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Haben da eingeweihte Quellen möglicherweise vorab schon mehr gewusst? Um mehr als sieben Prozent auf 7,93 Euro sprangen die Aktien des französischen Impfstoffherstellers Valneva bereits letzten Freitag, ohne dass irgendwelche kursbewegenden Nachrichten vorgelegen hätten.

Ganz im Gegenteil: Die Nachrichtenlage beim Produzenten eines Corona-Totimpfstoffes war eigentlich alles andere als erfreulich, denn erst vergangenen Montag teilte Valneva mit, dass sich die Zulassung des Corona-Totimpfstoffes in der EU durch die EMA weiter verzögert. Deshalb hat die EU ihre bisherige Bestellung des von Valneva hergestellten Vakzins massiv reduziert und das könnte nach Auskunft von Valneva dazu führen, dass „die Nachhaltigkeit des COVID-19-Impfstoffes nicht gewährleistet ist“. Diese Aussagen lassen sich so deuten, dass Valneva möglicherweise über die komplette Einstellung seiner Coronaimpfstoff-Produktion nachdenkt.

Diese Meldung ging natürlich an den Anlegern nicht spurlos vorbei, vergangenen Montag brachen Valneva-Aktien in der Spitze mehr als 25 Prozent ein und schlossen am Ende des Handelstages 16 Prozent tiefer bei 7,85 Euro. Seit ihrem am 30. November letzten Jahres erreichten Allzeithoch bei 30,50 Euro summierten sich dadurch Anfang der Woche die Kursverluste bereits auf rund 75 Prozent.

Pfizer steigt mit Minderheitsbeteiligung bei Valneva ein

Eine echte Hammernachricht gibt es aber heute vor Handelsbeginn: Denn der US-Pharmariese Pfizer wird über eine Kapitalerhöhung eine Minderheitsbeteiligung von acht Prozent an Valneva erwerben und zahlt dafür 90,5 Millionen Euro, das sind 9,49 Euro pro Valneva-Aktie. 

Das über diesen Weg frisch ins Unternehmen fließende Kapital will Valneva verwenden, um die Forschung und Entwicklung eines Borreliose-Impfstoffes zu finanzieren. Geplant ist, diesen noch in diesem Jahr in die Phase-III-Entwicklungsstufe zu hieven. Verläuft die weitere Entwicklung nach Plan, dann will Valneva im Jahr 2025 die Zulassung bei der amerikanischen Arzneimittelbhörde FDA beantragen.

Zwischen Pfizer und Valneva besteht für die Erforschung eines Borreliose-Vakzins bereits seit zwei Jahren eine Partnerschaft. Durch den Einstieg von Pfizer wird Valneva nun zukünftig 40 Prozent der gemeinsamen Entwicklungskosten übernehmen (bislang waren es 30 Prozent).

Gibt es einen zugelassenen Impfstoff, der vermarktet werden kann, dann erhält Valneva gestaffelte Lizenzgebühren zwischen 14 und 22 Prozent, die ursprüngliche Vereinbarung vor der heute bekannt gegebenen Minderheitsbeteiligung lag bei 19 Prozent. Zudem kann Valneva bei Erreichen bestimmter Ziele Meilensteinzahlungen von bis zu 100 Millionen US-Dollar erhalten.

Valneva-Aktie startet mit Kurssprung in die Woche

Nach den zuletzt kräftigen Kursverlusten können Valneva-Aktien heute kräftig zulegen und starten mit einem Kurssprung von 25 Prozent bei 10,04 Euro in die neue Handelswoche, also sogar noch über dem von Pfizer im Rahmen der Kapitalerhöhung gezahlten Preises pro Valneva-Aktie.

Pfizer-Aktien, die letzten Freitag an der US-Börse zwei Prozent tiefer bei 46,53 US-Dollar aus dem Handel gingen, notieren heute im Xetra-Handel 0,5 Prozent schwächer bei 44,28 Euro.

Valneva-Aktie: Chart vom 20.06.2022
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