Daimler Truck Holding Aktie Prognose Daimler Truck: Die Bullen halten die Stellung … trotz dieser Zahlen

News: Aktuelle Analyse der Daimler Truck Holding Aktie

von |
In diesem Artikel

Daimler Truck Holding
ISIN: DE000DTR0CK8
|
Ticker: DTG --- %

---
EUR
---% (1D)
1 W ---
1 M ---
1 J ---
Zur Daimler Truck Holding Aktie
Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:

Es ist schon beeindruckend: Obwohl Daimler Truck für 2024 mit einem gegenüber 2023 nur gehaltenen Gewinn plant, schoss die Aktie Anfang März als Reaktion auf den Ausblick auf neue Hochs, die neuesten Verkaufszahlen drückten die Aktie nur leicht. Kann das gutgehen?

Dass man einen Rückgang der verkauften Nutzfahrzeuge im ersten Quartal um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum nicht mit Begeisterung aufnimmt, ist klar. Aber wenn man sich ansieht, wie extrem die Daimler Truck-Aktie seit dem 1. März gestiegen ist, als neben der 2023er-Bilanz auch der 2024er-Ausblick vorgelegt wurde, wirkt das gestrige Minus von 4,01 Prozent definitiv harmlos. Vor allem, wenn man die gesamte Rallye betrachtet, die Mitte November bei 28 Euro begann und die Aktie in der Spitze um glatte 70 Prozent höher trug.

Und dieser gestrige Abschlag ist auch aus charttechnischer Sicht bislang noch nicht bedeutsam. Nervös dürfte das bullische Lager erst werden, wenn die Aktie unter 44,72 Euro und damit unter dem Tageshoch dieses 1. März schließen würden. Dann dürfte dieser massive Ausbruch über das vorherige Rekordhoch bei 35,76 Euro ins Wanken geraten und dieses alte Hoch als nächstliegende Supportlinie womöglich auch getestet werden.

Man fragt sich indes, wieso das nicht längst passiert ist bzw. die Aktie überhaupt ausbrechen konnte. Denn wenn der Gewinn 2024 nicht über dem von 2023 liegt und der Kurs 2023 nicht an und erst recht nicht über das damalige Hoch bei 35,76 Euro lief, das Anfang 2022 erzielt wurde, welches logische Fundament kann der jetzt doch vollzogene Ausbruch haben?

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Daimler Truck Holding Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Und in der Tat muss man da schon ein wenig kreativ werden, um in Bezug auf diese gewaltige Kaufwelle zu dem Schluss zu kommen, dass das so und nicht anders richtig ist. Man könnte beispielsweise argumentieren, dass die Anleger die Daimler Truck-Aktie nur deswegen im Vorjahr nicht höher kauften, weil sie sicher waren, dass der Nutzfahrzeuge-Boom 2024 so in sich zusammenfallen würde, dass der Gewinn massiv gedrückt wird. Jetzt aber sprach man im Unternehmen nur von einer „Normalisierung des Marktes“ und einem gehaltenen Gewinn. Hätten also genug Trader zuvor Schlimmeres erwartet, hätte das Käufe begründen können.

Des Weiteren könnte man argumentieren, dass die Bewertung der Aktie sehr niedrig war und man jetzt, da man weiß, dass Daimler Truck den Gewinn halten wird, eine höhere Bewertung rechtfertigen und daher kaufen könnte. Immerhin liegt das durchschnittliche Kursziel seitens der Analysten bei momentan 50,50 Euro … und wurde somit noch nicht einmal erreicht.

Das Problem ist indes, dass solche Argumente so ihre Haken haben. Erstens ist, vor allem nach diesen schwachen, gestern gemeldeten Verkaufszahlen des ersten Quartals, ganz und gar nicht sicher, ob es Daimler Truck wirklich gelingen wird, den 2023er-Gewinn zu halten. Zweitens ist die Bewertung, sofern man die zuvor als niedrig hätte ansehen wollen, jetzt eben nicht mehr niedrig. Mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von aktuell 10,1 auf Basis der 2024er-Gewinnschätzungen kann man bei dieser Branche nicht mehr von „günstig“ sprechen.

