HeidelbergCement Aktie Prognose HeidelbergCement: Ist das nicht gerade die falsche Richtung?

News: Aktuelle Analyse der HeidelbergCement Aktie

von |
In diesem Artikel

HeidelbergCement
ISIN: DE0006047004
|
Ticker: HEI1 --- %

---
EUR
---% (1D)
1 W ---
1 M ---
1 J ---
Zur HeidelbergCement Aktie
Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:

Die Baubranche zeichnet ihre Perspektiven nach Umfragen des ifo-Instituts grau bis schwarz. Die Zahl der Bauprojekt-Stornierungen steigt. Und es sieht nicht so aus, als würde sich das zeitnah bessern. Dass HeidelbergCement in diesem Umfeld steigt, überrascht. Geht das gut?

Normalerweise sagt man: Da man die Zukunft nicht vorhersagen kann und an der Börse jederzeit mit dem Unerwarteten rechnen sollte, wäre es bei unklaren Perspektiven die weitaus klügere Entscheidung, sich konsequent am Trend und damit an der Charttechnik zu orientieren. Doch bei HeidelbergCement fährt man ausnahmsweise andersherum besser, denn:

HeidelbergCement Aktie Chart vom 28.12.2022, Kurs 53,74 Euro, Kürzel HEI | Online Broker LYNX

Das Chartbild dieser Aktie ist nicht erst seit Kurzem reichlich unscharf. Markante Umkehrpunkte funktionieren hier nicht als Support oder Resistance. Trendlinien von Belang sind nicht greifbar, seit es im November gelang, die mittelfristige Abwärtstrendlinie zu bezwingen. Und auch gleitende Durchschnitte wie die 20-Tage- oder die 200-Tage-Linie, die oft kurzfristige Bewegungen führen oder als Wendepunkt dienen, scheinen bei HeidelbergCement belanglos zu sein. Warum?

Weil diese Aktie vielen Tradern einfach zu „langweilig“ erscheint. Was sie zwar, wenn man sich ansieht, wie groß die Handelsspanne in den letzten Monaten war, nicht ist. Aber wenn nicht genug kurzfristige Trader mitmischen, die konsequent charttechnisch agieren, kommen solche schwammigen Charts heraus, bei denen man mit vermeintlich klaren Signalen vorsichtig sein muss. Also doch die Fundamentals.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur HeidelbergCement Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Und die Rahmenbedingungen sowie die Bilanzdaten des Unternehmens sind hier ja auch ein tauglicher Wegweiser, weil wir die Perspektive recht gut bestimmen können. Der Immobilienmarkt gerät europaweit unter Druck. Große öffentliche Projekte zur Konjunkturbelebung zeichnen sich momentan nicht ab, denn das würde der Inflationsbekämpfung zuwiderlaufen. Die Nachfrage nach Zement und Beton dürfte also eher sinken. Und bei einer sinkenden Nachfrage werden auch die Gewinnmargen gedrückt. Dass HeidelbergCement 2023 nur einen leichten Gewinnrückgang von etwa zehn Prozent sehen wird, wie es die Analysten derzeit im Schnitt vermuten, könnte zu optimistisch gedacht sein.

Zwar ist das Kurs/Gewinn-Verhältnis mit derzeit sieben niedrig und die Dividendenrendite mit über vier Prozent hoch. Aber das hätte sich schnell erledigt, wenn die düsteren Erwartungen der Bauindustrie beim Zulieferer HeidelbergCement ankommen. Dass es so kommt, ist sehr wahrscheinlich. Dass das bereits in den kommenden Monaten sichtbar wird, auch, daher:

Dieser kräftige Anstieg von in der Spitze 40 Prozent binnen der vergangenen drei Monate ist mehr als eine Gegenbewegung im Abwärtstrend, immerhin wurde dieser mittlerweile deutlich überboten. Damit ist die HeidelbergCement-Aktie in der Tat aus fundamentaler Sicht in die falsche Richtung unterwegs. Dass der Kurs für die kommenden Monate nur noch wenig Spielraum nach oben, aber weit mehr nach unten haben dürfte, ist wahrscheinlich genug, um hier nicht Long zu gehen und bei bestehenden Long-Positionen entweder den Gewinn mitzunehmen oder zumindest enge Stoppkurse zu setzen.

Offenlegung möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in dem besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.

Leerverkauf – Auch von fallenden Kursen profitieren

An der Börse geht es nicht immer nur aufwärts, oft gibt es auch Phasen mit fallenden Kursen und hoher Volatilität.

