Tiefrot starten heute die Aktien des Technologiekonzerns Jenoptik in den Handelstag, obwohl der Konzern bei der Vorlage des Geschäftsberichts für 2021 auch für die kommenden Jahre ein kräftiges Wachstum in Aussicht gestellt hat.
Grund genug, einen genaueren Blick auf die Zahlen zu werfen.
Umsatz und Ergebnis legen 2021 deutlich zu
Als ein „sehr erfolgreiches Jahr“ stuft Jenoptik 2021 ein, u.a. auch aufgrund der erfolgreichen Akquisition von BG Medical und der SwissOptic-Gruppe.
Auf Konzernebene konnte Jenoptik den Umsatz im letzten Jahr um 16,8 Prozent auf 895,7 Millionen Euro steigern (Vorjahr: 767,2 Millionen Euro). Im fortgeführten Geschäft wuchsen die Umsatzerlöse im letzten Jahr um 22 Prozent auf 750,7 Millionen Euro.
Das operative Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen verbesserte sich 2021 im Konzern sogar um ca. 60 Prozent auf 177,2 Millionen Euro (Vorjahr: 111,6 Millionen Euro), die EBITDA-Marge stieg auf 19,8 Prozent (Vorjahr: 14,6 Prozent). Im fortgeführten Geschäft stieg das EBITDA um 68 Prozent auf 155,7 Millionen Euro, die EBITDA-Marge lag hier bei 16,7 Prozent.
Einen Sprung von 97 Prozent auf 84,3 Millionen Euro machte das Konzernergebnis nach Steuern (Vorjahr: 42,7 Millionen Euro), damit stieg das Ergebnis je Aktie (EPS) auf 1,43 Euro nach 0,73 Euro im Vorjahr.
Dividende wird trotz Ergebnissprungs nicht erhöht
Obwohl der Konzerngewinn fast verdoppelt werden konnte, schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung eine im Vergleich zum Vorjahr unveränderte Dividende von 0,25 Euro pro Aktie vor. Begründet wird der Vorschlag mit der durch den Ukraine-Russland-Konflikt ausgelösten zunehmenden Unsicherheit sowie Kostensteigerungen für Zinsen durch steigende Inflationsraten und zukünftige Investitionen in weiteres Wachstum.
Weiteres Umsatz- und Ergebniswachstum auf Basis hoher Auftragsbestände für 2022 geplant
Basierend auf dem hohen Auftragsbestand sowie einer „gut gefüllten Projektpipeline“ blickt der Vorstand auch optimistisch auf das laufende Geschäftsjahr. Zur positiven Entwicklung dürften in diesem Jahr – neben dem organischen Wachstum im Konzern – auch die erstmal im Geschäftsjahr konsolidierten Jenoptik Medical sowie SwissOptic-Gruppe beitragen.
Der Umsatz in den fortgeführten Geschäftsbereichen soll 2022 um mindestens 20 Prozent zulegen (2021: 750,7 Millionen Euro), die EBITDA-Marge soll dann bei ca. 18 Prozent liegen (2021: 16,7 Prozent).
Anleger reagieren enttäuscht auf Dividendenvorschlag
Vor allem der Fakt, dass Jenoptik trotz des kräftigen Zuwachses beim Konzernergebnis nur eine Dividende auf Vorjahresniveau ausschütten will, sorgt heute bei vielen Anlegern für große Enttäuschung.
Im Ergebnis trennen sich viele von Jenoptik-Aktien und die im TecDAX und SDAX gelisteten Papiere brechen aktuell um 7,3 Prozent auf 27,76 Euro ein und sind damit in beiden Indizes der mit Abstand schwächste Einzelwert. Seit Jahresbeginn summieren sich damit die Kursverluste seit Jahresbeginn bereits auf über 25 Prozent.

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