Daher kommt hier eher der Eindruck auf, dass das bullische Lager sehr bemüht versucht, gar nicht erst den Gedanken an Verkäufe aufkommen zu lassen, weil man dort weiß: Wenn die Kurse erst einmal rutschen, können sie wegen der dünnen Argumente für dieses hohe Kursniveau schnell weiter rutschen. Nicht zuletzt mit Blick auf den Abgrund, der sich da aus charttechnischer Sicht in der Aktie auftut, wenn erst einmal dieses Tageshoch vom 1. März unterboten und damit dann eine kleine Toppbildung vollendet wäre. Achten Sie auf diesen Level von 44,72 Euro, diese Marke dürfte die Achillesferse der Bullen sein.

Daimler Truck Aktie: Chart vom 09.04.2024, Kurs 45,30 Euro, Kürzel: DTG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quellenangaben: Meldung Absatzzahlen 1. Quartal 2024, 09.04.2024:
https://www.daimlertruck.com/newsroom/pressemitteilung/daimler-truck-mit-erwartet-normalisiertem-absatz-im-ersten-quartal-52667471
Kursziele Analysten: https://finance.yahoo.com/quote/DTG.DE/

Margin Konto – Handeln mit höchster Flexibilität

Mit einem Margin Konto können Sie zum Beispiel mit Hebel handeln und Ihre Trading-Strategien durch Leerverkäufe oder den Einsatz von Optionen und Futures diversifizieren.

Entdecken Sie jetzt die umfangreichen Handelsmöglichkeiten, die Ihnen dieser Kontotyp bietet: Margin Konto

Wie hilfreich fanden Sie den Artikel?
Wenig hilfreichSehr hilfreich
Ab jetzt täglich die neuesten Börsenblick-Analysen per E-Mail erhalten
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

--- ---

--- (---%)
Mkt Cap
Vol
T-Hoch
T-Tief
---
---
---
---

Displaying the --- chart

Heutigen Chart anzeigen

Loading ...
Alle Börsenblick-Artikel

Nachricht schicken an Ronald Gehrt
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

Vorherige Analysen der Daimler Truck Holding Aktie

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck wartete am Freitag mit dem Ergebnis 2023 und dem Ausblick auf 2024 auf. Die Zahlen für 2023 waren gut, aber nicht ohne Haare in der Suppe, der Ausblick zumindest nicht gerade elektrisierend. Doch die Aktie explodierte – warum?

Ein Plus von 18,1 Prozent als Reaktion auf diese Bilanz … nach Durchsicht dessen, was da vorgelegt wurde, bleibt der Eindruck, dass dieser Kurssprung zumindest als „sehr ambitioniert“ einzuordnen wäre. Denn wer da am Freitag auf dem Niveau eines neuen Rekordhochs einstieg, muss ja davon ausgehen, dass noch ordentlich Luft für weitere Kursgewinne ist. Und das wäre zumindest offen. Ein Blick auf das, was Daimler Truck zu 2023 zu berichten hatte:

Daimler Truck Aktie: Chart vom 01.03.2024, Kurs 44,62 Euro, Kürzel: DTG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Daimler Truck Aktie: Chart vom 01.03.2024, Kurs 44,62 Euro, Kürzel: DTG | Quelle: TWS

Der Umsatz stieg um zehn Prozent auf 55,9 Milliarden Euro. Was gut klingt. Aber erstens lag die Analysten-Prognose im Schnitt mit 56,2 Milliarden etwas höher. Zweitens basierte das Umsatzplus nicht auf einer entsprechend höheren Zahl ausgelieferter Fahrzeuge: Die Absatzmenge lag nur ein Prozent über der des Jahres 2022. Es waren deutlich angehobene Preise, die den Umsatz angeschoben hatten,

Der Auftragseingang lag 2023 bei 426.910 Fahrzeugen. Das sind 18,3 Prozent weniger als 2023 und in etwa genauso viel weniger als 2023 ausgeliefert wurden. Daimler Truck umschreibt das als Normalisierung der Nachfrage. „Normalisierung“ klingt zwar im ersten Moment, als würde sich etwas von schlecht zurück zu gut bewegen, aber in diesem Fall ist das eben in Sachen Ausblick weniger gut.

