BASF Aktie Prognose BASF: Entscheidung aufgeschoben … aber nicht aufgehoben

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Eine Handelsspanne von 7,5 Prozent, aber am Ende keine große Veränderung zum Vortag, das ist das Resümee des am Freitag zusammen mit den großenteils bekannten 2023er-Zahlen vorgelegten 2024er-Ausblicks bei BASF. Aber die Trendentscheidung ist nur aufgeschoben.

Trader, die sich das Chartbild der BASF-Aktie über das Wochenende betrachtet haben, dürften wohl zu einem Schluss gekommen sein, der in etwa so klingen dürfte: „So kann man das aber nicht lassen“. Diese Aufwärtstrendlinie auf der Unterseite, die 200-Tage-Linie und die beiden markanten Hochs vom zweiten Halbjahr 2023 sind die Hauptdarsteller in einem Trader-Stück, das nach dem kräftigen, aber mit einem Unentschieden endenden Auf und Ab des Freitags nur in die Halbzeitpause gegangen sein dürfte.

BASF Aktie: Chart vom 23.02.2024, Kurs 46,60 Euro, Kürzel: BAS | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
BASF Aktie: Chart vom 23.02.2024, Kurs 46,60 Euro, Kürzel: BAS | Quelle: TWS

Denn nicht nur, dass BASF eine Aktie ist, die bei den Tradern immer im Fokus steht. Diese Gesamtsituation eines großen Konzerns in Nöten, der mit bildlich hochgekrempelten Ärmeln gegen die Misere ankämpft, ist nahezu ein Garant dafür, dass die am Freitag ausgebliebene Trendentscheidung nicht auf Dauer ausbleiben wird.

Die Eckdaten für 2023 waren im Rahmen von vorläufigen Zahlen bereits vorgelegt worden, wichtig war am Freitag also vor allem, wie der Chemiekonzern die Lage 2024 sieht: Kommt endlich die 2023 erhoffte, aber ausgebliebene Belebung von Nachfrage und Preisen?

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur BASF Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Zumindest erwartet BASF keine Besserung in einer Größenordnung, wie man sie sich für einen umgehenden und nachhaltigen Ausbruch der Aktie nach oben hätte wünschen müssen. Den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sieht das Unternehmen für das laufende Jahr zwischen 8,0 und 8,6 Milliarden Euro, die Prognosen der Analysten lagen im Schnitt fast genau in der Mitte dieser Range. Zugleich meldete BASF ein Sparprogramm für den Hauptstandort Ludwigshafen, das Kosten von einer Milliarde Euro einsparen soll.

Das klingt in der Tat nach einem aktiven Dagegenhalten. Nur dürfte sich so mancher Trader gefragt haben, ob es da nicht sinnvoll gewesen wäre, die hohe Dividende von 3,40 Euro zu kürzen, wie es beispielsweise Bayer als Maßnahme gegen die Krise tut. Immerhin gehen da ganze drei Milliarden Euro an die BASF-Aktionäre, das Dreifache dessen also, was man mit Sparmaßnahmen in Ludwigshafen erreichen will.

Dieses „einerseits, andererseits“ führte dazu, dass der Handelstag trotz hoher Schwankungen und äußerst hohen Umsätzen ausging wie das Hornberger Schießen. Aber wenn man sieht, dass die Aktie dadurch im Bereich der 200-Tage-Linie blieb und die Ankerpunkte für einen Ausbruch mit der Zone 49,58/49,85 Euro auf der Oberseite und 43,50 Euro auf der Unterseite in Reichweite bleiben, wird klar:

Hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, der Ausbruch ist, wenngleich am Freitag erst einmal offen blieb, in welche Richtung er führen wird, nur aufgeschoben.

Quellenangaben: Bilanz 2023 und Ausblick 2024, 23.02.2024:
https://www.basf.com/global/de/media/news-releases/2024/02/p-24-131.html

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Vorherige Analysen der BASF Aktie

Bis Mitte Dezember sah es wieder gut aus für die BASF-Aktie. Der Abwärtstrendkanal war überwunden, Hoffnung dominierte den Handel. Doch jetzt ist sie wieder drin in diesem Abwärtstrend … und die am Freitag vorab gelieferten 2023er-Zahlen zementierten das noch.

