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Mit einem Minus von 10,63 Prozent quittierten die Anleger die 2023er-Bilanz, vor allem aber den Ausblick auf 2024 beim Motorenhersteller Deutz. Statt eines Ausbruchs über eine wichtige Hürde ist für die Bullen jetzt Defensive angesagt, denn eine Schlüsselzone im Chart ist nahe.
Anfang März war der Widerstandsbereich um das 2023er-Hoch intraday schon überboten worden, am Ende kam man aber nicht durch. Doch die Aktie hielt sich hartnäckig an dieser bei 6,08 Euro wartenden Hürde, bereit, im Fall eines starken Ausblicks auf das laufende Jahr umgehend nach oben auszubrechen. Sie sehen es im Chart: Es kam anders.
Zwar wurde am Morgen versucht, die Aktie in die Gewinnzone zu heben, aber am späten Vormittag kam massiver Abgabedruck auf, der sich unter sehr hohen Umsätzen abspielte. Die Deutz-Aktie rutschte binnen einer Stunde um über 17 Prozent ab, bevor es gelang, den Kurs ein Stück über dem Tagestief zu stabilisieren und das Minus zum Handelsende dadurch zumindest ein wenig einzugrenzen.
Grundsätzlich wäre das eine mögliche Basis, dieses Minus noch weiter auszubügeln. Denn zum einen wurde so eine im Januar entstandene Aufwärts-Kurslücke geschlossen, zum anderen drehte die Aktie damit knapp über einer mittelfristig relevanten, charttechnischen Schlüsselzone, die aus der 200-Tage-Linie bei aktuell 4,76 Euro und einer bis in den April 2022 zurück reichenden Wendezone bei 4,60/4,70 Euro besteht. Aber ganz so leicht wird sich der schwache Dienstag nicht ungeschehen machen lassen, immerhin hatte, wer da umgehend ausstieg, durchaus Argumente dafür.
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Expertenmeinung: Deutz hatte 2023 ein starkes Jahr absolviert, mit einem Rekordumsatz von 2,1 Milliarden Euro und einem sehr überzeugenden Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT), der um Sonderfaktoren bereinigt bei 120,4 Millionen Euro lag. Die EBIT-Gewinnmarge wurde deutlich von 4,6 Prozent im Jahr 2022 auf 5,7 Prozent gesteigert. Natürlich hoffte das bullische Lager auf einen Ausblick, der avisiert, dass dieses starke Ergebnis, wenn nicht ausgebaut, so doch gehalten würde. Aber das vermochte Deutz eben nicht zu bieten.
Die Umsatzprognose liegt mit 1,9 bis 2,1 Milliarden unter dem Vorjahreswert. Der Auftragseingang von 1,79 Milliarden Euro im Vorjahr deutet dabei schon an, dass der Wind wieder ein wenig rauer wird. Und was die EBIT-Gewinnmarge angeht, bleibt Deutz eher vage, nennt eine Spanne zwischen 5,0 und 6,5 Prozent, d.h. die Extrempunkte sind gleich weit von dem entfernt, was 2023 erreicht wurde. Wenn beide Prognosewerte am Ende des Jahres am oberen Ende liegen sollten, würde der EBIT-Gewinn zwar moderat zulegen. Aber schon in der Mitte der Spanne wäre ein Gewinnrückgang gegeben, am unteren Ende der Range sogar ein deutlicher.
So defensiv hatte man den Ausblick ganz offenbar nicht erwartet, so dass sich (angesichts der höchsten Tagesumsätze seit 2019) offenbar nicht gerade wenige sagten: Lieber den Gewinn mitnehmen, solange er noch da ist. So gesehen ist es zwar nicht auszuschließen, dass dieser Schlüssel-Support in der Zone 4,60 zu 4,76 Euro hält. Aber da die Bullen erst einmal ohne Kaufargumente dastehen und die Short-Seller jetzt ihre Chance hätten, die Aktie aufgrund einer womöglich ausbleibenden Gegenwehr verunsicherter Käufer nach unten durch zu drücken, sollte man die gestern gelungene Verteidigung dieser Zone besser noch nicht als bullisches Signal werten.
Quellenangaben: Bilanz 2023, Ausblick 2024, 19.03.2024:
https://www.deutz.com/fileadmin/contents/com/ir/Investor_News/2024/20240319_DEUTZ_FY_2023_PM_de.pdf
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