Aus den Ergebnissen heraus ragte nur der Gewinn. Der lag vor Zinsen und Steuern (EBIT) 39 Prozent höher als 2022, was auf die kräftig angehobenen Preise zurückgeht und erreichte netto als Gewinn pro Aktie 4,62 Euro nach 3,24 Euro im Vorjahr. Die Prognosen lagen indes nicht meilenweit darunter, sondern je nach Quelle im Schnitt zwischen 4,36 und 4,49 Euro pro Aktie. Die Umsatzrendite, sprich Gewinnmarge, kam so auf 9,9 Prozent und erreichte damit das obere Ende der unternehmenseigenen Zielzone von 8,5 bis 10,0 Prozent.

Expertenmeinung: Insgesamt lag Daimler Truck also am oberen Ende der selbst gesteckten und damit allen im Vorfeld bekannten Ziele. Das ist gut, keine Frage. Aber ein Kurssprung um 18 Prozent, nachdem die Aktie ja bereits im Vorfeld wie an der Schnur gezogen gestiegen und über das alte 2022er-Rekordhoch gelaufen war, bevor die Bilanz kam? War es ein immens bullischer Ausblick, der die Trader derart ungehemmt zum Einstieg trieb?

Das würde ja schon beim Blick auf den markant gesunkenen Auftragseingang wundern. Und in der Tat wies die 2024er-Prognose nichts Aufrüttelndes auf, denn man sieht den Umsatz auf Vorjahresniveau +/- eine Milliarde, den Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) ebenso, die Umsatzrendite zwischen 9,0 und 10,5 Prozent nach den 9,9 Prozent 2023. Sprich: Der Gewinn sollte, wenn das so eintritt, in etwa gleich bleiben.

Richtig ist zwar, dass Daimler Truck weiter eigene Aktien zurückkaufen will, avisiert wurden Rückkäufe im Wert von zwei Milliarden über zwei Jahre. Aber bei einer aktuellen Marktkapitalisierung von etwa 36 Milliarden Euro ist das kein „Game Changer“, ebenso wenig wie die stärker als im Vorfeld allgemein erwartet angehobene Dividende, die von 1,30 auf 1,90 Euro steigt. Im Vorfeld hatte man ohnehin im Schnitt 1,75 Euro erwartet. Also?

Also steht der Kursanstieg wegen seiner immensen Größenordnung auf eher dünnen Beinen. Die Aktie ist dadurch sogar auf der hier abgebildeten Wochenebene markttechnisch extrem überkauft und zumindest nicht mehr günstig bewertet. Und die genannte „Normalisierung“ des Marktes und das Avis eines in diesem Jahr nicht weiter steigenden Gewinns pro Aktie hinterlässt den Eindruck, dass man auf diesem Kursniveau eher nicht neu einsteigen, aber bei bestehenden Positionen an zumindest teilweises „Kasse machen“ denken sollte.

Quellenangaben: Ergebnis 2023 und Ausblick 2024, 01.03.2024:
https://www.daimlertruck.com/newsroom/pressemitteilung/daimler-truck-rekordergebnisse-im-jahr-2023-und-robuster-ausblick-fuer-2024-52594253

Zum Handelsende des Freitags fehlten gerade einmal 20 Cent zum Erreichen des Anfang 2021 markierten, bisherigen Verlaufsrekords der Daimler Truck-Aktie. Doch was unterfüttert diesen Versuch, die Aktie auf neue Hochs zu heben? Noch stehen Bilanz und Ausblick aus.

