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Das 2023er-Ergebnis kannten die Akteure bereits seit Mitte Februar. Was jedoch offen blieb: Wie schätzt Nordex das Jahr 2024 ein? Das wurde gestern mitgeteilt – und die Anleger waren davon angetan. Die Wende ist das allerdings noch nicht … zumindest in Bezug auf die Aktie.
Der Windkraftanlagenbauer hatte 2023 operativ knapp wieder die „schwarze Null“ erreicht, netto hingegen stand ein Verlust von 290 Millionen Euro zu Buche. Nicht gerade erfreulich, aber zu erwarten. Nordex hatte in den vergangenen Jahren mit verschiedenen Widerständen zu kämpfen, beginnend mit den Corona-Einschränkungen über die Materialengpässe hin bis zu durch die Inflation markant gestiegenen Preisen. Das führte auch dazu, dass Aufträge zu „Draufzahl-Geschäften“ wurden, d. h. Nordex machte mit der Ausführung eingegangener Aufträge Verlust. Diese „Minus-Jobs“ sind aber mittlerweile Vergangenheit. Das führte 2023 dazu, dass man operativ wieder profitabel wurde. Und 2024?
Nordex plant, wie gestern gemeldet, mit einem Anstieg des Umsatzes in den Bereich zwischen 7,0 und 7,7 Milliarden Euro nach 6,5 Milliarden im Vorjahr. Die 2023 eine Winzigkeit über der Nulllinie gelegene Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA-Marge) sieht man 2024 bei zwei bis vier Prozent. Käme es so, würde das einen soliden operativen Gewinn bringen, auf dessen Basis die Aktie derzeit als noch günstig einzuordnen wäre. Dass der Kurs als Reaktion auf diese Unternehmensprognose gute neun Prozent zulegte zeigt zwar, dass nicht wenige Akteure das auch so sehen. Aber die Wende ist das eben noch nicht.
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Expertenmeinung: Da ließe sich wohl der Spruch „gebranntes Kind scheut das Feuer“ benutzen. Man hatte in den vergangenen Jahren schon oft gedacht, dass der Weg hin zu deutlich höheren Gewinnmargen unumkehrbar und frei sei, aber irgendwas kam bislang eben doch dazwischen, seien es Corona, Materialengpässe oder die Inflation. Hinzu kommt, dass man den Rahmenbedingungen mit Vorsicht begegnet:
Eine nicht zu unterschätzende Konkurrenz und unsichere politische Rahmenbedingungen, die sich weltweit jederzeit ändern können, all das führt dazu, dass man hier nicht wie bei so manch anderer Aktie (z. B. im KI-Bereich) einer rosigen Zukunft vorgreift, ohne dafür bereits Belege zu haben.
Daher wäre es sinnvoll erst einmal abzuwarten, ob die Nordex-Aktie dort durchkommt, wo sie am Donnerstag trotz dieses Anstiegs um 9,16 Prozent nicht durchkam. Konkret sind das zum einen die mittelfristige Abwärtstrendlinie und die 200-Tage-Linie, zum anderen die Hochs von Anfang Januar und Mitte Februar zwischen 10,60 und 10,90 Euro. Dieser markante Kreuzwiderstand war im Tageshoch bereits überboten worden, dann aber schloss die Aktie eben doch darunter. Das zeigt, dass nicht alle bereits davon überzeugt sind, dass die Wende sicher ist, in Sachen Gewinn wie in Sachen Aktienkurs gleichermaßen. Hier durch einen Ausbruch über diese Zone erst einmal ein handfestes Indiz dafür abzuwarten, dass die Optimisten doch in der Mehrzahl sind, wäre auf jeden Fall zu überlegen.
Quellen:
Ergebnis Geschäftsjahr 2023: https://ir.nordex-online.com/websites/Nordex/German/4500/news-details.html?newsID=2714421
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