Wenn man mit schlechten Ergebnissen rechnet und eine Aktie im Vorfeld so weit gefallen ist, dass man unterstellen könnte, dass da schon eine Art „Worst Case“ eingepreist ist, können auch schwache Ergebnisse zu steigenden Kursen führen. Zum einen, weil diejenigen, die darauf gesetzt hatten, dann mit dem Erreichen ihres Ziels die zuvor leer verkauften Aktien zurückkaufen und damit den Kurs stützen. Zum anderen, weil kräftig gefallene Kurse immer Anleger anlocken, die eine solche Aktie als „billig“ und damit als kaufenswert einstufen.

Aber auch, wenn die BASF-Aktie eingangs des Freitags im Plus startete, nachdem der Chemiekonzern zuvor die noch nicht testierten Vorab-Ergebnisse des abgelaufenen Geschäftsjahres vorlegte: Ein „es hätte schlimmer kommen können“ blieb da wohl doch zu vielen im Hals stecken. Denn ob Umsatz oder Gewinn, die Ergebnisse lagen so schwach, dass selbst diejenigen, die bewusst weniger erhofft hatten als das Unternehmen selbst und die Analysten, keinen Grund sahen, ausgerechnet jetzt zuzugreifen.

Der Umsatz lag laut diesen vorläufigen Zahlen bei 68,9 Milliarden Euro, 2022 hatte man noch 87,32 Milliarden erzielt. BASF selbst hatte zuletzt eine Range von 73 bis 76 Milliarden als Ziel kommuniziert, die Analysten hatten im Schnitt 70,5 Milliarden erwartet.

Der um Sonderfaktoren bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) kam mit 3,81 Milliarden herein, die Analysten hatten zuvor im Schnitt mit 3,9 Milliarden gerechnet, das konzerneigene Ziel von BASF hatte bei 4,0 bis 4,4 Milliarden gelegen.

Expertenmeinung: Diese Zahlen machten auch den Optimisten deutlich, wie heftig der Nachfragerückgang 2023 ausgefallen war … und dass die eigentlich ja bereits für Sommer 2023 erhoffte Belebung auch im vierten Quartal nicht gekommen ist. Zwar ist offen, wie BASF das angelaufene Geschäftsjahr einschätzt, das wird man wohl erst Ende Februar im Rahmen der offiziellen Ergebnisse zum vierten Quartal erfahren. Aber in der Branche insgesamt tönt man zur Zeit noch durchweg in Moll, so dass die wenigen, die in der Hoffnung auf baldige Besserung dachten, es könnte trotzdem ein Ruck durch die Trader gehen, wenn der Kurs diese Zahlen mit einem Plus beantwortet, zum Handelsende überrannt wurden.

BASF Aktie: Chart vom 19.01.2024, Kurs 43,05 Euro, Kürzel: BAS | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
BASF Aktie: Chart vom 19.01.2024, Kurs 43,05 Euro, Kürzel: BAS | Quelle: TWS

Charttechnisch war die Lage für eine Hoffnungsrallye auch eher ungünstig, denn da hätte viel gelingen müssen, um ein bullisches Signal zu generieren. Dafür hätte die BASF-Aktie die gerade erst zu Wochenbeginn gebrochene Kreuzunterstützung aus Oktober-Aufwärtstrendlinie, dem November-Hoch, der zuvor überbotenen mittelfristigen Abwärtstrendlinie und der 200-Tage-Linie zurückerobern müssen. Aber diese Zone liegt zwischen 44,90 und 45,45 Euro … zu weit weg für die zögerlichen Käufe.

Am Ende drehte die Aktie wieder ins Minus … und zementierte dadurch den Rückfall in den alten Abwärtstrendkanal. Die nächste Supportlinie läge jetzt bei 42,30 Euro – und die liegt nahe genug, um schon jetzt, nach dem Abwärts-Schwenk des Freitags, als gefährdet gelten zu können. Darunter ginge es gleich um das bei 40,25 Euro gelegene 2023er-Jahrestief. Was bleibt, ist im Fall BASF die ernüchternde Erkenntnis: Schlimmer geht immer.

