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Schwindelig werden könnte heute den Aktionären des niederländischen Zahlungsspezialisten Adyen, wenn sie sich aktuell die Kursentwicklung ihrer Anteilsscheine und die dazugehörige rote Kerze im Chart anschauen. Denn an der Heimatbörse des Unternehmens in Amsterdam brechen die Papiere aktuell um mehr als 22 Prozent ein, nachdem Adyen bei der Vorlage seiner Halbjahreszahlen vor allem beim operativen Gewinn enttäuscht hat. Aber auch das Geschäft in Nordamerika entwickelte sich schlechter, als ursprünglich erwartet.
Der heftige Kurseinbruch hat außerdem noch zur Folge, dass die Papiere alle seit Jahresbeginn erzielten Gewinne abgegeben haben und auf Jahressicht nun sogar im Minus liegen.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer kommt heute vom Analysehaus Jefferies, das die Aktien auch nach den Zahlen weiterhin zum Kauf empfiehlt.
Nettoumsatz und abgewickeltes Zahlungsvolumen legen zu
Um 23 Prozent auf 426 Milliarden Euro steigern konnte Adyen in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres das abgewickelte Zahlungsvolumen (1HJ/2022: 345,8 Milliarden Euro).
Der Nettoumsatz im ersten Halbjahr 2023 lag mit 739,1 Millionen Euro 21 Prozent über dem im ersten Halbjahr 2022 erzielten Wert.
Schwächer als erwartet ist dabei Unternehmensangaben zufolge der Nettoumsatz in Nordamerika, der mit einem Zuwachs von 23 Prozent deutlich unter der Wachstumsrate von 52 Prozent im ersten Halbjahr 2022 lag. Ebenfalls die Ziele des Unternehmens nicht erreicht hat der Digitalbereich mit einem Zuwachs von 23 Prozent, während hier mit einem Jahresplus von 55 Prozent gerechnet wurde.
Operative Gewinnentwicklung verfehlt die Erwartungen
Als weiteres Wachstumshemmnis macht das Adyen-Management die aktuelle Personalentwicklung im Konzern aus. Hier wird selbstkritisch festgestellt, dass das Unternehmen zuletzt nicht in der Lage war, ausreichend Top-Mitarbeiter einzustellen. Die Auswirkungen seien vor allem bei den Vertriebsteams in Nordamerika spürbar.
Deshalb hat Adyen im Personalbereich die Investitionen zuletzt deutlich erhöht und nur im ersten Halbjahr 551 Arbeitskräfte eingestellt, wodurch sich die Anzahl der Mitarbeiter auf knapp 3.900 erhöht hat. Mit den entsprechenden Auswirkungen auf das operative Ergebnis. Denn aufgrund höherer Personalkosten sank das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im ersten Halbjahr 2023 um 10 Prozent auf 320 Millionen Euro und verfehlte damit die Markterwartungen.
Die operative Marge rutschte durch die Kombination von gestiegenen Umsätzen und einem rückläufigen EBITDA um 16 Prozentpunkte auf 43 Prozent ab.
Dank eines besseren Finanzergebnisses konnte der Nettogewinn im ersten Halbjahr 2023 mit 282 Millionen Euro in etwa auf Vorjahresniveau gehalten werden.
Adyen-Aktien brechen um mehr als 20 Prozent ein
Die Enttäuschung der Anleger lässt sich heute 1:1 am Aktienkurs ablesen, denn die Papiere brechen an der Börse in Amsterdam aktuell um 22,4 Prozent auf 1.142,30 Euro ein. Und die große rote Kerze von heute sorgt außerdem dafür, dass die Aktien nun auch auf Jahressicht mit rund 11 Prozent im Minus liegen.
Jefferies bestätigt weiter Kaufempfehlung
Trotz der verfehlten Erwartungen bei Umsatz und operativem Ergebnis bestätigt heute in einer ersten Reaktion Hannes Leitner vom Analysehaus Jefferies weiterhin seine Einstufung für Adyen-Aktien mit „Buy“ und belässt sein Kursziel bei 1.983 Euro.

Quelle:
Adyen: H1 2022 – Sharholder letter (17.08.2023); https://investors.adyen.com/financials/h1-2023#financial-statements
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