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Der Umsatz von Tesla stagniert seit 5 Quartalen, der Gewinn ist rückläufig. Wird jetzt jeder zehnte Mitarbeiter vor die Türe gesetzt?
Der Konkurrenzdruck steigt unaufhörlich
Bei Tesla könnte es wahrlich besser laufen als es derzeit der Fall ist. Nicht nur die alten Autobauer wie Toyota oder Volkswagen haben inzwischen eine Vielzahl an Konkurrenzprodukten auf den Markt gebracht, in den letzten Jahren sind etliche Elektro-Startups entstanden.
Einige von ihnen stellen inzwischen hunderttausende Autos im Jahr her und drängen mit deutlich niedrigeren Preisen auf den Markt.
Darunter beispielsweise Li Auto, Rivian, Nio, XPeng und Lucid, doch das ist nur die Spitze des Eisbergs.
Das jüngste Beispiel ist der Smartphone-Hersteller Xiaomi:
Erste Autos von Xiaomi laufen vom Band: 140.000 Vorbestellungen
Der SU7 von Xiaomi sieht wie ein Porsche-Klon aus, beginnt preislich aber bei 27.600 Euro.
BYD ist die Nr. 1
Der eigentliche Gigant der Branche ist inzwischen aber ohnehin BYD. Die Chinesen haben Tesla Ende vergangenen Jahres überholt und sind jetzt der weltweit größte Hersteller von Elektroautos.
Und während Tesla mit allerlei Problemen zu kämpfen hat, expandiert BYD in rasantem Tempo:
Hang Seng stürzt um 50% ab – Zeit, in BYD zu investieren?
Die zunehmende Konkurrenz bereitet Tesla immer größere Schwierigkeiten, denn für die US-Amerikaner ist China der wichtigste Markt. Das Unternehmen selbst macht im Quartalsbericht keine genauen Angaben, man muss sich die Absatzzahlen mühevoll „zusammensuchen“.
Tesla produziert nicht nur einen bedeutenden Teil seiner Fahrzeuge im Reich der Mitte, sondern verkauft sie auch dort. Schätzungen zufolge dürfte fast ein Drittel des Konzernumsatzes auf China entfallen.
Doch während die Absatzzahlen von BYD und anderer lokaler Hersteller stetig steigen, stagniert Tesla weitgehend.
Daher arbeitet man mit Hochdruck daran, die Kosten zu senken und das gelingt auch (Shareholder Deck Seite 10). Ob man die Lücke zu den chinesischen Anbietern jedoch schließen kann, ist fraglich.
Tesla senkt Preise – bringt nur leider nichts
Darüber hinaus verdient man nicht mehr, wenn man die Produktionskosten für ein Fahrzeug um 2.000 Dollar reduzieren kann, den Verkaufspreis aber um 1.000 – 10.000 Dollar senken muss (Artikel bei cars.com).
Ferner scheinen die Preissenkungen nicht zu helfen. Der Umsatz im Autogeschäft stagniert inzwischen weitgehend.
In den letzten fünf Quartalen wurde jeweils ein Umsatz zwischen 19,6 und 21,6 Mrd. USD erzielt, die Kosten sind jedoch kontinuierlich gestiegen.
Der operative Cashflow ist im letzten Geschäftsjahr um 10 % auf 13,3 Mrd. USD gesunken und der freie Cashflow sogar um 42 % auf 4,36 Mrd. USD.
Das operative Ergebnis ist von 4,07 auf 3,12 USD je Aktie gesunken und im laufenden Geschäftsjahr wird ein weiterer Rückgang um 13 % auf 2,70 USD je Aktie erwartet.
Hinzu kommt die anhaltende Verwässerung der Aktienbasis. Im letzten Jahr ist die Zahl der ausstehenden Aktien um 44 Millionen Stück gestiegen.
Beim derzeitigen Kurs haben die Papiere einen Wert von 7,52 Mrd. USD.
Die Fans von Tesla werden mich nach diesem Artikel verteufeln, aber man kann und muss sich die Frage stellen, wie groß der realwirtschaftliche Gewinn von Tesla in Anbetracht dieser Tatsachen ist.
Tesla plant drastische Maßnahmen: Verliert jeder zehnte Mitarbeiter seinen Job?
Tesla muss dringend wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren oder sich neu erfinden, zum Beispiel durch Energieherstellung und Speicherung, Robotik oder das Servicegeschäft.
Denn für das Automobilgeschäft werden die Rahmenbedingungen in Zukunft nicht besser werden. Dabei handelt es sich wahrscheinlich nicht nur um ein vorübergehendes Problem, die Zahl der günstigen Tesla-Alternativen ist einfach zu groß.
Presseberichten zufolge plant Tesla einen massiven Personalabbau, jeder zehnte der 140.000 Mitarbeiter könnte seinen Job verlieren.
Besonders stark betroffen sei die Gigafactory in Texas, wo die Produktion des Cybertrucks heruntergefahren wird und 20 % der Arbeitsplätze wegfallen sollen.
Eine offizielle Pressemitteilung des Unternehmens sucht man bisher vergebens. Entlassungen wären in der aktuellen Lage aber keine Überraschung. Den Berichten zufolge habe Musk die Kündigungen damit begründet, dass Posten in einigen Bereichen doppelt besetzt sind.
Kurzfristig werden die Entlassungen zu einer Verbesserung der Profitabilität führen, doch es zeigt auch eindeutig, dass die Geschäfte nicht mehr so rund laufen, wie es einst der Fall war.
Die Wachstumsgeschichte könnte ein Ende gefunden haben. Nochmal: Der Umsatz von Tesla stagniert inzwischen seit 5 Quartalen. Selbst im Schlussquartal zeigte sich kaum eine Belebung.
Beides hat es so noch nie gegeben. Für Tesla ist das eine komplett neue Situation.
Die Aktie ist übergeordnet klar bärisch und bewegt sich in einem übergeordneten Abwärtstrend.
Fällt Tesla jetzt per Wochenschluss unter 163 USD, muss mit einer Ausdehnung der Korrektur in Richtung 150 – 152 USD gerechnet werden. Darunter wäre sogar der Weg in Richtung 125 oder 108 – 110 USD frei.
Es wäre aber auch gut möglich, dass die Entlassungen eine kurzfristige Erholung einleiten. Über 175 USD wären Kursgewinne bis in den Bereich 200 – 210 USD denkbar.
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