Quellenangaben:
Vorab-Ergebnisse 2023, 19.01.2024: https://www.basf.com/global/de/media/news-releases/2024/01/p-24-107.html.
Analysten-Kursziele: https://www.basf.com/global/de/investors/share-and-adrs/analysts/analysts-estimations.html

Zum Jahresende hatte BASF erheblich Boden gutgemacht, aber seit Jahresbeginn wird die Aktie massiv abgegeben. Eine kräftige Kurziel-Senkung am Dienstag tat ihr Übriges, um den Kurs zu drücken, der jetzt eine Schlüssel-Unterstützung erreicht hat. Kann die halten?

Das kann sie, aber man täte wohl gut daran, das nicht als sicher vorauszusetzen. Denn das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt auf Basis der unternehmenseigenen Übersicht (siehe die Verlinkung unten) mit 48 Euro nicht so viel höher als der derzeitige Kurs, dass das alleine ausreichen würde, um die pünktlich zum Start des neuen Jahres begonnenen Abgaben zu stoppen und die Käufer zu mobilisieren.

BASF Aktie: Chart vom 09.01.2024, Kurs 45,51 Euro, Kürzel: BAS | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
BASF Aktie: Chart vom 09.01.2024, Kurs 45,51 Euro, Kürzel: BAS | Quelle: TWS

Es waren die Analysten bei Bernstein Research, die ihr Ziel für BASF von 45 auf 39 Euro nach unten nahmen und von „Neutral“ auf „Untergewichten“ abstuften. Das sorgte gestern für erneuten Druck und dafür, dass die Aktie dadurch auf die Schlüssel-Supportzone zwischen 44,30 und 45,60 Euro zurücksetzte, die aus der Oktober-Aufwärtstrendlinie, der oberen Begrenzung des Mitte Dezember nach oben verlassenen Abwärtstrendkanals, dem November-Hoch und der 200-Tage-Linie besteht. Ein Kursziel unterhalb des 2023er-Tiefs der Aktie, das wirkt natürlich wie Wasser auf die Mühlen der Bären, aber es gäbe durchaus Argumente, die dafür sprächen, dass das Abwärtspotenzial der BASF-Aktie überschaubar bleibt und dieser Unterstützungsbereich hält:

Expertenmeinung: Denn immerhin hatten die am 31.10. vorgelegten Ergebnisse des dritten Quartals auch Lichtblicke zu bieten. Nicht beim Blick zurück, aber bei dem nach vorne. Denn BASF hatte da die bestehende 2023er-Prognose bestätigt und darauf hingewiesen, dass man Ansätze einer Belebung beobachte und man im Lauf des vierten Quartals mit einer Stabilisierung der Produktion rechne. Das ist zwar nicht gerade üppig, aber in einem Umfeld, in dem der massive Abstieg der Aktie andeutet, dass nicht wenige bereits einen „Worst Case“ einkalkuliert haben, war das genug, um im November und Dezember für Käufe zu sorgen, die stark genug waren, um den Abwärtstrendkanal zu überwinden.

Darüber hinaus waren die Experten zu Jahresbeginn keineswegs alle so bärisch wie Bernstein Research. In den Tagen zuvor hoben gleich drei Analysten ihre Kursziele für BASF an. Zwar wertete nur die UBS mit „Kaufen“ und hob das Ziel von 55 auf 59 Euro an, während Jefferies (41 Euro, Untergewichten) und Stifel (47 Euro, Halten) deutlich weniger positiv daherkamen. Aber man würde genug Daumen finden, die nicht gesenkt sind, um zu erwägen, die Aktie nach diesem kräftigen Rücksetzer zum Jahresstart einzusammeln.

Doch wie gesagt: Das heißt nur, dass es Argumente gäbe, die dazu führen, dass diese Unterstützungszone zwischen 44,30 und 45,60 Euro halten kann, sie muss es nicht. Es wäre daher auf jeden Fall zu überlegen, erst dann über einen Long-Trade nachzudenken, wenn die Aktie wieder angezogen und diese Zone mit Schlusskursen über 48 Euro glaubhaft verteidigt hat.

Quellenangaben: Analysten-Kursziele:
https://www.basf.com/global/de/investors/share-and-adrs/analysts/analysts-estimations.html

Im Bemühen von BASF, sich von der Öl- und Gas-Tochter Wintershall DEA zu lösen, gab es am Donnerstag Fortschritte. Der Markt reagierte, aber der zeitweise stattliche Kursanstieg ging am Handelsende verloren, denn noch ist man nicht da, wo die Anleger BASF sehen wollen.

