Die Gerüchte kursierten schon länger, nun ist es seit gestern Abend auch ganz offiziell: Die US-Finanzinvestoren Advent International Corporation (Advent) und Centerbridge Partners (Centerbridge) starten zusammen mit weiteren Co-Investoren ihren dritten Versuch, um den Wiesbadener Immobilienfinanzierer Aareal Bank AG vollständig zu übernehmen.

Ein entsprechendes Angebot haben die Finanzinvestoren über ihre Bietergesellschaft Atlantic BidCo GmbH an die Aktionäre der Aareal Bank abgegeben. 

Zweimal waren die Bieter bereits am Erreichen der Mindestannahmeschwelle gescheitert. Die lag beim ersten Versuch, als die Bieter 29 Euro pro Aareal-Aktie boten, bei 70 Prozent, beim zweiten Versuch zum erhöhten Angebotspreis von 31 Euro pro Aktie bei 60 Prozent. Dabei stemmten sich vor allem Großaktionäre der Aareal Bank gegen die Übernahme, da sie das Angebot jeweils als zu niedrig einstuften.

Daraus haben die Bietern aber offensichtlich gelernt, denn im neuen – gestern Abend offiziell abgegebenen – Übernahmeangebot bessern sie nochmals nach und erhöhen das Angebot auf 33 Euro pro Aktie, was einer Prämie von rund 40 Prozent auf den letzten unbeeinflussten Schlusskurs vom 6. Oktober 2021 sowie einem Aufschlag von 54 Prozent auf den gewichteten Durchschnittskurs der Aareal-Aktien in den letzten drei Monaten bis zu jenem 6. Oktober entspricht. Im Übernahmepreis ist allerdings die bereits von der Aareal Bank angekündigte Dividende von 1,60 Euro pro Aktie enthalten.

Noch wichtiger ist allerdings das zweite Learning der Bieter: Denn diesmal hat man sich bereits im Vorfeld mit einigen der Großaktionäre geeinigt bzw. deren unwiderrufliche Andienungszusage eingeholt, so dass die Chancen auf das Erreichen der – diesmal auch wieder bei 60 Prozent liegenden – Mindestannahmeschwelle deutlich gestiegen ist. Zu diesen Aktionäre sollen u.a. Petrus Adisors, Teleios Capital, Vesa Equity und Talomon Capital gehören, die zusammen über 37 Prozent der Anteile besitzen.

Zustimmung gab es darüber hinaus auch schon von Vorstand und Aufsichtsrat der Aareal Bank AG, die über eine Investorenvereinbarung die Offerte der Bieter unterstützen. Und last but not least hat auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) den Weg für das neue Übernahmeangebot frei gemacht, indem sie die Bietergesellschaft von der einjährigen Sperre, die normalerweise nach einem erfolglosen Übernahmeversuch gilt, befreit hat.

Kursfantasie schon raus? – Aareal-Aktien notieren knapp unter dem Übernahmepreis

Nach dem Scheitern des letzten Übernahmeangebotes Anfang Februar sackten Aktien der Aareal Bank kräftig bis auf das Jahrestief bei 22,50 Euro ab. Seitdem geht es aber wieder kräftig aufwärts, nicht zuletzt, da bereits im Vorfeld der neuen Offerte einige Anleger auf ein neues Übernahmeangebot spekulierten.

Das kam nun und Aareal-Aktien klettern in Richtung neuem Angebotspreis, mit aktuell 32,46 Euro liegen sie nur knapp darunter. Beim jetzt erreichten Kursniveau ist damit aber auch die Fantasie auf weitere Kursgewinne komplett raus, denn es ist nicht zu erwarten, dass die Bieter nochmals nachlegen werden.

Aareal Bank Aktie: Chart vom 08.04.2022

 

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