Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:
|
Im November letzten Jahres hat der Konsumgüterkonzern Henkel auf die erfreuliche Entwicklung der ersten neun Monate reagiert und seine Jahresziele für 2022 erhöht und damit auch die Messlatte beim Umsatzwachstum auf 7 bis 8 Prozent angehoben (vorher: 5,5 bis 7,5 Prozent). Das Ziel für die Umsatzrendite wurde ebenfalls auf 10 bis 11 Prozent nach oben angepasst (vorher: 9 bis 11 Prozent).
Heute hat Henkel geliefert und alle Jahresziele erreicht. Für das laufende Jahr rechnet Henkel allerdings nicht mehr mit ganz so hohen Wachstumswerten. Allerdings hat das letzte Jahr ja gezeigt, dass unterjährige Anpassungen durchaus noch möglich sind.
Henkel erreicht Umsatz- und Ergebnisziele
Trotz aller Herausforderungen konnte Henkel im letzten Jahr ein „deutliches Umsatzwachstum und eine robuste Ergebnisentwicklung“ erzielen, wie der Konzern heute vorbörslich mitteilt. Vor allem die „dramatisch gestiegenen Kosten für Rohstoffe und Logistik“ konnten über höhere Preise und Effizienzsteigerungen teilweise kompensiert werden.
Den Konzernumsatz steigerte Henkel im letzten Geschäftsjahr nominal um 11,6 Prozent auf den neuen Höchststand von 22,397 Milliarden. Organisch lag das Umsatzwachstum bei 8,8 Prozent. Vor allem die Preissteigerungen waren für die deutlichen Zuwächse verantwortlich. Damit hat Henkel auch die Wachstumsprognose von 7 bis 8 übertroffen.
Das bereinigte betriebliche Ergebnis vor Steuern und Zinsen (bereinigtes EBIT) ging wegen der stark gestiegenen Kosten für direkte Materialien und Logistik um 13,7 Prozent auf 2,319 Milliarden Euro zurück (2021: 2,686 Milliarden Euro). Zwar sank die Umsatzrendite (bereinigte EBIT-Marge) dadurch auf 10,4 Prozent (2021: 13,4 Prozent), lag aber im Rahmen der zuletzt nach oben angepassten Prognose.
Das bereinigte Ergebnis pro Vorzugsaktie sank 2022 um 14,5 Prozent auf 3,90 Euro (Vorjahr: 4,56 Euro pro Vorzugsaktie).
Ausblick 2023: Weiterhin moderates Wachstum geplant
Für das laufende Geschäftsjahr 2023 rechnet das Henkel-Management mit einer „fortgesetzten Abschwächung des globalen Wirtschaftswachstums“ sowie einem „anhaltend inflationärem Umfeld aufgrund zu erwartender Lohnsteigerungen sowie weiterhin hoher Rohstoff- und Energiekosten“. Das dürfte, so die Einschätzung von Henkel, zu einer verhalteneren industriellen Nachfrage und einer nachlassenden Wachstumsdynamik bei der Konsumentennachfrage führen.
Unter Berücksichtigung dieser Faktoren geht Henkel für das laufende Jahr von einem organischen Umsatzwachstum von 1,0 bis 3,0 Prozent und einer bereinigten Umsatzrendite von 10,0 bis 12,0 Prozent aus. Bei der Entwicklung des bereinigten Ergebnisses je Vorzugsaktie (EPS) wird auf Basis konstanter Wechselkurse mit -10,0 bis +10,0 Prozent gerechnet.
Henkel-Aktien geben deutlich nach
Auch wenn Henkel seine Jahresziele alle erreicht hat, reagieren die Anleger heute vor allem auf die schwächer als erwartet ausgefallene Jahresprognose. Zumal sich das Wachstum abschwächen dürfte und beim Ergebnis pro Aktie im schlechtesten Fall sogar ein Rückgang möglich ist.
Die im DAX notierten Henkel-Vorzugsaktien geben aktuell 2,3 Prozent auf 67,58 Euro nach, was die seit Jahresbeginn erzielten Kursgewinne auf nur noch ca. vier Prozent reduziert. Zum Vergleich: Der DAX konnte seit Jahresbeginn schon mehr als 12 Prozent zulegen.

Nutzen Sie für Ihre Börsengeschäfte ein Depot über den Online-Broker LYNX. Alles aus einer Hand: Aktien kaufen, Optionen handeln, Futures traden oder in ETFs investieren.
Informieren Sie sich hier über den Online Broker LYNX.
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen