Das letzte Quartal war eines der besten der Firmengeschichte. Die Adva Aktie geht durch die Decke. Was ist da los und ist das nachhaltig?
Kollaps und Rallye
Adva Optical ist ein Telekomausrüster und vor allem im Bereich Übertragungstechnik tätig. Damit können moderne Hochgeschwindigkeitsnetze kostengünstig und intelligent betrieben werden.
Zuletzt hatte ich vergangenen Februar vor der Aktie gewarnt: Adva Optical: Droht der Kollaps?
Tatsächlich kollabierte der Kurs anschließend in weniger als 20 Handelstagen von 7,10 auf 3,89 Euro.
Doch seitdem sind einige Monate vergangen. Die jüngsten Quartalszahlen kommen gut an, die Aktie ist gefragt.
Grund genug, um die Lage neu zu sondieren.
Wie läuft es aktuell?
Auf die langfristige Unternehmensentwicklung bin ich in der zuvor verlinkten Analyse ausführlich eingegangen.
Die Performance ist bestenfalls mittelprächtig, daher steigt die Aktie auch nicht und läuft seit bald 20 Jahren seitwärts.
An dieser Stelle kann man sich als Investor in der Regel verabschieden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es nahezu nie vorkommt, dass sich die wirtschaftliche Lage bei derartigen Unternehmen nachhaltig und dauerhaft verbessert.
Die jüngere Vergangenheit sieht nicht viel besser aus. Seit 2016 ist der Umsatz rückläufig, der Gewinn sogar seit 2015. Das Ergebnis ist von 0,55 auf 0,14 Euro je Aktie eingebrochen.
Dementsprechend hilft ein starkes Quartal wenig und in diesem Kontext ist auch der für dieses Jahr erwartete Gewinn von 0,33 Euro je Aktie nicht überzeugend.
Wie kam es zum Gewinnsprung?
Den Bullen bleibt nur, die Augen vor all diesen Fakten zu verschließen und darauf zu verweisen, dass die Aktie mit einem KGV von 23 nicht astronomisch hoch bewertet ist und die Unternehmensentwicklung – zumindest derzeit – in die richtige Richtung zeigt. Prinzip Hoffnung.
Bisher wurden aber nur vorläufige Zahlen zu Q4 vorgelegt. Auf dieser Basis ist eine realistische Einschätzung der aktuellen Lage gar nicht möglich.
Denn bisher wissen wir nur, dass der Umsatz im Geschäftsjahr um 1,5% und das Ergebnis um 36% gestiegen sind, aber nicht warum.
Die detaillierten Zahlen aus den ersten drei Quartalen geben jedoch einen gewissen Aufschluss, warum der Gewinn gestiegen ist.
Das Bruttoergebnis ist in diesem Zeitraum nur leicht gestiegen. Der Gewinnsprung war vor allem auf Ausgabenkürzungen in den Bereichen Forschungs- und Entwicklung sowie Vertrieb- und Marketing zurückzuführen.
Chart
Die Aktie ist übergeordnet neutral bis bärisch, der langfristige Abwärtstrend ist intakt.
Gleichzeitig hat die Aktie aber auch einen mittelfristigen Aufwärtstrend ausgebildet und mit dem Sprung über 7,20 Euro ein Kaufsignal ausgelöst. Das Problem ist nur, dass das Kursziel bei 7,80 Euro bereits abgearbeitet wurde und sich der Wert somit im Niemandsland befindet.
Den Bullen hilft nur ein Ausbruch über 7,80 Euro. Dann wäre der Weg in Richtung 8,40 Euro frei. Knapp unter 9,00 Euro verläuft der langfristige Abwärtstrend, der eine schwere Hürde darstellt.
Solange die Aktie nicht über 7,80 Euro ausbricht, droht jederzeit ein Rückfall auf 7,20 Euro. Darunter muss ein Rücksetzer in den Bereich zwischen 6,80 und 6,50 Euro eingeplant werden.

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