückschrauben musste und zum anderen auch viele charttechnische Signale auf Verkaufen gedreht haben.
Als Reaktion auf die Zahlen senkten einige Analysten ihre Einstufung und reduzierten ihre Kursziele, bleiben aber trotzdem immer noch verhalten optimistisch und trauen den Aktien mittelfristig wieder steigende Kurse zu.
Nordex schraubt Jahresziele kräftig zurück
Ende Mai schockte Nordex die Anleger mit der Meldung, dass der Konzern angesichts der Unsicherheiten aufgrund des Ukraine-Krieges und den damit verbundenen Lieferkettenproblemen und stark gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen seine bislang kommunizierten Jahresziele nicht erreichen wird.
Beim operativen Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) erwartet der Windanlagenbauer deshalb jetzt nur noch eine (auf den Konzernumsatz bezogene) Marge von minus 4 bis 0 Prozent, nachdem die bisherige Schätzung noch bei +1 bis +3,5 Prozent lag.
Geringer dürfte auch der Jahresumsatz ausfallen, hier rechnet der Konzern jetzt mit 5,2 bis 5,7 Prozent statt der bislang prognostizierten 5,4 bis 6,0 Milliarden Euro.
Analysten reagieren mit Abstufung und Kurszielsenkungen
Die Experten vom Analysehaus Jefferies bezeichnen die neuen Ziele von Nordex als „herber Schlag, auch wenn die Stimmung in der Branche zuletzt schon unter ähnlich schlechten Nachrichten von Wettbewerbern gelitten habe“. Angesichts des bereits kräftigen Kursrückgangs dürfte aber nach Meinung von Jefferies-Analyst Constantin Hesse „die Talsohle erreicht sein mit künftig weniger politischen Gegenwind“. Deshalb bestätigt er auch seine Einstufung für Nordex mit „Buy“, senkt sein Kursziel aber von 20 auf 16 Euro.
Auch bei der US-Investmentbank Goldman Sachs senken die Analysten nach der jüngsten Gewinnwarnung ihr Kursziel deutlich von 18,30 auf 15,00 Euro, belassen aber ihre Einstufung auf „Neutral“.
Das geringste Aufwärtspotenzial sehen nach den Zahlen die Analysten von Oddo BHF, die ihr Kursziel von 18,50 auf 13,00 reduzieren und die Einstufung für Nordex von „Outperform“ auf „Neutral“ zurücksetzen. Nach Ansicht von Analyst Anis Zgaya wird 2022 für den Windanlagenbauer „zu einem viel schwierigeren Jahr als befrüchtet“, in dem er „mit größeren Kursschwankungen rechnet, solange sich die Lage in der Ukraine und China nicht bessert“.
Nordex-Aktie bleibt weiter unter Druck
Kein wirklich gutes Umfeld also für Nordex-Aktien. Die bleiben aktuell auch weiter unter Druck und notieren mit 11,04 Euro nur knapp über dem erst Mitte letzter Woche erreichten Jahrestief von 9,82 Euro.
Sucht man nach der guten Nachrichten, dann lassen sich diese vielleicht in den Kurszielen der Analysten finden. Denn auch wenn viele diese nach der Gewinnwarnung zurückgestuft haben, errechnet sich doch immer noch ein theoretisches Aufwärtspotenzial von in der Spitze bis zu 45 Prozent (Jefferies).
Damit das aber gelingen kann, müssen zuerst die charttechnisch wichtigen Marken im Bereich von 11,40 Euro und 12,50 Euro überwunden werden, um den Weg für weitere Kursgewinne frei zu machen. Gleichzeitig sollten auch keine neuen negativen Nachrichten für Enttäuschung bei den Anlegern sorgen.

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