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Wenn sich Kurse auf Rekordniveau schnell aufwärts bewegen, haben die Bullen ein Problem: Es bilden sich bei einem solchen Sturmlauf keine charttechnischen Unterstützungen, so dass man wie auf einer Leiter ohne Sprossen unterwegs ist. Und auf den DAX trifft das derzeit zu.
Kaum musste man sich nicht mehr fragen, ob der DAX die runde 17.000 wohl nachhaltig würde überwinden können, war schon die 18.000 „eingetütet“ und der Index lief einfach immer weiter. Analysten-Kursziele für Ende 2024 wurden reihenweise überboten und binnen sechs Wochen ein Zugewinn von ca. 8,5 Prozent erzielt. Dabei lief die Rallye da schon lange, konkret seit Ende Oktober. Doch pünktlich zum Start ins zweite Quartal war auf einmal Schluss. Nur kurzfristig oder „bis auf Weiteres“?
Diese Frage dürften sich momentan viele stellen, wenn nicht alle. Das Problem ist: Wenn diejenigen, die auf Käufe anderer mit eigenen Käufen reagierten und nur auf die steigenden Kurse, aber nicht auf das Umfeld schauten, erst einmal anfangen nachzudenken, wird es bei einer solchen Gemengelage leicht eng für die Bullen – aus zwei Gründen.
Expertenmeinung: Erstens, weil diese Hausse des DAX nicht von positiven Rahmenbedingungen begleitet wurde. Die Ausblicke vieler DAX-Unternehmen konnte man bestenfalls als „so lala“ einordnen. Die Zinssenkungsphantasie löst sich immer mehr auf, die Konjunkturdaten wollen nicht nennenswert besser werden. Derweil läuft der „sichere Hafen“ Gold wie geschnitten Brot und der Ölpreis ist auf einem die Inflation stützenden und die Kaufkraft drückenden Niveau angekommen.
Zweitens, weil der deutsche Leitindex zum Quartalsultimo markttechnisch ungewöhnlich stark überkauft war und diesen überkauften Zustand auf Tagesbasis nur teilweise, auf Wochenbasis noch gar nicht abgebaut hat. Und weil zu dieser Überhitzung hinzu kam, dass sich über der Zone zwischen 16.963 und 17.050 Punkten, die bis Mitte Februar den „Deckel“ darstellte und jetzt als Support fungiert, keine nennenswerten Unterstützungen ausbilden konnten.
Nur zwei Linien würden jetzt nahe des aktuellen Niveaus mögliche Auffanglinien darstellen. Zum einen die 20-Tage-Linie bei 18.155 Zählern, die indes gestern zum Handelsende schon leicht unterboten wurde. Zum anderen die sehr steile Oktober-Aufwärtstrendlinie bei momentan 17.940 Punkten. Darunter wären dann fast 1.000 Punkte Luft bis zu der Zone um 17.000 Punkte, die indes, wenn man sich den DAX auf Wochenbasis ansieht, im übergeordneten Bild auch eher wie eine Art Drahtseil und nicht wie ein stabiler Sockel wirkt.
Da so mancher DAX-Bulle erst jetzt auch mal nach unten sieht, hätten wir damit eine Gemengelage, in der es so manchem bisherigen Himmelsstürmer gerade schwindlig wird … was dem bärischen Lager nicht entgehen kann. Achten Sie also auf diese Aufwärtstrendlinie die, zum Leidwesen der Bullen, recht zügig ansteigt und die Käufer damit unter Zugzwangs setzt. Sollte der DAX diese Linie auf Schlusskursbasis um mindestens ein Prozent unterbieten und sie danach mindestens zwei Handelstage lang nicht zurückerobern, könnte es schnell ungemütlich werden, sofern man hier auf der Long-Seite unterwegs ist.
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