Um auch auf eine negative Marktentwicklung zu spekulieren, können Sie mit einem Margin-Depot über LYNX Wertpapiere nicht nur kaufen, sondern auch leerverkaufen und somit short gehen. Informieren Sie sich jetzt über die Möglichkeiten: Leerverkauf

Ab jetzt täglich die neuesten Börsenblick-Analysen per E-Mail erhalten
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

--- ---

--- (---%)
Mkt Cap
Vol
T-Hoch
T-Tief
---
---
---
---

Displaying the --- chart

Heutigen Chart anzeigen

Loading ...
Alle Börsenblick-Artikel

Nachricht schicken an Ronald Gehrt
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

Vorherige Analysen der HeidelbergCement Aktie

Manche DAX-Aktie spielt zwar in der ersten Liga, bleibt aber oft im Hintergrund, z.B. HeidelbergCement. Doch gestern war diese Aktie der Spitzenreiter unter den DAX-Gewinnern. Und das Plus mündete in ein charttechnisch bullisches Signal. Was wäre da jetzt drin?

Vorab müsste man erwähnen, dass HeidelbergCement sich ab 2023 Heidelberg Materials nennen will, um dem breiter gewordenen Produktspektrum Rechnung zu tragen. Aber Schwerpunkt bleiben dennoch die Zement- und Betonherstellung. Bereich, die über Jahre boomten. Aber jetzt? Gerade gestern meldete das Statistische Bundesamt, dass die Zahl der Baugenehmigungen im August um fast zehn Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gefallen sei. Und für September dürfte das Minus eher noch deutlicher ausfallen. Immer mehr Bauprojekte werden wegen den so massiv gestiegenen Kosten und der nicht sicheren Materialverfügbarkeit verschoben oder sogar storniert. Und nachlassende Nachfrage drückt nicht nur auf den Umsatz, sondern auch auf die Preise und damit auf die Gewinnmargen.

Das sehen auch viele Analysten so und bewerten das Kurspotenzial der HeidelbergCement-Aktie eher verhalten. Die fünf Kursziele, die im laufenden Monat von Analysten neu ausgegeben wurden lauten: 46 Euro / neutral … 43 Euro / untergewichten … 36 Euro / verkaufen … 41 Euro / verkaufen … 74 Euro / kaufen. Da ist also für jeden was dabei, aber die Kaufen-Empfehlung steht dann eben doch recht einsam da.

Das durchschnittliche Analysten-Kursziel für die Aktie liegt um 56 Euro und fällt seit Monaten stetig. Hinzu kommt, dass die Experten im Schnitt davon ausgehen, dass der Gewinn im laufenden Jahr unter dem des Vorjahres landen und 2023 tendenziell weiter nachgeben wird. Zwar ist die Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis derzeit deutlich niedriger als in vergangenen Jahren. Aber da man vorerst nicht mit Gewinnwachstum rechnet ist das, wenn diese Erwartung so eintrifft, auch richtig so. Dem gegenüber steht jetzt aber ein vollendetes, kleines Doppeltief im Chart. Was fängt man damit an?

Expertenmeinung: Man sollte es als das werten, was es maximal sein könnte, sofern sich die Rahmenbedingungen nicht schnell und markant ändern, womit eher nicht zu rechnen ist: als ein kurzfristig bullisches Signal. Also als Basis für mögliche, kurzfristige Kursgewinne, die aber vermutlich an den Hürden, die den mittelfristigen Abwärtstrend ausmachen, nicht vorbei kommen. Dafür sind Einschätzungen und Perspektiven für die Aktie einfach nicht stark genug.

Das Ziel dieses in den vergangenen Wochen ausgebildeten und mit dem gestrigen Kursanstieg vollendeten Doppeltiefs wäre zunächst die im März entstandene, mittelfristige Abwärtstrendlinie um 48 Euro. Wenn es gut läuft und der Gesamtmarkt mitziehen sollte, wäre auch die Widerstandszone 48,80 zu 50,32 Euro als nächstes Kursziel erreichbar, darüber dann die bei momentan 52,08 Euro verlaufende 200-Tage-Linie. Wer kurzfristig tradet, könnte also versuchen, mit einem Stop Loss knapp unter 43 Euro – und damit leicht unter der Nackenlinie des Doppeltiefs – auf eine kleine Rallye zu setzen. Aber allzu viel sollte man da nicht erwarten. Zumal den meisten klar sein dürfte: Dass HeidelbergCement bereits das Tief des Abwärtstrends gesehen hat, ist zumindest fraglich.

HeidelbergCement Aktie: Chart vom 18.10.2022, Kurs 43,53 Euro, Kürzel HEI1 | Online Broker LYNX

Müsste HeidelbergCement nicht eigentlich fallen, nachdem die EZB klargemacht hat, dass die Zinsen noch mehrmals angehoben werden? Das drückt doch auf die Perspektiven des Baugewerbes? Einerseits ja, aber die Folgen höherer Zinsen könnten wiederum bullisch sein!

Je höher die Zinsen steigen, desto größer wird der Druck auf das Baugewerbe. Der Boom vergangener Jahre wurde durch extrem niedrige Hypothekenzinsen befeuert. Da die schon jetzt stark gestiegen sind und weiter steigen dürften, bekommt die Bauindustrie Probleme. Und mit ihr der Zement- und Betonhersteller HeidelbergCement. Dementsprechend sehen die Analysten den Gewinn des Unternehmens 2022 fallen … und 2023 ebenso.

