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Auf Sicht der letzten zwölf Monate kann keine Aktie eines größeren Automobilherstellers eine derart starke Performance vorweisen wie Stellantis. Diese starke Entwicklung fußt zwar auf überzeugenden Kennzahlen dieser Aktie … aber in Stein gemeißelt sind die nicht!
Man hatte Stellantis schlicht unterschätzt. Viele Investoren waren zweifellos davon ausgegangen, dass ein gewaltiges Konglomerat verschiedenster Automarken unter einem Dach nicht funktionieren würde, Beispiele in der Geschichte gibt es in dieser Hinsicht ja genug. Aber es funktioniert bislang tadellos. Stellantis, das „Dach“ über Marken wie Citroen, Peugeot, Opel, Fiat, Chrysler, Jeep, Alfa Romeo und noch einigen mehr, erreichte zuletzt höhere Gewinnmargen, als man sich das bei einem solchen „Sammelsurium“ vorgestellt hatte.
So lag die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) 2023 bei beeindruckenden 10,75 Prozent. Der Gewinn pro Aktie erreichte 2023 ein Rekordhoch … und trotzdem liegt das Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) für das laufende Jahr auf Basis der durchschnittlichen Gewinnschätzung der Analysten derzeit mit 4,5 deutlich unter dem Schnitt der Automobilbranche, der in etwa zwischen 7 und 8 zu finden ist.
Kein Wunder, dass die Analysten für diese Aktie besonders bullisch sind. Die große Mehrheit der Experten wertet die Aktie momentan als Kauf, das durchschnittliche Kursziel liegt mit 28,56 Euro weit über dem derzeitigen Kurs und auch über dem Ende März bei 27,33 Euro erzielten, bisherigen Jahreshoch. Trotzdem kann man Stellantis nicht einfach kaufen und sicher sein, dass sie in Kürze höher notiert, denn:
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Stellantis Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Umsatz, Marge und Gewinn können sich im Automobilsektor recht schnell stark ändern, weil man unmittelbar von den oft emotional gesteuerten und damit spontanen Entscheidungen der Verbraucher abhängig ist. Und je größer die Anschaffung ist, desto stärker kann es da zu Veränderungen kommen. Zwar werden heutzutage die wenigsten Neuwagen von Privatkunden gekauft und unmittelbar bezahlt, ein wichtiger Teil des Umsatzes basiert auf Leasing, ein anderer auf Firmenfahrzeugen. Aber auch da macht ein Aspekt die kommende Entwicklung unsicher genug, um hinter jede Analysten-Prognose ein Fragezeichen zu setzen: die gegenüber den vergangenen Jahren massiv höheren Kreditkosten.
Für 2024 sehen die Experten schon jetzt einen leicht unter dem Vorjahr liegenden Gewinn, daher ließ sich die jetzt in eine Korrektur übergegangene Rallye vom März und Februar ohnehin nur noch mit dem günstigen KGV unterfüttern. Aber über dieser Gewinnprognose schwebt dieses Damoklesschwert der durch gestiegene Preise und teure Kredite gebeutelten Käufer. Was bedeutet: Sollte es bei der Aktie zu bärischen Signalen kommen, könnte man einen weiteren Abstieg des Kurses ebenso begründen wie einen Anstieg, indem man einfach unterstellt, dass die Kunden sich zukünftig zurückhaltender zeigen werden.
Ob es dazu kommen könnte, dass viele auf einmal an wachsende Halden unverkaufter Neuwagen glauben oder nicht, wird also zu einem nicht unwesentlichen Teil davon abhängen, ob die Aktie ihren Aufwärtstrend hält. Und genau da wird es jetzt spannend, denn Stellantis hat sich dem Level angenähert, der dahingehend den Dreh- und Ankerpunkt darstellt: Die obere Begrenzung des im vergangenen Sommer etablierten Aufwärtstrendkanals.
Durch einen kurzen Ausreißer im Dezember ist dieser Bereich keine exakte Linie, sondern eine momentan zwischen 23,50 und 24 Euro verlaufende Zone. Auf dieser Zone hat der Kurs jetzt aufgesetzt. Für das bullische Lager die Chance, jetzt anzugreifen und den Aufwärtstrend dadurch zu halten. Aber bleiben diese Käufe aus, fällt Stellantis in diesen breiten Trendkanal zurück, wäre ein Test dessen unterer Begrenzung bzw. der zwischen 18,87 und 20,08 Euro um sie herum „gebauten“ Supportzone angesichts der Unsicherheit, ob 2024 nicht womöglich doch ein schlechteres Jahr als erhofft Jahr wird, allemal denkbar. Achten Sie also auf diese Zone!
Quellenangaben: Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/stellantis
An der Börse geht es nicht immer nur aufwärts, oft gibt es auch Phasen mit fallenden Kursen und hoher Volatilität.
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