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Dass die Quartalszahlen des Finanzdienstleister und Technologieanbieters Hypoport, der u.a. verschiedene Kredit-, Immobilien- und Versicherungsplattformen für angeschlossene Unternehmen und Privatkunden anbietet, schwach ausfallen dürften, hatte sich schon länger abgezeichnet. Zu sehr leidet der Konzern unter den zuletzt sprunghaft gestiegenen Zinsen, was vor allem bei Immobilienfinanzierungen zu einem starken Nachfragerückgang geführt hat.
Deshalb hatte Hypoport erst Mitte Oktober per Ad-hoc-Mitteilung darauf hingewiesen, dass „nach einem starken ersten Halbjahr die operativen Kennzahlen in den Finanzierungs-Geschäftsmodellen der Hypoport-Gruppe im dritten Quartal 2022 einen deutlichen Rückgang ausweisen“, vor allem im Markt der privaten Immobilienfinanzierung. Außerdem gab Hypoport zu diesem Zeitpunkt bereits bekannt, dass das Transaktionsvolumen auf der Kreditplattform Europace im 3. Quartal um knapp 18 Prozent auf 19,81 Milliarden Euro zurückgegangen ist.
Diese Warnung spiegelt sich nun auch in den vorläufigen Zahlen wider, die heute vom Konzern für das dritte Quartal sowie die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres präsentiert wurden.
EBIT bricht im 3. Quartal kräftig ein
Nach Auswertung der vorläufigen Geschäftszahlen liegt der Umsatz von Juli bis September mit 105 Millionen Euro sechs Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert (Q3/2021: 112,3 Millionen Euro).
Einen heftigen Einbruch gab es beim operativen Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT), das mit 0,5 Millionen Euro um 95 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert eingebrochen ist (Q3/2021: 11,6 Millionen Euro).
Dank guter Ergebnisse im ersten Halbjahr konnte Hypoport den Umsatz in den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres noch um 13 Prozent auf 367 Millionen Euro steigern (9M/2021: 325,3 Millionen Euro). Wegen des EBIT-Einbruchs im 3. Quartal ging allerdings das EBIT von Januar bis September um 7 Prozent auf 31 Millionen Euro zurück (9M/2021: 33,4 Millionen Euro).
Der Vorstand von Hypoport hat nach eigenen Angaben bereits Maßnahmen eingeleitet, „um das Kostenniveau an das aktuell schwache Marktumfeld in der privaten und institutionellen Immobilienfinanzierung sowie im Geschäftsbereich Corporate Finance anzupassen“. Diese sollen dann ab dem ersten Quartal 2023 wirksam werden.
Hypoport-Aktien legen trotzdem leicht zu
Heftig fiel auch die Reaktion an der Börse aus: Die nach dem MDAX-Abstieg inzwischen wieder im SDAX notierten Aktien, für die Anleger zu Jahresbeginn noch Kurse von über 500 Euro bezahlen, haben auf Jahressicht bislang rund 80 Prozent an Wert verloren. Dabei nahm die Abwärtsdynamik zuletzt nochmals zu und alle Erholungsversuche schlugen bislang fehl.
Der Börsenwert von Hypoport, den die Gesellschaft auf ihrer Website als Meilenstein im Jahr noch mit über 2 Milliarden Euro angibt, liegt aktuell gerade noch bei ca. 600 Millionen Euro.
In einer ersten Reaktion reagierten die Anleger auf die heute vorgelegten Zahlen erneut mit Verkäufen und Hypoport-Aktien sackten vorbörslich um über drei Prozent ab. Allerdings nutzen zur Handelseröffnung einige Anleger das stark reduzierte Kursniveau für erste Zukäufe, sodass sich die Papiere aktuell 1,5 Prozent auf 95,70 Euro zulegen können.

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