Die Bilanz des vierten Quartals steht für den 1. März an. Das heißt, dass man momentan nicht weiß, wie es beim Nutzfahrzeuge-Hersteller Daimler Truck seit dem 30. September gelaufen ist. Und die am 7. November vorgelegten Ergebnisse des dritten Quartals waren alles andere als erfreulich. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern war da zwar zum Vorjahr leicht von 1,27 auf 1,34 Milliarden Euro gestiegen, die Analysten hatten aber 1,41 Milliarden erwartet. Auch der Umsatz war leicht gestiegen, hatte aber die Prognose verfehlt. Und richtig ernüchternd war der Auftragseingang, der lag nämlich erhebliche 27 Prozent niedriger als im Vorjahresquartal.

Daimler Truck Aktie: Chart vom 16.02.2024, Kurs 35,55 Euro, Kürzel: DTG | Online Broker LYNX
Daimler Truck Aktie: Chart vom 16.02.2024, Kurs 35,55 Euro, Kürzel: DTG | Quelle: TWS

Dementsprechend unerfreut nahmen die Anleger diese Ergebnisse Anfang November auch auf: Die Daimler Truck-Aktie fiel. Zwar gelang es, den Kurs knapp über dem im Mai markierten 2023er-Tief von 27,57 Euro zu stabilisieren. Aber seither gab es keine nennenswerten neuen Nachrichten, weder zum Guten noch zum Schlechten. Und im Vorfeld der anstehenden Ergebnisse des vierten Quartals und eines dann vermutlich mitgelieferten Ausblicks auf das laufende Jahr gehen die Experten bislang im Schnitt davon aus, dass Daimler Truck beim Gewinn pro Aktie 2024 unter dem Vorjahr liegen wird. Wie verträgt sich das mit einer Rallye von in der Spitze fast 28 Prozent seit der letzten Bilanz und dem Rekordhoch in Schlagdistanz?

Expertenmeinung: Letztlich gar nicht. Und das macht diese Rallye gewagt, einen Neueinstieg auf diesem Niveau sowieso. Denn die Bewertung wäre auf Basis der aktuellen 2024er-Gewinnschätzungen nicht mehr niedrig. Und sich einfach darauf zu verlassen, dass wohl irgendwer mehr weiß als die anderen und die Kaufwelle daher ein bislang unsichtbares Fundament hat, wäre, wenn man es freundlich ausdrücken will, verwegen.

Nun ließe es sich mit dieser Welle mitschwimmen, solange sie läuft. Aber das sollte man doch eher nur dann erwägen, wenn man bereits dabei ist. Immerhin könnte die am Freitag gelaufene Abrechnung am Terminmarkt den Kurs zusätzlich befeuert haben, was aber nur ein kurzfristig wirksamer und jetzt grundsätzlich eben nicht mehr relevanter Faktor wäre. Und aus markttechnischer Sicht ist die Daimler Truck-Aktie jetzt klar überkauft.

Denkbar wäre ein kurzer Ausflug über das bisherige Verlaufshoch bei 35,755 Euro, der dann auf Gewinnmitnahmen trifft. Aber dass die Aktie im Vorfeld überzeugender Bilanzdaten die, wie gesagt, offiziell erst am 1. März erwartet werden, nachhaltig über das alte Hoch läuft, ist fraglich genug um sich, wenn man hier dabei ist, konsequent mit einer Stop-Loss-Order abzusichern.

Quellen:
Analysten-Kursziele: https://finance.yahoo.com/quote/DTG.DE/

Das Anfang November präsentierte Ergebnis des 3. Quartals blieb hinter den Prognosen der Analysten zurück, die Aktie reagierte mit Verlusten. Beim Blick voraus muss der stark gefallene Auftragseingang vorsichtig stimmen. Und die Aktie? Ist in einer Super-Rallye unterwegs!

