Der starke Rückgang des ZEW-Konjunkturindex sowie der Anstieg des Verbraucherpreisindex in Deutschland auf 7,3 Prozent haben heute für einen schwachen Handelsstart beim deutschen Leitindex DAX gesorgt. Bis auf 13.898 Zähler – und damit auch unter die psychologisch wichtige 14.000er-Marke – rutschte der DAX heute in den ersten Handelsminuten ab.
Von den frühen Kursverlusten kann sich der DAX aber im Handelsverlauf deutlich erholen, nachdem in den USA die mit Spannung erwarteten Verbraucherpreise mit 8,5 Prozent zwar weiter gestiegen sind, aber nicht ganz so dramatisch, wie viele Marktbeobachter erwartet hatten. Die Anleger reagieren entsprechend erleichtert und der Dow Jones klettert in der ersten Handelsstunde um über 200 Punkte zu, der Technologieindex Nasdaq100 legte ebenfalls mehr als Punkte bzw. rund 1,5 Prozent zu.
Der DAX erholte sich bis auf 14.145 Punkte und reduziert damit seinen Tagesverlust auf nur noch 0,3 Prozent.
Von Unternehmensseite sorgten heute u.a. die folgenden Nachrichten für Bewegung bei Einzelwerten:
Deutsche Bank & Commerzbank unter Druck: Großinvestoren wollen aussteigen
Kräftig unter Druck gerieten heute die Aktien der beiden größten deutschen Privatbanken Deutsche Bank und Commerzbank und brachen zum Handelsstart zum Teil zweistellig ein. Ausgelöst wurde der Kurseinbruch von der Meldung, dass sich einige Investoren von größeren Aktienpaketen getrennt haben sollen. Die Rede ist dabei von jeweils bis zu fünf Prozent des gesamten Grundkapitals beider Banken.
Nachdem der DAX seine anfänglichen Kursverluste aber weiter eingrenzen kann, erholen sich auch die Aktien von Deutscher Bank und Commerzbank etwas von ihren Kursverlusten, liegen aber immer noch abgeschlagen am Ende ihres jeweiligen Indizes.
Die im deutschen Leitindex DAX gelisteten Aktien der Deutschen Bank notieren kurz vor Handelsschluss mit 8,3 Prozent im Minus bei 10,93 Euro, die im MDAX gelisteten Papiere der Commerzbank verlieren 7,5 Prozent auf 6,49 Euro.
Nokia zieht sich nun auch aus Russland zurück
Der finnische Netzwerkausrüster Nokia hat heute seinen vollständigen Rückzug vom russischen Markt angekündigt, nachdem die Finnen bereits in den letzten Wochen Auslieferungen ausgesetzt und das Neugeschäft gestoppt haben.
Große negative Auswirkungen auf das Ergebnis des laufenden Jahres erwartet Nokia vorerst nicht, da das Gesamtvolumen des Russlandgeschäfts gerade mal bei rund zwei Prozent des Konzernumsatzes liegt.
Nokia-Aktien verlieren heute leicht um ca. ein Prozent auf 4,88 Euro.
Infineon will Produktionsstandort Indonesien deutlich ausbauen
Der Münchner Chipkonzern Infineon hat heute angekündigt, seine Produktionsflächen in Indonesien deutlich zu erweitern und sich dort dann noch stärker auf die Herstellung von Chips für die Automobilindustrie zu fokussieren.
Dazu hat Infineon am bestehenden Produktionsstandort Bantam benachbarte Gebäude eines anderen Chipherstellers übernommen und will dort bereits 2024 mit der Chipherstellung starten.
Infineon-Aktien können heute 1,1 Prozent auf 27,20 Euro zulegen.
Wacker Chemie profitieren von höherem Kursziel
Aktien des Chemiekonzerns Wacker Chemie können heute mehr als vier Prozent auf 169,30 Euro zulegen und sind damit einer der stärksten Werte im MDAX.
Mit den Käufen reagieren die Anleger auf eine positive Studie der britischen Investmentbank Barclays, die ihre Einstufung mit „Overweight“ bestätigt, das Kursziel aber weiter von 177 auf 197 Euro anhebt.

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