Eine Aktie steigt nach unauffälligem Handelsstart wie an der Schnur gezogen immer höher, am Ende ist der Gewinn prozentual sogar zweistellig. Doch nach neuen Nachrichten, die das hätten auslösen können, sucht man vergebens. Da weiß doch jemand mehr als wir – oder?
Als der Online-Händler am 6. August die Ergebnisse des zweiten Quartals ablieferte, stieg die Aktie zwar zu Handelsbeginn, gab dann aber den ganzen Gewinn wieder ab, obwohl die Ergebnisse leicht über der durchschnittlichen Prognose der Analysten lagen. Nicht gerade ein Indiz für eine kommende aufwärtswende. Die Entwicklung des dritten Quartals hänge vor allem vom September ab, hieß es seitens Zalando da. Der läuft noch, die Analysten schweigen derzeit, das Unternehmen auch … warum sollte die Aktie also jetzt auf einmal davonziehen?
Nach der negativen Reaktion auf die Quartalsbilanz lief die Aktie auch schon nach oben, wie wir im Chart sehen. Doch da wurde sie am oberen Ende einer Tradingrange, die den Kurs seit Oktober 2023 begleitet und einmal nach oben, einmal nach unten, aber nie nachhaltig verlassen wurde, abgewiesen. Im Wochenverlauf hielt das untere Ende dieser Range … und am Freitag drehte sie dort dann wieder aufwärts. Eigentlich also ganz normales Range-Trading, aber die Intensität des Anstiegs macht stutzig. Da weiß doch jemand etwas?
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Expertenmeinung: Vielleicht, vermutlich aber nicht. Denn diese Frage, ob da nicht etwas dahinter steckt, wenn eine solche Aktie scheinbar aus dem Nichts heraus aufwärts dreht, dürften sich im Verlauf des Handels am Freitag viele gestellt haben. Und wenn ein solcher Eindruck entsteht, neigen viele dazu, einfach mal auf Verdacht auf den Zug aufzuspringen, aus Angst, da könnte doch etwas sein und man verpasst eine perfekte Rallye …
… die dann genau deswegen auch entsteht – und meist eben nur deswegen. Weswegen große Trader solche Impulse auch gerne mal gezielt auf diesen „Mitläufer-Effekt“ hin lostreten. Zalando ist eine Aktie, bei der das kurzfristige Trading eine große Rolle spielt, da sind solche Impulse zwar nicht an der Tagesordnung, aber auch nicht völlig überraschend. Und immerhin hat der Kurs dadurch erneut am unteren Ende dieser Tradingrange zwischen 19,88 und 25,14 Euro nach oben gedreht, bei einem zugleich im überverkauften Bereich nach oben drehenden Stochastik-Oszillator, damit hat man hier ja ein kurzfristig bullisches Szenario. Aber:
Bevor nicht wider Erwarten deutlich würde, dass doch jemand mehr wusste oder aber Zalando Meldungen lanciert, die eine nennenswerte Verbesserung der aktuellen 2024er-Perspektive ausweisen, ist das eben weiterhin nur Range-Trading. Erst, wenn es gelingt, diese Widerstandszone, in der die Aktie so oft nach unten abgewiesen wurde (24,67 zu 25,14 Euro) zu überwinden, wäre Zalando über die Trading-Ebene hinaus bullisch. Und auch dann wäre es für mittelfristig denkende Investoren ratsam, nur dann zuzugreifen, wenn „good news“ für einen solchen Befreiungsschlag auch den nötigen Rückenwind liefern würden.
Fazit: Noch ist über reines Range-Trading hinaus nichts passiert, so markant das Freitags-Plus auch wirkt. Und dass da mehr dahinter steckt als Trading und die die Käufe befeuernde Angst, eine Rallye zu verpassen, ist zwar nicht unmöglich, wäre aber eher überraschend.
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