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Die Antwort auf die Frage, ob eine Aktie eine Art „sicherer Hafen“ ist, in dem es auch dann ruhig bleibt, wenn um ihn herum ein Sturm tobt, besteht aus zwei Ebenen: Aus den Fakten … und wie die Anleger diese Fakten interpretieren. Und da ist Beiersdorf ein interessanter Fall.
Die Beiersdorf-Aktie steht, trotz der am 5. Februar avisierten Anhebung der Dividende auf einen Euro pro Aktie, im DAX auf Platz 36 in Bezug auf die Dividendenrendite. Dafür hat sie aber den 5. Platz in Bezug auf die Höhe des Kurs/Gewinn-Verhältnisses. Diese beiden Faktoren zusammen genommen würde man bei einer schnell wachsenden Hightech-Aktie vermuten, nicht aber bei einem Unternehmen, das Konsumprodukte herstellt.
Das macht deutlich, dass die Aktie äußerst teuer bewertet ist. Selbst wenn die derzeitige, durchschnittliche Prognose der Analysten eintreten sollte und Beiersdorf 2024 um die 15 Prozent mehr verdienen würde, läge das Kurs/Gewinn-Verhältnis bei 30. Wobei man das noch nicht absehen kann, denn wie sich der Nettogewinn 2023 entwickelt hat ist ebenso offen wie die Frage, welches Potenzial und welche Risiken das Unternehmen für 2024 sieht. Diese Fakten werden erst am 29. Februar, also in gut einer Woche, veröffentlicht.
Aber es gibt eben noch die andere Ebene, die entscheidend dazu beiträgt, dass die Aktie trotz dieser eigentlich immens ungünstigen Bewertungs-Faktoren Anfang Februar mit 143,90 Euro ein Rekordhoch erzielte. Und das als Reaktion auf die vorgenannte Dividendenanhebung, die dennoch keine gute Dividendenrendite bedeutet und auf ein Aktienrückkaufprogramm, das von seiner Dimension her nichts auf den Kopf stellen wird:
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Beiersdorf Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Die subjektive Sicht der Anleger. Beiersdorf ist ein renommiertes, altes Unternehmen, das Traditionsmarken wie Nivea, Tesa, Labello oder Hansaplast herstellt. Marken, die hierzulande jeder kennt und meist auch verwendet. Produkte, die nicht so teuer sind, dass man sie durch billigere ersetzen müsste, wenn es im Geldbeutel knapp wird. Und Marken, die eine Art „heimeliges Gefühl“ erzeugen, weil sie für uns alle schon immer da waren. Und das wiegt derzeit, der Chart macht das deutlich, eben schwerer als Argumente wie Bewertung und Dividendenrendite.
So viel schwerer übrigens, dass diese Aktie, gerechnet ab Anfang 2023, deutlich besser lief als der DAX und in der letzten Schwächephase des Index zwischen Juli und Oktober nicht mit abrutschte, sondern gegen den Markttrend stabil blieb.
Das sollte man im Hinterkopf haben, wenn man erwägen wollte, hier auf der Short-Seite aktiv zu werden und damit auf eine Rückkehr der Aktie auf günstigere Bewertungslevels zu setzen. Beiersdorf ist nicht nur ein Traditionsunternehmen, sondern auch schon fast traditionell mit niedriger Dividendenrendite und hohem Kurs/Gewinn-Verhältnis unterwegs. In Rallyes und bei überkauften markttechnischen Indikatoren immer mal wieder Gewinne mitzunehmen, ist hier sicher sinnvoll. Und jetzt erst neu einzusteigen, auf diesem Kursniveau ebenso sicher gewagt. Aber solange die Aktie nicht unter 121 Euro fallen und damit die 200-Tage-Linie ebenso wie die mittelfristige Aufwärtstrendlinie brechen sollte, bleibt Beiersdorf für das bärische Lager eine äußerst schwer einzunehmende Festung.
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