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Durchwachsene Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr hat heute der Kunststoffkonzern Covestro vorgelegt und bleibt bei der Prognose für 2023 sehr vage.
Enttäuscht dürften die Aktionäre außerdem auf die Ankündigung reagieren, dass es aufgrund eines kräftigen Rückgangs beim operativen Ergebnis und einem Verlust nach Steuern keine Dividende geben wird. Entsprechend schwach starten die im DAX notierten Papiere heute in den Handel und bauen ihre Verluste im Handelsverlauf weiter aus.
Umsatz erreicht neuen Rekordwert
Obwohl Covestro im Geschäftsjahr 2022 aufgrund eines rezessiven Umfeldes weniger abgesetzt hat, konnte der Konzernumsatz um 13 Prozent auf 18,0 Milliarden Euro gesteigert werden und erreicht damit den höchsten Wert in der bisherigen Unternehmenshistorie. Verantwortlich dafür waren vor allem die deutlich gestiegenen Verkaufspreise.
Auf der Ergebnisseite wirkten sich diese Preisanstiege, vor allem bei Energie und Rohstoffen, deutlich negativ aus. Deshalb – und wegen einer im Jahresverlauf nachlassenden Nachfrage – ging das operative Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) im Gesamtjahr 2022 um 47,6 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro zurück.
Mit -272 Millionen Euro sogar negativ fiel das Konzernergebnis aus, nachdem im Vorjahr noch ein Konzerngewinn von 1,6 Milliarden Euro erwirtschaftet werden konnte. Hauptgründe dafür sind nach Auskunft von Covestro außerplanmäßige Abschreibungen auf das Anlagevermögen (463 Millionen Euro) sowie Wertberichtigungen von latenten Steuerforderungen auf Verlustvorträge (255 Millionen Euro). Rechnet man diese heraus, wäre zwar ein Konzerngewinn erzielt worden, der aber immer noch weit unter dem Vorjahreswert liegen würde.
Als „ein Jahr der Polykrise mit nie dagewesenen Herausforderungen für Covestro“ hat deshalb auch der Vorstandsvorsitzende Dr. Markus Steilmann das zurückliegende Jahr eingestuft. Die Entwicklung bekommen die Covestro-Aktionäre auch bei der Dividendenpolitik zu spüren.
Covestro streicht für 2022 Dividende
Denn aufgrund des negativen Konzernergebnisses sowie im Einklang mit der Dividendenpolitik des Konzerns, die eine Ausschüttungsquote von 35 bis 55 Prozent des Konzerngewinns vorsieht, hat sich der Vorstand dazu entschlossen, für das Geschäftsjahr 2022 keine Dividende an die Aktionäre auszuschütten.
Zur Erinnerung: Im Jahr 2021 erhielten Covestro-Aktionäre aufgrund des hohen Konzerngewinns noch eine Rekorddividende.
Ausblick 2023: Ergebnis dürfte weiter zurückgehen
Äußerst zurückhaltend bleibt das Covestro-Management für das laufende Geschäftsjahr und gibt wegen der „herausfordernden und unsicheren wirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen“ noch keine konkrete Prognose ab.
Allerdings wird beim EBITDA des Covestro-Konzerns für 2023 ein Wert „deutlich unter dem des Vorjahres“ erwartet.
Covestro-Aktien geben deutlich nach
Ergebnisrückgang, Konzernverlust und keine Dividende für 2022: Alles keine Nachrichten, um für Kauflaune bei den Anlegern zu sorgen. Entsprechend schwach präsentieren sich heute die im DAX notierten Covestro-Aktien, die aktuell um 5,3 Prozent auf 39,29 Euro nachgeben und damit ans Indexende rutschen.

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