Zwar schätzen die Experten den Gewinndruck bislang als moderat ein. Aber nach den gestrigen, ziemlich „hawkishen“ Aussagen der EZB dürfte klar sein, dass Deutschland und die Eurozone konjunkturell erheblichen Gegenwind vor sich haben, denn jetzt hat man entschieden, das Thema Inflation mit der Brechstange anzugehen. Aus dieser Warte heraus scheint es eine ausgemachte Sache zu sein, dass die HeidelbergCement-Aktie die Tiefs vom Juli und August nicht wird halten können und auf neue Jahrestiefs abrutscht … oder nicht?

Expertenmeinung: Das kommt darauf an, mit welchem Zeithorizont die Trader hier mehrheitlich agieren. Denn kurzfristig wird sich der Druck auf Umsatz und Gewinn des Zementherstellers angesichts der Andeutung der EZB, die Zinsen noch mindestens zweimal, womöglich aber noch öfter anzuheben, zwar verstärken. Aber auf der anderen Seite wäre es gerade eine heftigere Rezession, die für HeidelbergCement einen Silberstreif am Horizont bedeuten könnte. Der Grund:

Beton und Zement werden ja nicht nur im privaten Wohnungsbau benötigt, sondern auch bei öffentlichen Projekten. Und eine heftige Rezession als Nebenwirkung der Inflationsbekämpfung wird dazu führen, dass die Regierungen und Kommunen der Eurozone nicht umhinkommen, die Wirtschaft mit großen Konjunkturprogrammen zu stützen.

Und ähnlich wie in den USA werden das große Infrastrukturprojekte sein, denn üblicherweise ist für marode Straßen, Brücken und öffentliche Gebäude nie Geld da … bis man gezwungenermaßen an der Konjunkturkurbel drehen muss. Grundsätzlich könnte diese Perspektive die Aktie daher stützen, ihr womöglich sogar auf Sicht zum Status eines „sicheren Hafens“ verhelfen. Aber wie gesagt: Das kommt darauf an, ob die Mehrzahl der Trader aktuell einen kurzfristigen Zeithorizont verfolgt oder weiter vorausblickt. Also?

Also sollte man die Aktie im Auge behalten und mit beiden Szenarien als Möglichkeit im Hinterkopf offen für neue, charttechnische Signale bleiben. Sollte HeidelbergCement das bisherige Jahres-Verlaufstief von 43,12 Euro auf Schlusskursbasis unterbieten, wäre es nicht sinnvoll, auf der Long-Seite auszuharren. Aber gelingt es, mit Schlusskursen über 52 Euro nicht nur die mittelfristige Abwärtstrendlinie zu bezwingen, sondern durch den dadurch erfolgten Anstieg über das Zwischenhoch vom August auch ein Doppeltief zu vollenden, wäre mit Blick auf künftige, wohl kaum zu umgehende Konjunkturprogramme und ihre positive Wirkung auf die Umsatz- und Gewinnperspektive von HeidelbergCement nach oben einiges drin!

HeidelbergCement-Aktie: Chart vom 08.09.2022, Kurs 46,49 Euro, Kürzel HEI | Online Broker LYNX

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Aktie des deutschen Baustoffkonzerns ist von Februar auf März im Abwärtsstrudel der deutschen Börse mit in die Tiefe gezogen worden. Doch seither zeigt die HeidelbergCement-Aktie ein überaus positives Bild. So konnten sich in den letzten beiden Monaten zwei höhere Tiefs im Chart bilden, was ein Zeichen für Kaufdruck ist.

Gleichzeitig wurden aber auch tiefere Hochs generiert, was nicht wirklich ein überzeugendes Argument für die Bullen darstellt. Aktuell konsolidieren die Kurse knapp unter einer bedeutenden Widerstandslinie, welche nun gebrochen werden könnte. Dies würde die Aktie wieder in eine bullische Phase zurückbringen und könnte die Kurse zurück auf die Niveaus von Anfang des Jahres tragen.

Expertenmeinung: Alles in allem ein überaus konstruktiver Chart. Besonders gut gefällt mir die Konsolidierung während der letzten Handelstage. Diese involatile Phase deutet darauf hin, dass wir hier kurz vor einer größeren Momentum-Bewegung stehen dürften.

Der Verkaufsdruck ist in den letzten Tagen zum Erliegen gekommen und nun könnten die Bullen das Zepter an sich reißen. Ein Schlusskurs über der Marke von 55 EUR würde den Ball ins Rollen bringen und ein klares Kaufsignal auslösen. Daher positioniere ich mich bereits im Vorfeld leicht bullisch auf die HeidelbergCement Aktie.

Aussicht: BULLISCH

Chart vom 08.06.2022 54.12 Kürzel: HEI | Online Broker LYNX