Das Ziel ist, die für BASF nicht nur wegen des negativen Umweltaspekts und der Russland-Abhängigkeit problematische Energiesparte Wintershall DEA loszuschlagen. Die gestrige adhoc-Meldung wirkte, als sei das jetzt gelungen, aber wer genauer hinsah, erkannte: Nein, das ist es nicht, vollzogen wird hier erst einmal nur eine Art Ringtausch.

Die beiden Anteilseigner an Wintershall DEA, BASF und LetterOne, übertragen das Förder- und Produktionsgeschäft an die britische Harbour Energy. Die zahlt dafür an die beiden Vorbesitzer in bar 2,15 Milliarden US-Dollar und neu ausgegebene Aktien, durch die BASF zu 39,6 Prozent Teilhaber von Harbour Energy wird. Irgendwie hat man somit Wintershall DEA also immer noch im Portfolio.

BASF machte zwar in der adhoc-Meldung klar, dass man damit Möglichkeiten hat, diese Beteiligung in einem weiteren Schritt abzustoßen, weil Harbour Energy börsennotiert ist, so dass BASF seinen Aktienanteil verkaufen könnte. Aber darüber hinaus umfasst diese Vereinbarung nicht die gesamte Wintershall DEA, sondern nur den Bereich Förderung und Produktion. Und mehr noch: Nicht nur die Hauptverwaltung von Wintershall DEA ist nicht in die Vereinbarung eingeschlossen, auch nicht das Geschäft mit Russland-Bezug. Was bedeutet:

Expertenmeinung: Die Sache ist in Bewegung gekommen, aber aus der Hoffnung, jemand werde einfach das Gesamtpaket übernehmen und für BASF ist die Sache vom Tisch, wird so nichts. Das dürfte ein Grund sein, weshalb die anfänglich kräftig angezogene Aktie ihren Gewinn am Ende des Tages komplett wieder abgab.

Der andere ist, dass Wintershall DEA ja nur eine von zwei Baustellen ist. Die Nachfrageschwäche im klassischen Chemiegeschäft ist die zweite, und da ist bislang noch keine entscheidende Verbesserung der Lage ruchbar geworden. Zugleich hatte die BASF-Aktie aber Hand in Hand mit dem DAX seit Ende Oktober eine Hoffnungs-Rallye aufs Parkett gelegt, die schon einiges an Besserung der Lage vorwegnimmt. Das hat den Kurs zuletzt über die 200-Tage-Linie sowie aus dem keilförmigen Abwärtstrendkanal hinaus getragen. Aber jetzt wird eben die Luft dünner. Wir sehen im Chart:

BASF Aktie: Chart vom 21.12.2023, Kurs 48,47 Euro, Kürzel: BAS | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
BASF Aktie: Chart vom 21.12.2023, Kurs 48,47 Euro, Kürzel: BAS | Quelle: TWS

Der Kurs war zuletzt an die aus den Hochs der Monate April und Juni zusammengesetzte Widerstandszone zwischen 49,58 und 50,92 Euro gelaufen. Die eingangs positive Reaktion auf die Wintershall-Meldung trug die BASF-Aktie kurzzeitig in diese Zone hinein … und prompt wieder hinaus. Das könnte potenzielle Käufer abschrecken, zumal der Kurs aus markttechnischer Sicht recht heiß gelaufen ist, daher:

Die gestrige Meldung brachte einen Schritt in die richtige Richtung, das Ziel scheint aber noch recht weit entfernt. Daher wäre es sinnvoll, dem Braten in Sachen weiteren Aufwärtspotenzials erst zu trauen, wenn BASF die Widerstandszone, an der es gestern erst einmal nicht weiter ging, auch wirklich bezwungen hat. Und idealerweise mit dem Rückenwind weiterer Meldungen in Richtung des Weges zurück zu alter Stärke.

Quellenangaben:
adhoc-Meldung zum Zusammenschluss von Harbour Energy  Wintershall DEA, 21.12.2023:
https://www.basf.com/global/de/media/news-releases/2023/12/p-23-384.html

Für das Jahr 2023 bewegt sich die BASF-Aktie noch im unteren Viertel der Performance der 40 DAX-Aktien. Aber seit die Aktie Ende Oktober nach oben gedreht hat, schiebt sich der Kurs in Richtung Mittelfeld. Für eine echte Aufholjagd müssten die Käufer jetzt aber dranbleiben.