Am Dienstag klopfte die Daimler Truck-Aktie bereits den dritten Tag in Folge an das bisherige, im Sommer markierte Jahreshoch. Darüber wartet nur noch ein einziger, charttechnischer Widerstand: das im Januar 2022, kurz nach dem Börsengang, markierte Rekordhoch bei 37,755 Euro. Die Käufer scheinen nicht locker zu lassen, trotz des Umstands, dass die Aktie markttechnisch stark überkauft ist und das Kurs/Gewinn-Verhältnis für ein Unternehmen der Automobilbranche mit 7,7 für das gerade endende und 8,4 für das kommende Jahr nicht gerade niedrig ist. Und schon da müsste eine Augenbrauche nach oben schießen:

Die Analysten erwarten im kommenden Jahr also nachgebende Gewinne, wie man anhand des für 2024 höheren Kurs/Gewinn-Verhältnis ersehen kann. Und dann versucht man gerade an … und wenn es nach den Bullen geht natürlich auch über … das bisherige Rekordhoch zu laufen? Gut, seitens der Analysten hätte man da Rückendeckung. Außer der DZ Bank, die die Daimler Truck-Aktie nur mit „Halten“ einstuft und ein Kursziel von 32 Euro sieht, blieb man auch nach der eigentlich enttäuschenden Bilanz des 3. Quartals seitens der Analysten positiv, das durchschnittliche Kursziel liegt derzeit bei 42 Euro und damit sehr weit über dem Kurs.

Aber wenn man sich erinnert, dass Analysten auch mal richtig schief liegen können, sollte man das nicht als „Versicherung“ gegen einen Abwärtsschwenk ansehen. Da wäre ein Blick auf die vorliegenden Zahlen und eigene Schlussfolgerungen daraus eine ratsame, zweite Meinung.

Expertenmeinung: Dabei ist es weniger der Umstand, dass die Prognosen bei Umsatz und Gewinn im Sommerquartal nicht erreicht wurden, sondern der um 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr niedrigere Auftragseingang, der ein Problem darstellt. Schon im zweiten Quartal hatte der Auftragseingang um 18 Prozent zum Vorjahreszeitraum niedriger gelegen. Da ist nachvollziehbar, wieso die Analysten im Schnitt mit weniger Gewinn pro Aktie im kommenden Jahr rechnen. Aber nicht, wieso sie die Kursziele zugleich teilweise sogar angehoben haben.

Wenn man sich ansieht, dass zugleich eine „Rendite-Perle“ wie die Porsche AG-Aktie mit ihrem Rekordtief ringt, während Daimler Truck ans Allzeithoch klopft, ist Vorsicht angebracht. Der Druck auf Porsche mag überzogen sein, aber die Jubel-Hausse bei Daimler Truck ist es tendenziell eben genauso. Was hieße:

Bestehende Positionen sollte man, wenn es gelingt, die aktuell belagerte Zone 33,96/34,31 Euro zu überwinden, umgehend enger absichern, indem man den Stoppkurs knapp unter diese Zone nachzieht. Und hier jetzt in eine markttechnisch heiß gelaufene Aktie mit offenen, aber eher abwärts weisenden Gewinnperspektiven für 2024 noch neu auf der Long-Seite einzusteigen, wäre äußerst verwegen, denn das Eis ist hier derzeit sehr, sehr dünn.

Daimler Truck Aktie: Chart vom 19.12.2023, Kurs 34,00 Euro, Kürzel: DTG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quellenangaben: Bericht 3. Quartal 2023, 07.11.2023:
https://www.daimlertruck.com/fileadmin/user_upload/dokumente/investoren/berichte/zwischenberichte/q3/daimler-truck-ir-zwischenbericht-q3-2023.pdf
Kursziele Analysten: https://finance.yahoo.com/quote/DTG.DE/?p=DTG.DEhttps://finance.yahoo.com/quote/DTG.DE/?p=DTG.DEhttps://finance.yahoo.com/quote/DTG.DE/?p=DTG.DE

Auf den ersten Blick wirkten die Ergebnisse des 3. Quartals bei Daimler Truck gut: EBIT und Umsatz legten gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu. Aber die negative Reaktion der Aktie macht klar: Da wäre ein zweiter Blick ratsam. Und der deutet Ungemach für die Bullen an.

