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In der Automobilbranche wären kräftig steigende Kurse mit vielen dicken Fragezeichen verstehen, aber beim Motorenhersteller Deutz sieht das anders aus. Die gestern vorgelegte Bilanz des 2. Quartals war durchweg überzeugend. Diese Aktie sollte man im Auge behalten.

Wenn man sich ansieht, dass die Autobauer, nicht nur die deutschen, derzeit nur deswegen gut davonkommen, weil deutlich gesunkene Fahrzeugverkäufe durch kräftig gestiegene Preise kompensiert werden, kommt automatisch die Frage auf: Wie lange noch? Und was, wenn die Autokäufe weniger werden, die Preise aber hoch bleiben? Und dann kommt der Motorenbauer Deutz daher und zeigt ganz andere Zahlen. Denn hier, bei Deutz, steigt auch die Zahl der verkauften Motoren. Und das deutlich … und nicht nur im zweiten Quartal, sondern über das gesamte erste Halbjahr.

Deutz‘ Motorenabsatz stieg im ersten Halbjahr 2022 um 16,1 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021. Und dass Deutz da nicht in Sachen Aufträge leerzulaufen droht, unterfüttert ein Anstieg von 4,7 Prozent im Auftragseingang. Der Umsatz stieg um 20,8 Prozent, das EBIT (Gewinn vor Steuern und Zinsen) stieg weit überproportional um 153 Prozent, der Nettogewinn um 143 Prozent, basierend auf einer deutlich von 2,2 auf 4,6 Prozent gestiegenen EBIT-Gewinnmarge. Was bedeutet:

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Expertenmeinung: Der gestiegene Gewinn resultiert zwar auch aus höheren Preisen, denn auch für Deutz steigen natürlich die Produktionskosten durch teureres Material und höhere Energiepreise. Aber hier kommt auch Wachstum aus der Substanz, durch solide steigende Umsätze. Was auch darauf basieren dürfte, dass die Haupt-Absatzmärkte Europa und Amerika sind und nicht China. Das liest sich alles tadellos. Aber was ist mit der Aktie?

Die startete unter dem Eindruck dieser Ergebnisse mit einem deutlichen Kurssprung, erreichte am Tageshoch einen Zugewinn von sechs Prozent zum Vortag … und verlor diese Gewinne bis zum Handelsende wieder. Hatten Anleger irgendwo ein Haar in der Suppe gefunden? Womöglich den Umstand, dass Deutz weiterhin keine Gesamtjahresprognose abgibt?

Das kann man dem Unternehmen nicht ankreiden, das ist einfach die sogenannte „kaufmännische Vorsicht“, die man sich bei so manchem Unternehmen wünschen würde, das große Ziele ausgibt, die dann nach und nach von der Realität kassiert werden. Das Fehlen eines Ausblicks ist angesichts dieser Ergebnisse unproblematisch, erinnert eher nur daran, dass die kommenden Monate weniger gut vorhersagbar sind als sonst. Was aber für alle Unternehmen und die Gesamtwirtschaft ebenso gilt. Nein, es dürfte eher das Chartbild gewesen sein, das die Gewinnmitnahmen auslöste:

Die Deutz-Aktie war schon in den Tagen vor der Bilanz stark gelaufen, hatte mit dem Ausbruch über den Widerstandsbereich 4,00/4,08 Euro eine Bodenbildung vollendet und lief dann am gestrigen Tageshoch nahe an die Widerstandslinie bei 4,70 Euro heran. Zu schnell zu weit in kurzer Zeit. Aber ob das die Käufer gleich wieder in die Deckung treibt, ist zumindest fraglich. Wenn man sich ansieht, wie massiv die Aktie seit vergangenem Herbst gefallen ist, während das Unternehmen weiter wächst, wäre es keine Überraschung, wenn Deutz diese Charthürde bei 4,70 Euro nach einem Rücksetzer im zweiten Anlauf dann doch noch nimmt.

Deutz-Aktie: Chart vom 11.08.2022, Kurs 4,398 Euro, Kürzel DEZ | Online Broker LYNX
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