Die am 31. Oktober vorgelegten Ergebnisse des dritten Quartals waren schlecht, aber sie waren auch nicht besser erwartet worden. Außerdem besteht die Chance, den Verlustbringer des Konzerns, den Öl- und Gasproduzenten Wintershall DEA, womöglich bald verkaufen zu können. Die in Angriff genommenen Sparmaßnahmen sollen bis einschließlich 2026 1,1 Milliarden Euro an Kosten sparen. Und für das vierte Quartal wurde angedeutet, dass eine Stabilisierung der Produktion erwartet wird. Das wirkte, als wäre eine Bodenbildung im Gange.

Das ist zwar sehr gut möglich. Aber man kann natürlich noch nicht absehen, wann aus einer Stabilisierung auf unerfreulich niedrigem Niveau eine nachhaltige Belebung bei Umsatz und Gewinn wird. Was man bislang bei den Bullen auf der Haben-Seite vorfindet, ist also neue Hoffnung, aber noch keine neuen, positiven Fakten. Nichtsdestotrotz weiß man, dass Hoffnung eine Aktie weit tragen kann … zwei Dinge vorausgesetzt:

Expertenmeinung: Erstens darf die Nachrichtenlage jetzt keinen neuen Tiefschlag liefern, der diesen Eindruck, dass man mittlerweile die Talsohle erreicht hat, konterkariert. Zweitens muss der Trend der Aktie positiv bleiben. Denn kippt die Aktie, kippen Hoffnungen gerne umgehend hinterher. Daher wäre es gerade in einem ansonsten kräftig zulegenden Gesamtmarkt jetzt wichtig, charttechnische Hürden zu überwinden, bevor die Zweifel zurückkehren. Und an einer solchen Hürde ist BASF aktuell angelangt.

Die BASF-Aktie bewegt sich seit Jahresbeginn in einem leicht keilförmigen Abwärtstrendkanal. Aus dem ist der Kurs noch nicht hinausgekommen. Und genau das müsste jetzt gelingen, je früher, desto besser. Positiv ist, dass der Kurs am unteren Ende des Kanals nach oben drehte und in bislang zwei Aufwärts-Schüben an die 200-Tage-Linie vorgedrungen ist, ohne dabei bereits markttechnisch überkauft zu sein. Aber damit ist die Aktie eben nur an, nicht über die Hürden gelaufen, deren Überwinden einem Befreiungsschlag gleichkäme.

BASF Aktie: Chart vom 11.12.2023, Kurs 45,43 Euro, Kürzel: BAS | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
BASF Aktie: Chart vom 11.12.2023, Kurs 45,43 Euro, Kürzel: BAS | Quelle: TWS

Es geht um den Doppel-Widerstand aus 200-Tage-Linie und der oberen Begrenzung des Abwärtstrendkanals im Bereich 45,50 zu 46,30 Euro. Schafft die BASF-Aktie den Sprung darüber, würden die Bäume zwar nicht gleich in den Himmel wachsen, der nächste Widerstand würde bereits bei knapp 49,60 Euro in Form des Juli-Hochs warten. Und das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt momentan bei 48,30 Euro, das könnte ebenso bremsen, wenn der Kurs Richtung 50 Euro liefe wie die Erkenntnis, dass dann der Hoffnung langsam auch mal positive Fakten nachgereicht werden sollten.

Aber wenn die Aktie unter diesem Doppel-Widerstand deutlicher nach unten abdrehen sollte, wäre es eben gleich vorbei mit der Hoffnung, daher wären die Bullen jetzt gefordert, den Erhalt ihrer Chance selbst zu sichern.

Quellenangaben: Ergebnis 3. Quartal, 31.10.2023:
https://www.basf.com/global/documents/de/news-and-media/publications/reports/2023/BASF_Quartalsmitteilung_03-2023.pdf.assetdownload.pdf

Analysten-Kursziele:
https://www.basf.com/global/de/investors/share-and-adrs/analysts/analysts-estimations.html

Das Ergebnis des dritten Quartals bei BASF war eigentlich kein Grund zur Freude. Trotzdem legte die Aktie am Dienstag kräftig zu. Allerdings stellt sich die Frage: Waren das nur Gewinnmitnahmen des bärischen Lagers oder ist das bereits die Basis einer Aufwärtswende?

