Als Coca-Cola am 25. April seine Quartalszahlen vorlegte, erreichte die Aktie als Reaktion darauf mit 67,20 US-Dollar ein neues Allzeithoch. Jetzt notiert sie jedoch deutlich darunter, nachdem es im Verlauf der vergangenen Woche zu einem Selloff kam. Was steckt dahinter?
Neue Nachrichten von Coca-Cola selbst gab es keine, als die Aktie am Mittwoch um für diese eher ruhig laufende Aktie ungewöhnliche sieben Prozent wegbrach. Aber es gab Nachrichten von anderen Unternehmen. Als Walmart am Dienstag für viele überraschend schwache Zahlen lieferte, glaubten viele Trader wohl noch an eine Art „Einzelschicksal“. Aber als dann einen Tag später auch noch die US-Supermarktkette Target mit schwachen Zahlen und einer gesenkten Prognose daherkam, erkannte man: Jetzt hat die Krise den Konsum erreicht. Und damit, so die Folgerung, auch Coca-Cola.
Die Ergebnisse, die der Getränke-Riese Ende April für das erste Quartal präsentiert hatte, waren zwar mit einem Umsatzplus und einem Gewinnanstieg von jeweils etwa 16 Prozent zum Vorjahresquartal herausragend. Aber Walmart und Target haben verschobene Geschäftsjahre und deswegen in ihren Bilanzen den April mit dabei, für den man bei Coca-Cola eben noch nicht weiß, wie er gelaufen ist. Und da die Supermarktketten klar gemacht hatten, dass diese von ihnen berichteten Monate Februar bis April kein einmaliger Ausrutscher sind, sondern die Verbraucher auch jetzt immer vorsichtiger werden, erkannte man: Hersteller von Basiskonsumgütern sind keine sicheren Häfen, wie es zuvor viele dachten. Und damit auch Getränkehersteller nicht. Aber fällt die Coca-Cola-Aktie damit jetzt in ein tiefes Loch?
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Expertenmeinung: Die Erkenntnis, dass das Geld in Aktien wie denen von Coca-Cola doch nicht so sehr vor Verlusten sicher ist wie zweifellos viele dachten, dürfte den Weg nach oben jetzt deutlich steiniger machen, keine Frage, zumal:
Falls der Gewinn nicht im Rest des Jahres in vergleichbarer Größenordnung zulegt wie im ersten Quartal, wäre die Aktie auf dem vorherigen Level neuer Rekorde ziemlich teuer bewertet. Wobei Coca-Cola selbst im Rahmen der Quartalsbilanz einen Ausblick auf das Gesamtjahr lieferte, der ein organisches Umsatzwachstum zwischen sieben und acht Prozent, also klar weniger als im ersten Quartal, beinhaltete. Man hätte gewarnt sein können … aber erst Walmart und Target sorgten dafür, dass die Alarmglocken schrillten.
Aber deswegen ist das Potenzial nach unten natürlich nicht unbegrenzt. Die Aktie hat mit ihrem Abverkauf des vergangenen Mittwochs zwar ein Doppeltopp vollendet und durch die Anschlussverkäufe des Donnerstags die mittelfristige Aufwärtstrendlinie gebrochen. Aber die nächsten potenziellen Supportlinien in Form der 200-Tage-Linie bei aktuell 58,77 US-Dollar und die massivere Unterstützungslinie bei 57,50 US-Dollar wären jetzt nicht mehr allzu fern. Darauf zu wetten, dass diese Auffanglinien halten, wäre zwar riskant, denn natürlich können jederzeit weitere schlechte Nachrichten hinsichtlich der weltweiten Konsumperspektiven auflaufen. Aber hier jetzt noch neu auf der Short-Seite einzusteigen, dürfte eben auch eher gewagt sein.

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