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Einen rabenschwarzen Tag erleben heute die Aktionäre des Gabelstapler-Herstellers Kion Group. Denn der erwartet für das dritte Quartal einen dreistelligen Millionenverlust und veröffentlicht deshalb heute eine neue Gesamtjahresprognose für das laufende Geschäftsjahr.
Die Anleger reagieren geschockt und ziehen die Reißleine, weshalb die Kion-Aktie um mehr als zwanzig Prozent einbricht und damit jetzt wieder so tief notiert, wie zuletzt vor rund acht Jahren! Seit ihrem Ende 2021 erreichten Rekordhoch bei Kursen über 100 Euro haben die Aktien (innerhalb eines knappen Jahres) inzwischen rund 75 Prozent an Wert verloren!
Kion erwartet im 3. Quartal dreistelligen Millionenverlust
Aufgrund verschärfter Lieferkettenengpässe und der Explosion bei Material-, Energie- und Logistikkosten erwartet Kion nun für das Ende September 2022 zu Ende gehende dritte Quartal ein operatives Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) in einer Spanne von -100 Millionen bis -140 Millionen Euro. Zum Vergleich: in der entsprechenden Vorjahresperiode wurde hier noch ein Überschuss von ca. 229 Millionen Euro erwirtschaftet.
Außerdem erwartet der Kion-Vorstand einen deutlich unter dem Vorjahresniveau liegenden Auftragseingang im dritten Quartal. Auch der Free Cashflow dürfte deutlich unter dem Wert des direkten Vorquartals (Q2/2022: -158,9 Millionen Euro) liegen und damit auch deutlich negativ ausfallen.
Einzig der Konzernumsatz wird in etwa auf Vorjahresniveau (2,56 Milliarden Euro) erwartet.
Endgültige Zahlen zum dritten Quartal sollen am 27. Oktober 2022 bekannt gegeben werden.
Neue Gesamtjahresprognose auf Basis aktueller Daten aufgestellt
Aufgrund der aktuellen Geschäftsentwicklung hat der Vorstand von Kion heute eine neue Gesamtjahresprognose aufgestellt und erwartet im Geschäftsjahr 2022 Umsatzerlöse von 10,45 bis 11,25 Milliarden Euro und ein bereinigtes EBIT in einer Bandbreite von 200 bis 310 Millionen Euro.
Der Free Cashflow für das Gesamtjahr wird mit -950 bis -700 Millionen Euro erwartet.
Die letzte Prognose wurde von Kion bereits am 4. April dieses Jahres aufgrund der aktuell schwierig einzuschätzenden Konjunktursituation einkassiert.
Verhalten optimistisch ist der Blick des Managements auf die nächsten Jahre, denn mittelfristig erwartet die Kion Group die „Rückkehr auf einen profitablen Wachstumspfad“ mit einer bereinigten EBIT-Marge von 10 bis 12 Prozent. In welchem Zeitrahmen diese Ziele erreichbar sind, soll aufgrund des volatilen makroökonomischen Umfeldes weiterhin überprüft.
Anleger werfen Kion-Aktie aus den Depots
Die Nachricht löst bei den Anlegern heute wahre Schockwellen aus und die im MDAX notierten Kion-Aktien brechen um mehr als 27 Prozent auf aktuelle 24,48 Euro ein.
Damit dürfte zur Zeit kein Anleger mehr im Plus sein, der Kion-Aktien nach dem Oktober 2014 gekauft hat.

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