Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:

Die neue Handelswoche steht ganz im Zeichen von Unternehmensberichten und der Notenbanken. Während die Berichtsaison diese Woche mit zahlreichen Schwergewichten so richtig Fahrt aufnimmt, entscheidet die US-Notenbank Fed am Mittwoch und die EZB am Donnerstag über ihren nächsten Zinsschritt (bzw. gibt diesen bekannt).

Im Vorfeld dieser für die weitere Entwicklung an den Finanzmärkten so wichtigen Termine agieren die Anleger im Vorfeld eher zurückhaltend. Zumal das deutsche Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal 2022 mit 0,2 Prozent stärker als erwartet zurückgegangen ist (Prognose: 0,0 Prozent). 

Der DAX ist heute bereits mit einem Minus von 0,5 Prozent bei 15.070 Punkten in die neue Handelswoche gestartet und im Laufe des Vormittages mit seinem Tagestief bei 14.991 Punkten sogar kurzzeitig unter de 15.000er-Marke gerutscht. Am späten Nachmittag liegt der DAX beim Stand von 15.099 Punkten noch 0,3 Prozent im Minus.

Mit Abschlägen starten heute auch die US-Börsen in den Handel: Der Dow Jones verliert aktuell 0,2 Prozent auf 33.927 Punkte, der breiter gefasste S&P 500 gibt ein halbes Prozent auf 4.048 Zähler nach und an der Technologiebörse verliert der Nasdaq100 kurz nach Handelsstart 1,1 Prozent auf 12.028 Punkte.

Von Unternehmensseite sorgen heute u. a. die folgenden Nachrichten für Bewegung bei Einzelwerten:

Deutz: Daimler Truck wird Großaktionär

Mit einem kräftigen Kursplus von zwischenzeitlich mehr als sechs Prozent sind heute die Aktien des Motorenbauers Deutz in die neue Handelswoche gestartet. 

Ausgelöst wurde die Kauflaune durch die Nachricht über eine Kooperation von Deutz mit dem Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck im Motorenbereich, im Zuge derer Daimler Truck mit 4,19 Prozent zu einem der größten Einzelaktionäre bei Deutz wird.

Im weiteren Handelsverlauf schmelzen die anfänglichen Gewinne aber wieder zusammen und am späten Nachmittag liegen die im SDAX notierten Deutz-Aktien mit 4,92 Euro noch 0,7 Prozent im Plus.

Deutz-Aktie: Chart vom 30.01.2023, Kürzel DEZ | Online Broker LYNX

PNE: Vorerst keine vollständige Übernahme in Sicht

Kräftig unter die Räder geraten heute die Aktien des Windparkprojektierers PNE AG

Die Anleger ziehen beim Börsen-Highflyer der letzten Jahre – die Kursgewinne der letzten fünf Jahre summieren sich auf deutlich über 500 Prozent – die Reißleine, nachdem der Großaktionär Morgan Stanley Infrastructure bekannt gegeben hat, sein Aktienpaket von ca. 44 Prozent vorerst nicht veräußern zu wollen. Weiter teilte Morgan Stanley Infrastructure mit, dass diesbezügliche Gespräche mit potenziellen Interessenten über einen vollständigen Erwerb der von der Photon Management GmbH gehaltenen Anteile vorerst eingestellt werden.

Die Anleger, die zuletzt auf weitere Kursgewinne im Zuge einer möglichen Komplettübernahme von PNE spekuliert hatten, ziehen daraufhin die Reißleine und die Aktien von PNE stürzen 20 Prozent auf 16,33 Euro ab.

Stabilus: Trotz gestiegener Kosten gelingt der Start ins neue Jahr

Der Automobilzulieferer Stabilus hat heute Zahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2023 vorgelegt und dabei seine Gesamtjahresprognose bestätigt.

Den Umsatz konnte Stabilus im ersten Quartal um 19,3 Prozent auf 290,7 Millionen Euro steigern. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (bereinigtes EBIT) stieg um 11,2 Prozent auf 32,6 Millionen Euro, die bereinigte EBIT-Marge sank dagegen von 12,0 auf 11,2 Prozent. Der Gewinn lag mit 15,5 Millionen Euro im ersten Quartal 2023 13,9 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert von 18,0 Millionen Euro.

Für das Gesamtjahr erwartet das Stabilus-Management unverändert einen Umsatz von 1,1 bis 1,2 Milliarden Euro und eine EBIT-Marge von 13 bis 14 Prozent.

Vor allem die gesunkene EBIT-Marge sorgt heute bei den Anlegern allerdings für Enttäuschung und die im MDAX notierten Stabilus-Aktien verlieren aktuell 4,4 Prozent auf 61,60 Euro.

RTL muss Fusionspläne in den Niederlanden vorerst stoppen

Der Medienkonzern RTL Group muss sich vorerst von seinen Plänen, in den Niederlanden durch die Zusammenlegung von RTL Nederland und Talpa Network ein neues Streaming-Schwergewicht zu schaffen, verabschieden.

Wie RTL heute bekannt gibt, wird die niederländische Wettbewerbsbehörde ACM den Zusammenschluss wohl untersagen, da ihrer Meinung nach kartellrechtliche Bedenken „nicht ausreichend entkräftet werden konnten“.

Mit der formalen Entscheidung der ACM wird in einigen Wochen gerechnet.

Die Anleger nehmen bereits heute Gewinne mit und Aktien der RTL Group verlieren zum Wochenstart 0,2 Prozent auf 44,35 Euro.

Philips will trotz starkem vierten Quartal weiter Stellen abbauen

Versöhnlich hat sich der Medizintechnikkonzern Philips aus einem äußerst schwierigen Jahr 2022 verabschiedet. Im vierten Quartal konnte der Umsatz überraschend stark um rund zehn Prozent auf 5,4 Milliarden Euro gesteigert werden, während viele Marktbeobachter sogar mit einem Rückgang gerechnet hatten. Auch das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) legte entgegen der Konsensschätzung leicht zu.

Damit verbesserte sich der Umsatz im Jahr 2022 um vier Prozent auf 17,8 Milliarden Euro, der operative Gewinn lag mit 1,3 Milliarden Euro allerdings 36 Prozent unter dem Vorjahreswert. Nach Steuern musste Philips aufgrund hoher Abschreibungen einen Verlust von 1,6 Milliarden Euro verbuchen (Vorjahr: Überschuss von 3,3 Milliarden Euro).

Im laufenden Jahr will Philips weiter kräftig daran arbeiten, die Profitabilität zu erhöhen und kündigt deshalb an, weitere 6000 Stellen abbauen zu wollen.

Bei den Anlegern kommen die Zahlen und die Sparpläne gut an und Philips-Aktien legen aktuell 5,1 Prozent auf 16,43 Euro zu.

Wie hilfreich fanden Sie den Artikel?
Wenig hilfreichSehr hilfreich

--- ---

--- (---%)
Mkt Cap
Vol
T-Hoch
T-Tief
---
---
---
---

Displaying the --- chart

Heutigen Chart anzeigen


Nachricht schicken an Torsten Pinkert
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.