Das Ergebnis an sich war schlecht. Dass man es positiv aufnahm, dürfte daran gelegen haben, dass man nicht mit mehr gerechnet hatte und es immerhin mit Blick auf die Zukunft kleine Hoffnungsschimmer zwischen den Zeilen gab.

Der Umsatz des Sommerquartals war miserabel. Mit den im dritten Quartal erreichten 15,7 Milliarden Euro lag er weit unter den 21,9 Milliarden des Vorjahres. Und der Gewinn noch weiter. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) fiel von 1,348 Milliarden im Vorjahr auf jetzt 575 Millionen. Und netto stand sogar nach einem Gewinn von 909 Millionen ein Jahr zuvor ein Verlust von 249 Millionen Euro zu Buche. Der so nicht erwartet worden war, die Analysten hatten im Schnitt mit +282 Millionen gerechnet. Trotzdem stieg die Aktie. Wieso?

Expertenmeinung: Der Nettoverlust basierte auf Verlusten des Öl- und Gasproduzenten Wintershall DEA. Ein Unternehmen, das BASF verkaufen will, was bislang aber noch nicht über die Bühne ist. Hinzu kamen Kosten für Restrukturierungen, die eben erst einmal Geld kosten, bevor sie mittelfristig Geld sparen. Da tauchten dann auch die ersten „Silberstreifen“ auf: BASF kommunizierte, dass man in Bezug auf die aktuellen Maßnahmen gegen die Misere bis einschließlich 2026 mit Einsparungen von 1,1 Milliarden Euro rechne.

Darüber hinaus wurde immerhin die bestehende 2023er-Prognose bestätigt, wenngleich man bei der bekannten Spanne von 73 bis 76 Milliarden Euro Umsatz und einem EBIT zwischen 4,0 und 4,4 Milliarden jetzt nur noch das untere Ende der Spannen anpeilt.

Und im Bericht wurde darauf hingewiesen, dass die Verkaufspreise zwar derzeit auch in China niedrig seien, aber eine deutliche Belebung zu sehen sei. Darüber hinaus hieß es, dass man im laufenden Quartal mit einer Stabilisierung der Produktion rechnet.

All das klingt nach einer Bodenbildung, warum, dürften sich einige gedacht haben, nicht auch bei der Aktie? Und in der Tat sehen wir das im Kursbild. Die BASF-Aktie drehte am unteren Ende des leicht keilförmigen Abwärtstrendkanals, der mit der Supportlinie bei 40,15 Euro eine Kreuzunterstützung bildet, erst einmal nach oben. Aber noch muss man das „erst einmal“ dick unterstreichen, denn:

BASF Aktie: Chart vom 31.10.2023, Kurs 43,53 Euro, Kürzel: BAS | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
BASF Aktie: Chart vom 31.10.2023, Kurs 43,53 Euro, Kürzel: BAS | Quelle: TWS

An der innerhalb des Trendkanals verlaufenden, Ende Juli etablierten Abwärtstrendlinie blieben die Käufer gestern erst einmal hängen. Und selbst wenn diese erste Hürde genommen würde, es folgen weitere. Direkt darüber wartet die markante Widerstandszone 44,04 zu 44,82 Euro. Und auch die zu bezwingen würde noch nicht freie Bahn nach oben bedeuten, denn mittelfristig entscheidend ist der Doppel-Widerstand aus der 200-Tage-Linie und der oberen Begrenzung des Abwärtstrendkanals bei 46,60 zu 47,15 Euro. Erst, wenn die Aktie aus diesem mittelfristigen Abwärtstrend heraus wäre, wäre sie bullisch. Was wir gestern gesehen haben, ist ein Indiz dafür, dass man hier kurzfristig nicht bärisch sein müsste, aber die Wende ist es nicht!

Quellenangaben: Ergebnis 3. Quartal, 31.10.2023:
https://www.basf.com/global/documents/de/news-and-media/publications/reports/2023/BASF_Quartalsmitteilung_03-2023.pdf.assetdownload.pdf

Analysten-Kursziele:
https://www.basf.com/global/de/investors/share-and-adrs/analysts/analysts-estimations.html