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Die Börsen (und damit die Anleger) lieben Übernahme- und Fusionsgerüchte, denn damit sind meist deutliche Kurssteigerungen verbunden, zumindest beim übernommenen (kleineren) Partner. 

Im TV- und Medienbereich kamen diese zuletzt immer mal wieder auf, wenn es um die beiden privaten TV- und Medienanstalten ProSiebenSat.1 und RTL ging. Wobei die Größenverteilung zwischen den beiden Partner ziemlich eindeutig ist, da ProSiebenSat.1 mit einer Marktkapitalisierung von ca. 1,5 Milliarden Euro um ein Vielfaches kleiner ist als die RTL Group mit aktuell knapp fünf Milliarden Euro. Ziemlich klar also, wer bei einem solchen Zusammenschluss der Junior-Partner wäre.

TV- und Medienanstalten leiden unter Marktverschiebungen

Gemeinsam haben beide Partner, dass sie mit ihren Sendeanstalten unter den Marktverschiebungen der letzten Jahre leiden. Immer weniger Menschen (vor allem das jüngere Publikum) schauen lineares TV, entsprechend brechen hier die Werbeumsätze ein. Beide Anbieter versuchen deshalb, mit eigenen Streaming-Plattformen (Joyn bei ProSiebenSat.1, RTL+ bei der RTL Group) dagegenzuhalten, nicht leicht bei der Konkurrenz rund um Netflix, Prime oder Disney+.

Ausdruck dieser Entwicklung der letzten Jahre ist der Aktienkurs bei beiden Medienkonzernen, der auch das Vertrauen der Anleger widerspiegelt, dass sich die Zeiten für beide Konzerne mittelfristig wieder verbessern und die Unternehmen die Kurve kriegen. 

Die im MDAX notierten Anteilsscheine von ProSiebenSat.1 haben in den letzten 12 Monaten mehr als 50 Prozent an Wert verloren, in den letzten fünf Jahren summieren sich die Kursverluste auf fast 80 Prozent. Die ebenfalls im MDAX notierten Aktien der RTL Group haben auf Sicht von 12 Monaten rund 35 Prozent verloren, in den letzten fünf Jahren immer noch rund 50 Prozent.

Bayerischer Medienregulierer hält Fusion für unrealistisch

Angesichts dieser Entwicklung schien es für viele Beobachter logisch, dass sich beide Konzerne mittelfristig zusammentun und dabei von den oft zitierten „Synergieeffekten“ profitieren. Was im Falle von ProSiebenSat.1 und der RTL Group beispielsweise bedeutet, dass massiv Kosten eingespart werden können, wenn mit nur einer Streaming-Plattform gegen die Branchenriesen gekämpft wird.

Aber solchen Spekulationen, mit denen nicht wenige Aktionäre auch Hoffnung auf mittelfristig wieder höhere Kurse verknüpfen, hat jetzt der Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien, Thorsten Schmiege, eine ziemlich klare Absage erteilt. Denn er gab zu Protokoll:

Dass RTL und ProSiebenSat.1 fusionieren, das ist schon rechtlich mit Blick auf die Medienkonzentration undenkbar.

Und weiter stellt er fest:

Es wäre wahrscheinlich auch wettbewerbsrechtlich – Stichwort Bundeskartellamt – nicht möglich.

Aktien von ProSiebenSat.1 und RTL starten mit Gewinnen in die Woche

Damit dürfte die Fusionskarte, zumindest zwischen RTL und ProSiebenSat.1, vorerst ausgespielt sein und die Anleger müssen auf andere (gute) Nachrichten hoffen, die den Papieren neuen Schwung verleiht.

In die neue Handelswoche starten Aktien von ProSiebenSat.1 mit einem Plus von 2,1 Prozent bei 6,81 Euro, Aktien der RTL Group legen 2,4 Prozent auf 32,44 Euro zu.

ProSiebenSat.1-Aktie: Chart vom 17.10.2022, Kürzel PSM | Online Broker LYNX
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