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Nach der Rede von Jerome Powell auf der Notenbanktagung in Jackson Hole am letzten Freitag, bei der der FED-Chef trotz einer deutlichen Abkühlung der US-Wirtschaft eine „längere Periode anhaltender Zinssteigerungen“ angekündigt und als Zielsatz für die Preissteigerung mittelfristig zwei Prozent ausgerufen hat, brachen die Aktienmärkte auf breiter Front ein.
Der Dow Jones, der zu Handelsbeginn sogar noch leicht im Plus gelegen hatte, verlor bis zum Handelsschluss mehr als 1.000 Punkte bzw. 3,03 Prozent auf 32.283 Zähler. Der breiter gefasste S&P 500 gab 3,4 Prozent auf 4.057 Punkte nach und der Technologieindex Nasdaq 100 sackte sogar um mehr als vier Prozent auf 12.605 Zähler ab.
Belastet von den schwachen Vorgaben aus den USA und neuen Zinssorgen startet heute auch der deutsche Aktienmarkt mit kräftigen Abschlägen in die neue Handelswoche und liegt am späten Nachmittag noch rund einem Prozent im Minus bei 12.840 Punkten. Viele Marktbeobachter befürchten nun, dass der DAX erneut sein bisheriges Jahrestief aus dem Juli wieder anvisieren könnte.
Von Unternehmensseite sorgen heute u.a. die folgenden Nachrichten für Bewegung bei Einzelwerten:
BASF: Lage nach Chemieunfall stabil
Nachdem es letzten Dienstag im Mannheimer Hafen durch eine Selbstendzündung in einem Container des Chemiekonzerns BASF zu einem Chemieunfall mit 17 verletzten Personen kam, ist die Lage nach Angaben der Stadt „unverändert, aber nach wie vor stabil“. Der Einsatz, bei dem der Container mit Rheinwasser von der Feuerwehr gekühlt wird, könnte aber noch einige Tage dauern.
Durchgeführte Luftmessungen um den Unfallort hätten zudem „keine erhöhten Werte“ ergeben.
BASF-Aktien, die in der letzten Woche bereits knapp fünf Prozent an Wert verloren haben, drehen nach schwachem Start im weiteren Handelsverlauf in Plus und legen aktuell 1,8 Prozent auf 41,70 Euro zu.
RWE: Zinsängste und Übergewinnsteuer belasten
Die ebenfalls im deutschen Leitindex DAX notierten Aktien des Energiekonzerns RWE geben um 2,3 Prozent auf 40,08 Euro nach, nachdem die Diskussionen um eine mögliche Übergewinnsteuer für Unternehmen, die von den stark gestiegenen Energiepreisen profitieren, zuletzt wieder zugenommen haben.
Außerdem drücken die Äußerungen von FED-Chef Powell heute auf Kurse von Unternehmen aus dem Bereich Erneuerbare Energien (zu denen RWE inzwischen auch gehört), da weiter steigende Zinsen die Finanzierungskosten – und damit zukünftige Ergebnisse – belasten könnten.
Amazon könnte an Electronic Arts interessiert sein
Zu den wenigen Gewinnern an der US-Börse gehörten letzten Freitag die Aktien des Online-Spielentwicklers Electronic Arts (EA). Bis zum Handelsschluss legten die Papiere 3,6 Prozent auf 132,17 US-Dollar zu, nachdem bereits am Vortag Gerüchte aufkamen, der Online-Riese Amazon könnte an einem Kauf von EA interessiert sein und bereits ein milliardenschweres Übernahmeangebot abgegeben haben.
Nachdem inzwischen aber der Fernsehsender CNBC berichtet hat, Amazon sei: „not expected to bid for Electronic Arts“, geben die Papiere wieder nach und verlieren vorbörslich 0,5 Prozent auf 131,50 US-Dollar.
Amazon-Aktien, die letzten Freitag 4,7 Prozent auf 130,75 US-Dollar verloren haben, geben vorbörslich weitere 1,6 Prozent auf 129,11 US-Dollar nach.
Euro rutscht nach Powell-Rede wieder ab
Erneut kräftig unter Druck geriet am letzten Freitag nach der Rede von Jerome Powell auch der Euro. Nachdem er am Freitag in der Spitze noch bis auf 1,008 US-Dollar zulegen konnte, fiel er direkt danach wieder unter Parität zurück und ist heute erneut schwächer mit 0,9915 US-Dollar in die neue Handelswoche gestartet.
Grund dafür ist vor allem der erneut starke Dollar, nachdem Powell angekündigt hat, dass der US-Leitzins auch zukünftig weiter deutlich steigen könnte, bis sich die Preissteigerung in den USA wieder in Richtung Zielbereich von zwei Prozent bewegt. Da ähnliche Schritte derzeit von der EZB nicht erwartet werden, gehen viele Marktbeobachter davon aus, dass der Euro vorerst unter Druck bleiben wird.

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