Der Umsatz des Lkw- und Nutzfahrzeuge-Herstellers stieg im Sommerquartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 13,5 auf 13,9 Milliarden. Allzu viel ist das nicht, zumal die Analysten mit im Schnitt 14,1 Milliarden Euro mehr erwartet hatten. Auch der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte eher leicht von 1,27 auf 1,34 Milliarden zu, auch hier lag die durchschnittliche Prognose der Experten mit 1,41 Milliarden höher. Im Nettoergebnis ging es sogar von 990 Millionen im Vorjahresquartal auf 957 Millionen Euro leicht abwärts.

Und doch wäre das alles nicht unbedingt tragisch, immerhin hatte die Aktie ja bereits ein gutes Stück korrigiert, weil man bereits im September den Kopf einzog, als es misslang, das im Sommer markierte Jahreshoch zu überwinden. Da könnte man behaupten, dass diese eher nüchtern wirkenden Ergebnisse bereits eingepreist waren. Was auch sein mag, aber das eigentliche Problem, das der Aktie am Dienstag ein Minus von 4,62 Prozent einbrockte, war der Blick nach vorne. Und den hatte man so sicherlich nicht auf dem Zettel:

Expertenmeinung: Daimler Truck bestätigte zwar, dass das laufende, 4. Quartal ein gutes würde und man mit Aufträgen gut versorgt sei. Aber der Auftragseingang im 3. Quartal ließ aufhorchen: Ein sattes Minus von 27 Prozent zum Vorjahresquartal ist nicht von Pappe, zumal das 3. Quartal 2022 bereits einen Rückgang des Auftragseinganges gegenüber dem Sommerquartal 2021 um 18 Prozent brachte. Und dass Daimler Truck-Vorstandschef Daum im Rahmen der Präsentation der Zahlen sagte, dass die Märkte 2024 insgesamt leicht niedriger liegen würden, machte klar:

Daimler Truck Aktie: Chart vom 07.11.2023, Kurs 28,28 Euro, Kürzel: DTG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Daimler Truck Aktie: Chart vom 07.11.2023, Kurs 28,28 Euro, Kürzel: DTG | Quelle: TWS

Irgendwann, das war sicherlich allen Anlegern klar, würde diese Boomphase ein Ende finden, aber man hoffte immer, dass „irgendwann“ noch in weiter Ferne liegt. Jetzt aber scheint es, könnte das Ende unmittelbar vor der Tür stehen. Das war es, was die Akteure mit diesem Abschlag quittierten, der aus charttechnischer Sicht die Aussage mitlieferte: „don’t touch“.

Denn die Aktie hat damit einen gut zweiwöchigen Stabilisierungsversuch abgebrochen und dadurch den Abwärtstrend „reaktiviert“. Das nächste potenzielle Kursziel wäre jetzt das Verlaufstief vom Mai bei 27,57 Euro. Und auch, wenn die Analysten mehrheitlich bullisch blieben und die am Bilanztag neu vergebenen Kursziele zwischen 32 und 53 Euro lagen: Es ist nicht der Blick auf das vergangene Quartal, der zählt, sondern der voraus. Und der ist angesichts der sinkenden Neuaufträge wohl bei nicht gerade wenigen Anlegern mit Sorgenfalten verbunden. Da ist jetzt ein „auf dem Absatz kehrt“ in Richtung wieder steigender Notierungen fraglich genug, um nicht in dieses aktuell fallende Messer zu greifen.

Quellenangaben: Übersicht Ergebnisse 3. Quartal, 07.11.2023:
https://www.daimlertruck.com/fileadmin/user_upload/documents/investors/capital-market-releases/financial-news/20231107_Investor_Relations_Release_Daimler_Truck_successful_also_in_Q3_2023.pdf

Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/daimler_truck

Jetzt oder nie! Das Chartbild der Daimler Truck-Aktie fordert diesen Spruch förmlich heraus. Das Dumme dabei: Das dürften sich Bullen wie Bären gleichermaßen denken, denn die Aktie notiert nicht nur an der Nackenlinie eines Doppel-Topps, sondern auch an der 200-Tage-Linie!

