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So richtig überraschend kam die Nachricht heute dann doch nicht, denn schon länger spekulierten viele Beobachter über eine mögliche Kapitalmaßnahme beim Finanzdienstleister und Technologieanbieter Hypoport, der u.a. verschiedene Kredit-, Immobilien- und Versicherungsplattformen im B2B- und B2C-Bereich betreibt.
Denn das Unternehmen leidet stark unter den im letzten Jahr sprunghaft gestiegenen Zinsen und dem damit verbundenen Nachfrageeinbruch bei Immobilienfinanzierungen. In Zahlen zeigte sich das zuletzt im dritten Quartal, als das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) von Hypoport gegenüber der Vorjahresperiode um 95 Prozent auf nur noch 0,5 Millionen Euro eingebrochen ist.
Nun beschafft sich Hypoport also Geld über eine Kapitalerhöhung und die Anleger sind weniger begeistert. Die im SDAX notierten Hypoport-Aktien, die sich in den letzten drei Monaten etwas von den starken Kursverlusten im Jahr 2022 erholen konnten, brechen zum Handelsstart kräftig ein.
Hypoport erzielt mit Kapitalerhöhung 50 Millionen Euro Bruttoemissionserlös
Wie Hypoport mitteilt, wurden heute mit Zustimmung des Aufsichtsrates beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft durch eine Bareinlage in Höhe 378.788 Euro auf 6.493.376 Euro zu erhöhen. Unter Ausnutzung des genehmigten Kapitals wurde dazu 378.788 neue Aktien im Rahmen eines beschleunigten Platzierungsverfahrens und unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Altaktionäre bei „qualifizierten Anlegern“ platziert.
Der Platzierungspreis für die neuen Aktien lag bei 132 Euro, sodass sich der Bruttoemissionserlös auf insgesamt 50 Millionen Euro beläuft. Die neuen Aktien sollen am oder um den 25. Januar 2023 zum Handel am Regulierten Markt zugelassen werden.
Den nach Abzug der Kosten übrigbleibenden Nettoemissionserlös will Hypoport nutzen, um „die außerordentlichen Wachstumschancen in der derzeitigen Phase des Marktumbruchs in der Immobilienfinanzierung zu nutzen“.
Hypoport-Aktien brechen zum Handelsstart kräftig ein
Vor allem zwei Gründe dürften dafür sorgen, dass die Altaktionäre der Kapitalerhöhung vorerst wenig Positives abgewinnen können.
Zum einen können sie aufgrund des ausgeschlossenen Bezugsrechts nicht an der Kapitalerhöhung teilnehmen, was zu einer Kapitalverwässerung führt. Zum anderen liegt der beschlossene Platzierungspreis mit 132 Euro deutlich unter dem gestrigen Schlusskurs der Hypoport-Aktien von 146,20 Euro.
Entsprechend fällt heute die Reaktion zur Handelseröffnung aus: Die im SDAX notierten Papiere brechen zum Handelsstart 7,5 Prozent auf 135,30 Euro ein und bewegen sich damit (erwartungsgemäß) in Richtung Platzierungspreis.
Damit müssen die Hypoport-Aktionäre, die schon im letzten Jahr mit Erfolgsmeldungen nicht unbedingt verwöhnt wurden, zum Start ins neue Börsenjahr bereits den nächsten Rückschlag verarbeiten.

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