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Erwartungsgemäß hat die EZB heute ihren Leitzins um 0,75 Prozent auf 1,25 Prozent erhöht. Bei vielen Beobachtern überwog danach allerdings die Enttäuschung, denn hinter vorgehaltener Hand wurde mit einem weitaus energischeren Vorgehen der EZB gegen die Rekordinflation in der Eurozone gerechnet.

Aber die EZB-Führung um ihre Chefin Christine Lagarde befinden sich in einer echten Zwickmühle. Einerseits kann die hohe Inflation nur eingedämmt werden, wenn kräftig an der Zinsschraube gedreht wird. Auf der anderen Seite hat die EZB aber Angst, damit die Wirtschaft bestimmter Euroländer noch stärker abzuwürgen und so möglicherweise auch deren Zahlungsfähigkeit zu gefährden. Was im schlimmsten Fall zu einer neuen Euro-Schuldenkrise führen könnte.

Diese Zwickmühle zeigt sich heute auch in der Reaktion an der Börse. Der DAX, der kurz vor dem Zinsentscheid mit 12.829 Punkten rund 0,7 Prozent im Minus gelegen hat, sprang nach der Bekanntgabe kurz Richtung 12.900 Punkte und legte direkt danach wieder den Rückwärtsgang ein. Auch auf der anschließenden Pressekonferenz konnte Frau Lagarde die Anleger nicht davon überzeugen, dass die EZB mit ihren Maßnahmen die Inflation schnell in den Griff bekommt, ohne gleichzeitig das Wirtschaftswachstum der Eurozone zu gefährden. Ihrer Meinung ist die:

  • Enonomy to slow down substantially over rest of 2022” und
  • Recession possible in 2023 in downside scenario“.

Äußerungen, die Anleger eigentlich nicht gerne hören. Deshalb gibt auch der DAX weiter nach und liegt am späten Nachmittag mit 1,2 Prozent im Minus bei 12.749 Punkten.

Uneinheitlich präsentieren sich heute die US-Indizes zum Handelsstart: Der Dow Jones gibt aktuell rund 0,3 Prozent auf 31.481 Punkte nach, der breiter gefasste S&P 500 verliert 0,2 Prozent auf 3.971 Punkte und der Technologiebörse startet der Nasdaq100 unverändert mit 12.258 Punkten.

Von Unternehmensseite sorgen heute u.a. die folgenden Nachrichten für Bewegung bei Einzelwerten:

Commerzbank: Gewinn soll 2022 über einer Milliarde Euro liegen

Commerzbank-CEO Manfred Knof hat sich heute zu Wort gemeldet und glaubt unverändert daran, trotz einer möglicherweise drohenden Rezession in Deutschland den Gewinn im laufenden Geschäftsjahr über eine Milliarde Euro steigern zu können.

Da die Commerzbank bereits im ersten Halbjahr 2022 einen Gewinn von 768 Millionen Euro erzielen konnte, hat sie seiner Meinung nach „ja schon einen Großteil der Wegstrecke erzielt“. 

Bei den Anlegern kommt diese Einschätzung heute sehr gut an und die im MDAX notierten Papiere legen kräftig um aktuelle 4,5 Prozent auf 7,15 Euro zu.

Commerzbank-Aktie: Chart vom 08.09.2022, Kürzel CBK | Online Broker LYNX

SGL Carbon legen nach Kaufempfehlung weiter zu

Erst gestern hat der Kohlefaserspezialist SGL Carbon die Anleger begeistert, als er seine Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Jahr nochmals erhöht hat (ausführlich berichteten wir dazu gestern bereits hier). Die Aktien von SGL Carbon legten in der Folge um mehr als 11 Prozent zu.

Heute geht es weiter kräftig aufwärts, nachdem die Privatbank Berenberg ihr Kursziel mit 8,50 Euro bestätigt hat und die Analysten der Deutschen Bank ihr Kursziel von 8,10 auf 8,40 Euro erhöhen. Bei beiden Instituten bleibt SGL Carbon unverändert eine Halteposition.

Aktuell beträgt das Kursplus für die ab 19. September 2022 auch wieder im SDAX notierten Papiere 3,8 Prozent auf 7,67 Euro.

Linde verdoppelt US-Kapazitäten für grünen Strom

Der Industriegaskonzern Linde, der sich inzwischen auch zu einem der Weltmarktführer im Wasserstoffbereich entwickelt, meldet heute den Bau einer Anlage zur Erzeugung von grünem Wasserstoff im US-Bundesstaat New York. 

Der 35 MW-PEM-Elektrolyseur– der bislang größte jemals von Linde installierte – soll 2025 in Betrieb gehen. Mit der Anlage verdoppelt Linde seine Kapazität zur Erzeugung von grünem Wasserstoff.

Die im DAX notierten Linde-Aktien verlieren heute leicht um 0,5 Prozent auf 282,20 Euro.

ProSiebenSat.1-Aktien verlieren nach Herabstufung deutlich

Die US-Bank Morgan Stanley hat heute die Aktien des Fernseh- und Medienkonzerns ProSiebenSat.1 von „Equal-weight“ auf „Underweight“ zurückgestuft und das Kursziel von 8,00 auf 7,00 Euro gesenkt

Nach Ansicht des Analysten Omar Sheikh nimmt:

der zyklische Gegenwind – insbesondere Werbung betreffend – im Medien- und Unterhaltungssektor zu,

weshalb er zu einer defensiven Positionierung rät. Außerdem ist der Analyst auch pessimistischer für die Werbeumsätze als der Markt.

Aktien von ProSiebenSat.1 geben heute deutlich um knapp vier Prozent auf 7,24 Euro nach.

Top Flop Aktien – Übersicht der Gewinner und Verlierer

Welche Aktien in den wichtigen Indizes sind in letzter Zeit am meisten gestiegen oder gefallen? Was sind die Top-Aktien 2023? Welche Aktien haben die beste Performance über die letzten 5 Jahre und welche Aktien sind stark gefallen? Hier finden Sie es heraus: DAX Top FlopMDAX Top FlopEuro Stoxx Top FlopDow Jones Top FlopNasdaq 100 Top Flop

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