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Das im Nasdaq 100 gelistete, aber in Uruguay beheimatete Unternehmen MercadoLibre ist eine Art lateinamerikanisches Ebay. Der Umsatz wuchs in den vergangenen Jahren rasant, beim Gewinn erwarten das die meisten Analysten auch. Aber die Aktie ist sehr hoch bewertet.
Wenn die durchschnittliche Analystenprognose hinsichtlich des Gewinns, den MercadoLibre 2022 erreichen wird, eintreten sollte, würde das Kurs/Gewinn-Verhältnis momentan um 135 liegen. Angenommen, die Vermutungen vieler Analysten würden sich bestätigen, dass das Unternehmen den Gewinn 2023 fast verdoppeln kann und 2024 dann noch einmal 50 Prozent draufpackt, wäre diese hohe Bewertung auch gerechtfertigt. Aber angesichts der Tatsache, dass die Realität uns ein ums andere Mal beweist, dass man sie nicht auf dem Reißbrett vorzeichnen kann und mit Blick auf die derzeit höchst fragile Weltwirtschaft sollte man hinter solche Projektionen besser ein großes Fragezeichen setzen.
Wenn man sich die Kursskala des Charts ansieht, erkennt man, wie immens stark diese Aktie schwankt. Alleine die jüngste, vor gerade einmal fünf Wochen begonnene Rallye hatte die Aktie in der Spitze um 78 Prozent nach oben katapultiert. Aber jetzt ist der Druck zurück, zweifellos von denen ausgelöst, die diese optimistischen Gewinnprognosen nicht unbesehen für bare Münze nehmen und wissen: Wenn die Gewinne nennenswert hinter diesen Prognosen zurückbleiben, wäre die Aktie dermaßen überbewertet, dass auch das bisherige Jahrestief bei 615 US-Dollar keineswegs halten müsste. Die Frage ist: Wer setzt sich durch, die Skeptiker oder die Optimisten?
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur MercadoLibre Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Das dürfte sich genau jetzt entscheiden. Denn nachdem MercadoLibre als Reaktion auf die am 3. August präsentierte Bilanz des zweiten Quartals, die einen Gewinnanstieg um 77 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal bei einem Umsatzplus von 53 Prozent auswies, ein großes „Gap Up“, eine Aufwärts-Kurslücke, produzierte, fuhr sich die Rallye zwischen 1.000 und 1.100 US-Dollar im Bereich der 200-Tage-Linie fest. In der abgelaufenen Handelswoche mündete das in sukzessiv wachsenden Abgabedruck, der die Aktie jetzt in einen Bereich zurückführte, in dem Entscheidungen fallen müssen.
Denn die Verkäufe haben dieses Gap Up nach der Quartalsbilanz jetzt fast komplett geschlossen. Knapp darunter wartet der durch die 100-Tage-Linie verstärkte Unterstützungsbereich 845/878 US-Dollar. Sollte die MercadoLibre-Aktie in diesem Bereich wieder nach oben drehen, wäre das geschlossene Gap als Bestätigung des Ende Juli vollzogenen Ausbruchs nach oben zu sehen und der Weg für die Bullen wäre wieder frei … wobei man das Risiko, dass sich die Aktie erneut im Bereich der 200-Tage-Linie festfährt, im Hinterkopf behalten müsste. Wirklich „durch“ wären die Bullen somit erst, wenn das letzte Zwischenhoch bei 1.095 US-Dollar überboten wäre.
Aber sollte der Kurs nach diesem „Gap Close“ einfach weiter fallen und den Auffangbereich 845/878 US-Dollar durchbrechen, hätten diejenigen, die bezweifeln, dass die Gewinne das zeitweise ja noch weit höhere Kursniveau der Aktie in den kommenden Jahren rechtfertigen werden, das Ringen um die jetzt umkämpfte Schlüsselzone gewonnen. Die kommenden Handelstage werden für MercadoLibre somit zu einer Weichenstellung.

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