Die Chance, dass sich der Euro zum US-Dollar nicht nur von unten in die seit 2015 geltende Handelsspanne rettet, sondern eine echte Aufwärtswende hinlegt, bröckelt zusehends. Und in der Tat spricht immer mehr für einen wieder stärkeren US-Dollar.
Es sind vor allem zwei Faktoren, die wegweisend dafür sind, ob eine Währung de facto und seitens der Spekulation gesucht ist oder nicht: Die Stärke der Wirtschaft im entsprechenden Währungsraum bzw. deren subjektive Wahrnehmung durch die Trader und die Höhe der über Anleihen erzielbaren Renditen.
Dass der Euro zwischen Anfang 2021 und Ende 2022 immer schwächer wurde, sprich gegen den US-Dollar an Boden verlor, lag genau daran. Denn zum einen sah man die Wirtschaftskraft der Eurozone und deren Perspektive als deutlich schwächer an als die der USA. Zum anderen stiegen die Leitzinsen und Anleihe-Renditen durch das entschlossener wirkende Handeln der US-Notenbank stark an und hielten die Eurozone-Renditen damit auf Abstand.
Dass der Euro dann bis Anfang 2023 von einem 20-Jahres-Tief zurück über die zuvor mehrere Jahre lang tragfähige und dann doch gebrochene Chartzone zwischen 1,0340 und 1,0636 US-Dollar pro Euro lief, war vor allem eine Gegenbewegung nach diesem massiven Abstieg, aber noch kein Ausdruck neuen Vertrauens in das Potenzial des Euro. Und so, wie sich die Entwicklung seither darstellt, wird da womöglich auch nicht mehr viel daraus, eher könnte die nächste Stärke-Phase des US-Dollars eingeläutet werden.
Den aktuellen Kurs und Chart des Währungspaars EUR.USD und historische Wechselkurse finden Sie hier.
Expertenmeinung: Denn dass der Euro zwischen Ende Oktober und Ende Dezember überhaupt kräftig zulegen konnte, lag an der Erwartung, dass die US-Notenbank die Zinsen früher zu senken beginnt und der Abstieg der Leitzinsen dabei schneller und weitreichender sein wird als bei der EZB, so dass der derzeitige, recht deutliche Zinsvorteil der US-Anleihen schwinden wird. Aber die zweite Säule, die wirtschaftliche Stärke, stand da nie zur Debatte.
Das US-Wachstum ist seit längerem immens viel stärker als das der Eurozone, die US-Politik wirkt entschlossener. Und nicht wenige dürften bereits jetzt vermuten, dass Donald Trump nicht nur Kandidat der Republikaner für die im November anstehende Präsidentschaftswahl wird, sondern die dann auch gewinnt und die Stärke der US-Wirtschaft mit der Brechstange noch intensivieren wird. Was heißt:
Die Chance des Euro, sich nicht nur über die Zone 1,0340 zu 1,0636 US-Dollar zu retten, sondern das obere Ende der langjährigen Handelsspanne bei 1,2556 US-Dollar anzusteuern, stand ohnehin immer nur auf einem Bein. Jetzt, mit dem Eindruck, dass auch die US-Notenbank mit Zinssenkungen nicht so leicht bei der Hand sein könnte, wie der Markt das im Vorfeld eingepreist hatte, kippt diese Stabilität des Euro. Umso mehr, nachdem die starken US-Arbeitsmarktdaten für Januar den Eindruck verstärken, dass die US-Notenbank das Thema Zinssenkungen mit viel Bedacht angehen wird.
Der Tageschart zeigt, dass der Euro/US-Dollar-Kurs am Freitag durch die 200-Tage-Linie gerutscht war und am Montag auf das Dezember-Verlaufstief bei 1,0723 US-Dollar aufgesetzt hat. In dieser Gesamtsituation würde es nicht überraschen, wenn das die Euro-Bären nicht aufhält und das Währungspaar relativ zügig die Supportzone 1,0483/1,0516 und damit letztlich auch die langfristig entscheidende Unterstützungszone 1,0340 zu 1,0636 US-Dollar testen wird … die dann zwar halten könnte, aber keineswegs muss!
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