Im Herbst 2022 ging es mit der Aktie der Mercedes Benz Group-Tochter steil aufwärts, im Frühsommer sahen wir einen weiteren Rallye-Schub. Es fällt jedoch auf, dass alles dazwischen unter der Rubrik „außer Spesen nichts gewesen“ lief.

Das führte bereits im ersten Halbjahr 2023 dazu, dass sich eine Topp-Bildung etablierte, deren Nackenlinie so wie aktuell auch durch die 200-Tage-Linie verstärkt wurde. Dieses Topp wurde schlussendlich vollendet, endete indes als Bärenfalle. Die Aktie des Nutzfahrzeuge-Herstellers entwickelte keine Dynamik nach unten, die entscheidende Zone wurde zurückerobert und es begann die vorgenannte Juni-Rallye. Geht es diesmal auch so glimpflich aus?

Expertenmeinung: Wenn die Bullen nicht nur „jetzt oder nie“ denken, sondern auch aktiv werden und dafür sorgen, dass die jetzt erreichte Nackenlinien-Zone des Doppel-Topps bei 31,41 zu 31,77 Euro nebst der bei 31,30 Euro verlaufenden 200-Tage-Linie nicht signifikant unterboten wird, kann das gelingen. Und grundsätzlich hätte das Bullen-Lager mit der im Herbst 2022 etablierten Aufwärtstrendlinie bei 30,50 Euro noch eine Art „Sicherungsnetz“ unter dieser Zone. Aber dazu müssten eben genug Trader aktiv dafür sorgen, dass die Aktie nach oben dreht. Und dabei würde man nicht nur gegen das bärische Lager antreten, das jetzt natürlich eine Chance hat, für klare Verhältnisse zu sorgen. Sondern vermutlich auch gegen aufkeimende Zweifel, was die zuvor lange unterstellte, immense Margen- und Umsatzstärke von Daimler Truck angeht.

Daimler Truck Aktie: Chart vom 10.10.2023, Kurs 31,32 Euro, Kürzel: DTG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Daimler Truck Aktie: Chart vom 10.10.2023, Kurs 31,32 Euro, Kürzel: DTG | Quelle: TWS

Richtig ist zwar, dass das Unternehmen im Sommer im Zuge seiner Halbjahresergebnisse auf das volle Auftragsbuch hinwies. Man stellte aber beim Auftragseingang eine „Normalisierung“ fest, wie man das nannte. Sprich die Neuaufträge haben nicht mehr die Dimension wie zuvor. Und dass sich das weiter „normalisiert“, wäre nicht unbedingt überraschend, denn:

Zur Zeit der massiven, weltweiten Materialengpässe bestellte man fast panisch mehr Transportraum, davon profitierte Daimler Truck. Doch jetzt treffen ausgebaute Transportflotten auf eine abgeschwächte Nachfrage nach Frachtraum. Das sieht man beispielsweise bei den Frachtraten der Schifffahrt. Dort ist der durchschnittliche Preis für Schütt- und Flüssiggüter, wie sie im Baltic Dry Index abgebildet sind, von den im Herbst 2021 erreichten Rekordhochs um drei Viertel gefallen. Der Blick nach vorne dürfte also nicht zwingend optimistisch sein.

Die Ergebnisse des dritten Quartals werden dahingehend richtungweisend, stehen aber erst am 11. November auf dem Terminplan. Und dass die Analysten bei Kepler Cheuvreux die Aktie am Montag von „Kaufen“ auf „Halten“ zurückstuften und das Kursziel deutlich von 41 auf 34 Euro nach unten nahmen, macht klar: Auch unter den Experten finden sich langsam Zweifler. Daher gilt das „jetzt oder nie“ vor allem für die Bullen. Sollte dieses Doppeltopp vollendet werden und darüber hinaus das vorgenannte Sicherungsnetz bei 30,50 Euro reißen, könnte die Aktie schnell Fahrt nach unten aufnehmen.

Quellenangaben:
Analysten-Kursziele: https://finance.yahoo.com/quote/DTG.DE/?p=DTG.DE