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Visa hat wie gewohnt die Erwartungen übertroffen, stellt Investoren aber trotzdem vor die Frage: Ist die Aktie inzwischen überbewertet?
Es grenzt an Raubrittertum
Visa ist der weltweite Marktführer für Kreditkarten und gehört zu den profitabelsten Unternehmen unseres Planeten.
Die operative Marge liegt bei sagenhaften 67 %, es grenzt schon fast an Raubrittertum.
Das größte Problem des Unternehmens ist, dass man gar nicht weiß, wohin mit all dem Geld. Da das Geschäft nicht kapitalintensiv ist, organisch wächst und man in der Vorstandsetage klug genug ist, um keine unsinnigen Übernahmen zu tätigen, bleibt einem nur, ständig Aktien zurückzukaufen.
All das geschieht nicht zum Leidwesen der Anleger, denn die können sich über satte Gewinne freuen.
Langfristig hat die Aktie den Markt um Längen geschlagen. Wer beispielsweise seit 10 Jahren an Board ist, konnte in dieser Zeit eine annualisierte Rendite von 18,5 % einfahren und hat sein Geld mehr als verfünffacht.
In ähnlicher Weise dürfte sich das fortsetzen und daher gibt es auch kaum ein Unternehmen, zu dem ich mich seit 2018 (seitdem ich bei LYNX bin -> Depot eröffnen) öfter positiv geäußert habe als zu Visa.
Die Aktie ist auch seit Tag 1 im Musterdepot auf Stock3 (Klick) und derzeit 168 % im Plus.
Keine Überraschungen, nur Gewinne
Am 23. April hat Visa die Zahlen zum zweiten Quartal vorgelegt und die sehen im Endeffekt wie immer aus.
Das Transaktionsvolumen kletterte um 8 % und die grenzübergreifenden Transaktionen um 16 %.
Der Umsatz konnte um 10 % gesteigert werden, das Ergebnis um 17 % und der Gewinn je Aktie um 20 %.
Der Gewinn lag mit 2,51 je Aktie über den Erwartungen von 2,44 USD. Der Umsatz übertraf mit 8,80 Mrd. die Analystenschätzungen von 8,60 Mrd. USD ebenfalls.
Nachdem man über 40-mal infolge die Erwartungen übertroffen hat, ist das keine große Überraschung mehr.
Für die meisten Unternehmen wären die Zahlen ein Grund zur Freude, für Visa ist es Business as usual.
Für das kommende Quartal stellt man ein Umsatzplus im niedrigen zweistelligen Prozentbereich („low double-digit“) in Aussicht, also etwas mehr als 10 %.
Beim Gewinn hat man eine ganz spezielle Formulierung gewählt und stellt einen Anstieg im „high end of low double-digit“ in Aussicht.
Ich habe keine Ahnung, wie man das übersetzen soll, ohne dass einige Deutschlehrer versterben – der Gewinn soll jedenfalls stärker steigen als der Umsatz.
So schätzt Visa das Verhalten der Verbraucher ein
Visa zufolge ist das Konsumverhalten stabil, die Daten des Unternehmens sprächen für keine nennenswerte Veränderung des Konsumverhaltens.
(„See relatively stable volumes in the U.S. across credit and debit; Consumer spend across all segments from low to high spend has remained relatively stable; Our data does not indicate any meaningful behavior change across consumer segments“)
In den USA kam es im zweiten Quartal zu einer Belebung, außerhalb der USA zu einer leichten Abkühlung. Daraus lassen sich entsprechende Rückschlüsse ziehen, konjunkturell sieht es in den Staaten aktuell vergleichsweise gut aus.
Das könnte auch einer der Gründe dafür sein, warum die Inflation dort langsamer sinkt als in den meisten anderen Ländern.
Derzeit wird erwartet, dass Visa den Gewinn in diesem und dem kommenden Jahr jeweils um 13 % steigern wird.
Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es noch eine Ecke mehr wird.
Visa kommt demnach auf eine forward P/E von 27,7. In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 32.
Aus dieser Warte wäre demnach noch Spielraum.
Sollte die Bewertung bis Ende des Jahres wieder auf dieses Niveau steigen, ergibt sich daraus ein Kursziel von 317,76 USD.
Größere Rücksetzer könnten sich demnach als Gelegenheit herausstellen.
Fällt die Aktie jetzt unter 270 USD, könnte das eine Korrektur in Richtung 250 USD oder bis zum Aufwärtstrend nahe 240 USD einleiten.
Für antizyklische Investoren wäre das ein interessantes Kursniveau.
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