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Starke Kursveränderungen gab es bei der VERBIO-Aktie in den letzten Monaten zwar oft, aber in der Regel stand ein Minuszeichen davor. Diesmal war es jedoch ein Plus, das vor den 17,8 Prozent stand, die der Kurs gestern lief. Reicht das für die Aufwärtswende?
Auslöser des kräftigen Anstiegs waren die Halbjahresergebnisse des am 30.6. endenden Geschäftsjahrs 2023/2024. Die waren zwar auf den ersten Blick schlecht, weil deutlich unter dem Vorjahreszeitraum. Aber sie waren insofern gut, als der Biokraftstoff-Hersteller längst darauf hingewiesen hatte, dass erheblicher Preisdruck den Gewinn wieder auf die Levels vor der Sondersituation des Jahres 2022 drücken würde.
Obwohl VERBIO einen erneuten Anstieg der Produktion verbuchte, sank der Umsatz aufgrund dieses Preisdrucks von 1,077 Milliarden Euro im Vergleichszeitraum auf 0,909 Millionen in den Monaten Juli bis Dezember 2023. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen lag bei 74,9 Millionen, im Vorjahreszeitraum waren es noch 170,3 Millionen gewesen.
Aber man ist damit auf Kurs, die zuletzt auf ein EBITDA zwischen 120 und 150 Millionen Euro gesenkte Prognose 2023/2024 zu erreichen. Und ein Satz dürfte die Anleger besonders ermutigt haben: In den vergangenen Wochen habe man, so der Vorstandschef, sinkende Lagerbestände und wieder bessere Preise am Markt beobachtet. Das deutet die Chance auf Licht am Ende des Tunnels an. Aber auch, wenn ein Plus von 17,8 Prozent wirkt, als müsse das der Turnaround der geprügelten Aktie sein: Er ist es nicht. Zumindest noch nicht.
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Expertenmeinung: Die VERBIO-Aktie hatte im Januar auf der unteren Begrenzungszone eines im September etablierten Abwärtstrendkanals aufgesetzt, federte von dort aus aber nicht mit Schwung nach oben weg, sondern begann eine Seitwärtsbewegung. Und aus der drohte der Kurs gerade nach unten heraus zu rutschen, als die „rettenden Zahlen“ kamen.
Positiv ist zwar, dass das am Mittwoch knapp markierte, neue Jahrestief von einem über dem vorherigen Tief liegenden Zwischentief beim RSI-Indikator begleitet wurde, so dass eine positive Divergenz entstand, die oft Vorbote eines Aufwärtsimpulses ist. Aber dass die Aktie im Vorfeld weiter abrutschte, obwohl klar war, dass am Donnerstag die Zahlen kommen würden, deutet an, dass das Misstrauen gegenüber der Chance auf wieder kräftiger steigende Gewinne groß ist. Ob das durch den Kurssprung des Donnerstags auf den Kopf gestellt wurde, ist dabei offen, denn man kann dem Anstieg nicht ansehen, ob er durch überzeugte Käufer oder nur durch Bären ausgelöst wurde, die ihre Leerverkäufe mit gutem Gewinn eindeckten, indem sie die ausstehenden Aktien zurückkauften. Darüber hinaus steht der großen Wende natürlich noch eines im Weg, wie wir im Chart sehen: diese obere Begrenzung des Abwärtstrendkanals. Denn zumindest diese Hürde müsste übersprungen werden, bevor man hier eine vorsichtige Entwarnung geben könnte. Bislang ist das also nur ein Sturm im Wasserglas, aus dem zwar mehr werden könnte. Aber da muss man das Wörtchen „könnte“ eben noch dick unterstreichen.
Quellen:
Halbjahresbericht Geschäftsjahr 2023/2024, 08.02.2024:
https://www.verbio.de/fileadmin/user_upload/verbio/investor-relations/finanzberichte/20240207_Verbio_Q2_24_DE_PW.pdf
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