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Die überwiegend ausländischen Aktionäre des Industriegaskonzerns Linde, dessen Firmensitz seit der Fusion mit der amerikanischen Praxair in Irland liegt, haben sich am 18. Januar 2023 mit großer Mehrheit von über 90 Prozent dafür entschieden, dass sich die Linde plc von der Frankfurter Börse zurückziehen wird und die Aktien zukünftig nur noch in den USA gehandelt werden. Damit verliert der DAX sein bislang wertvollstes Unternehmen, die Marktkapitalisierung von Linde liegt aktuell bei rund 150 Milliarden Euro.

Größte Chancen, Linde im DAX ab dem 27. Februar 2023 zu ersetzen, wurden zuletzt der Commerzbank sowie dem Rüstungskonzern Rheinmetall eingeräumt. Und beide Unternehmen gaben zuletzt auch alles, um das Rennen um den begehrten Platz zu machen. 

Commerzbank steigert Konzerngewinn über eine Milliarde Euro

Die Commerzbank hat 2022 das beste Konzernergebnis der letzten zehn Jahre erzielt und das Konzernergebnis um 233 Prozent auf 1,435 Milliarden Euro gesteigert. Im laufenden Geschäftsjahr soll der Gewinn weiter zulegen. Außerdem erhalten die Aktionäre wieder eine Dividende und die Bank will eigene Aktien zurückkaufen. Der Aktienkurs der Commerzbank legte seit Jahresbeginn bereits um rund 25 Prozent zu.

So einfach wollte sich aber auch Rheinmetall nicht geschlagen geben: Nach zahlreichen neuen Rüstungsaufträgen in diesem Jahr stiegen die Aktien Ende letzter Woche auf das neue Rekordhoch von 256,40 Euro. Auf Jahressicht verteuerten sich die Aktien damit sogar um 36 Prozent. Damit legte auch bei Rheinmetall die als Entscheidungskriterium so wichtige Marktkapitalisierung kräftig zu.

Commerzbank ersetzt Linde im DAX

Letzten Freitag fiel dann die Entscheidung zugunsten der Commerzbank, die damit rund viereinhalb Jahre nach ihrem Abstieg in den MDAX am 27. Februar 2023 in den erlesenen Kreis der 40 deutschen Blue-Chips zurückkehren wird.

Zur Erinnerung: Am 24. September 2018 stieg die Commerzbank wegen ihrer stark gesunkenen Marktkapitalisierung vom DAX in den MDAX ab und wurde dort durch den aufstrebenden Zahlungsabwickler Wirecard ersetzt. Der Rest bzgl. Wirecard ist ein trauriges Stück Börsengeschichte und wird aktuell in München verhandelt.

Nordex rückt in den MDAX nach

Durch den Aufstieg der Commerzbank in den DAX wird ein Platz im MDAX frei, den der Windanlagenbauer Nordex erhält. Größte Chancen auf dessen Platz im SDAX wird nach Ansicht von Beobachtern den Aktien der Deutsche Beteiligungs AG eingeräumt.

Commerzbank und Nordex starten mit Kursverlusten in die Woche

Neben der erhöhten Aufmerksamkeit bei den Investoren, die ein Platz in einem Auswahlindex mit sich bringt, müssen außerdem Indexfonds die enthaltenen Werte kaufen, um die Zusammensetzung entsprechend nachzubilden. Für neu aufgenommene Werte bedeutet das oft höhere Aktienkurse aufgrund der gestiegenen Nachfrage.

Auf die Anteilsscheine von Commerzbank- und Nordex-Aktien trifft das allerdings heute nicht zu, die Anleger nehmen Gewinne mit. Commerzbank-Aktien verlieren aktuell 3,2 Prozent auf 11,02 Euro, Nordex-Aktien geben 1,5 Prozent auf 14,43 Euro nach.

Commerzbank-Benz-Aktie: Chart vom 20.02.2023, Kürzel CBK | Online Broker LYNX

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