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Spannende Nachrichten kommen heute vorbörslich vom Wirkstoffhersteller Evotec, der über seine US-Tochtergesellschaft das US-Verteidigungsministerium bei der Entwicklung wirksamer Antikörper gegen die Pest unterstützen soll.
Verpackt wurde das alles in einen Auftrag, der Evotec bis zu 49,9 Millionen US-Dollar einbringen kann. Evotec-Aktien können allerdings nicht von den guten Nachrichten profitieren und setzen ihren Anfang des Jahres begonnenen Abwärtstrend auch heute unverändert fort.
US-Tochtergesellschaft soll Antikörper gegen die Pest entwickeln
Die US-Tochter der Evotec SE, die in Seattle ansässige Just – Evotec Biologics, Inc. hat vom US-Verteidigungsministerium einen Auftrag zur schnellen Entwicklung von „auf monoklonalen Antikörpern („mAb“) basierenden Arzneimittel-Prototypen gegen die Pest“ erhalten.
Die Entwicklung dieser mAb-Prototypen für Arzneimittel reicht dabei angabegemäß „von der Sequenzentdeckung oder der Evaluierung existierender mAbs bis zum Abschluss einer klinischen First-in-Human-Studie der Phase I“. Um das zu gewährleisten, wird Just – Evotec Biologics seine datengetriebene, hochautomatisiert und vollintegrierte Biologika-Technologieplattform J.DESIGN einsetzen.
Neben der Antikörperforschung, molekularen Optimierung, Zelllinien- und Prozessentwicklung und der Produktion im kontinuierlichen Herstellungsverfahren in der firmeneigenen Anlage in Redmond (Washington) wird die Evotec SE auch ihre „präklinische und klinische Kompetenz für die Zulassung von mAb-Prophylaktika“ in die Vereinbarung einbringen.
Der Auftrag hat nach Unternehmensangaben ein Volumen von bis zu 49,9 Millionen US-Dollar und ist für Dr. Craig Johnstone, COO von Evotec:
eine klare Bestätigung für die Effizienz und die Geschwindigkeit, die wir unseren Partnern durch unser führendes wissenschaftliches, technologisches und fachliches Angebot bieten können.
Evotec-Aktie bleibt weiter unter Abgabedruck
Obwohl Evotec im Jahresverlauf schon über zahlreiche weitere neue bzw. fortgesetzte Projekte berichten konnte und nach einem kräftigen Umsatzwachstum im ersten Halbjahr 2022 erst Anfang August die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr auf 715 bis 735 Millionen Euro angehoben hat (bislang: 700 bis 720 Millionen Euro), haben die im TecDAX und MDAX notierten Aktien im Jahresverlauf bereits rund 55 Prozent an Wert verloren.
Verantwortlich dafür dürften u.a. die hohen Kosten sein, die zuletzt das Gewinnwachstum des Wirkstoffherstellers deutlich ausgebremst haben. Deshalb blieb die EBITDA-Prognose für das laufende Geschäftsjahr – trotz positiver Wechselkurseffekte, die einer der Gründe für die Erhöhung der Umsatzprognose waren – unverändert bei 105 bis 120 Millionen Euro. Unter Berücksichtigung konstanter Wechselkurse hätte die Prognose nämlich nur noch bei 85 bis 100 Millionen Euro gelegen.
Auch heute bleibt – trotz der erfreulichen Nachrichten – die von den Anlegern lang erhoffte Trendwende aus: Evotec-Aktien geben weiter um mehr als sechs Prozent auf 18,38 Euro nach und fallen damit auf den tiefsten Stand seit Anfang 2019.

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