Foot Locker Aktie Prognose Foot Locker: Auf verlorenem Posten oder Dividenden-Investment?

Foot Locker ist nach den Zahlen abgestürzt. Sollte man die Gelegenheit nutzen und sich eine Dividende von 5,3% sichern?

Statt mit einem Zitat zu schließen, möchte ich heute mit einem beginnen:

“I constantly see people rise in life who are not the smartest, sometimes not even the most diligent, but they are learning machines. They go to bed every night a little wiser than they were when they got up and boy does that help, particularly when you have a long run ahead of you.” – Charlie Munger

Es ist ohne jeden Zweifel hilfreich, wenn man konstant etwas dazulernt. An der Börse ist das umso mehr der Fall, denn die Rahmenbedingungen ändern sich ständig.
Wer sich nicht anpasst, geht unter.
Das gilt für Unternehmen wie Investoren.

Der Kampf gegen veränderte Rahmenbedingungen

Genau hier liegt das eigentliche Problem von Foot Locker. Dem Unternehmen ist es nicht gelungen, sich an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen.

Der Mode- und Schuhhandel verlagert sich zunehmend in den Online-Bereich. Foot Locker muss tagtäglich mit diesem Gegenwind kämpfen, doch das ist womöglich nicht mal das größte Problem.
Die Online-Händler unterbieten auch noch die Preise und perspektivisch verliert man Marken wie Nike und Adidas, denn die Größen der Branche sind nicht mehr auf Zwischenhändler angewiesen.

Adidas und alle anderen großen Marken setzen zunehmend auf den Direktvertrieb, damit kann Foot Locker unmöglich mithalten.
Für Nike & Co. ist der Direktvertrieb natürlich attraktiver und je mehr Ware man über diesen Kanal absetzen kann, desto weniger bleibt für Foot Locker. Das gilt nicht nur im übertragenen Sinn, sondern ganz real. Nike hat die Absatzmenge an Foot Locker in der Vergangenheit bereits gekürzt.
Das bedeutet, dass Foot Locker nicht mehr so viel Ware bei Nike einkaufen kann, wie man möchte.

Die Lehre für Investoren

An dieser Stelle wären wir bei einer weiteren wichtigen Lehre. Investieren Sie nicht in Aktien von Unternehmen, die mit gegenläufigen Trends und grundsätzlichem Gegenwind zu kämpfen haben.

Natürlich steigen auch die Kurse von Problemfällen wie Foot Locker in guten Phasen immer mal wieder, doch solange die eigentlichen Probleme nicht gelöst wurden, spielt die Zeit gegen Sie.

Wie eine nachhaltige Lösung der Probleme bei Foot Locker aussehen könnte, ist schwierig zu sagen.
Selbst, wenn es gelingt, den Konzern komplett umzukrempeln und das Onlinegeschäft massiv auszubauen, löst das nicht alle Probleme.

Bis 2026 möchte Foot Locker den Umsatz mit Marken wie Hoka On und Crocs verdoppeln, ob das allerdings den Rückgang im Nike-Geschäft kompensieren kann, ist fragwürdig.
Aktuell entfallen rund zwei Drittel der Umsätze auf Nike.

Umsatzrückgang und Gewinnwarnung: Foot Locker in der Krise

Die jüngsten Quartalszahlen waren dennoch überraschend schwach. Der Gewinn lag mit 0,70 je Aktie unter den Erwartungen von 0,85 USD. Der Umsatz verfehlte mit 1,93 Mrd. die Analystenschätzungen von 2,00 Mrd. USD ebenfalls.

Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzrückgang um 11,4% und mehr als einer Halbierung des Gewinns.

Daraufhin sah man sich gezwungen, die Gewinnerwartungen für 2023 von 3,35 – 3,65 auf 2,00 – 2,25 USD je Aktie zu senken.
Der Umsatz dürfte um 7,5 – 9,0% rückläufig sein.

Das ist harter Tobak und daher ist die Kursreaktion von vergangenem Freitag auch absolut nachvollziehbar.
Bevor man sich nach einem Kurssturz von etwa 27% als Schnäppchenjäger betätigen möchte, sollte man sich nochmal die zuvor besprochenen Themen ins Gedächtnis rufen.
Auch auf einem niedrigeren Kursniveau spielt die Zeit wahrscheinlich gegen einen.

Aktuell kämpft Foot Locker mit einem zu hohen Warenbestand und einer schwachen Nachfrage („our sales trends have slowed significantly“).
Das führt dazu, dass man mit Rabatten arbeiten muss, was die Margen zusätzlich unter Druck bringt („Have taken a more aggressive promotional stance which we believe will improve our inventory position and increase demand“).

Filialabbau: Fußfessel für Foot Locker

Kurzfristig wird man damit die größten Probleme lösen können, aber an der langfristigen Perspektive ändert es nichts.
Foot Locker muss das Onlinegeschäft ausbauen, den Gegenwind durch den Direktvertrieb von Nike überwinden und gleichzeitig das Filialnetz ausdünnen.

Bis 2026 sollt die Zahl der Niederlassungen von 2.700 auf etwa 2.400 sinken. Unternehmen im Aufwind sehen anders aus.

Foot Locker hat in den letzten Jahren mehrere große Aufwärts- und Abwärtsbewegungen vollzogen.
Wurden die jeweiligen Aufwärtstrends durchbrochen, folgte darauf eine mehrmonatige Abwärtsbewegung. Dasselbe droht nun auch wieder.

Fällt die Aktie jetzt unter 30 USD, drohen weitere Verluste in Richtung 28,50 und 27 USD. Darunter wäre der Weg in Richtung 24 – 25 USD frei.